Vom Regenschauer und der nun leeren Luftmatratze aufgeweckt steht Tag 2 des Southside Festivals 2015 bevor. Das morgentliche Pflegeprogramm dauert diesmal länger als sonst, aber auch nur weil man eine halbe Stunde anstehen musste. Frisch geduscht und gesättigt vom Frühstück ging es auf über das Gelände, mit der ständigen Angst von einen Wolkenbruch wieder voll durchgeweicht zu werden.
Das Auto brechend voll, also genau richtig für zwei Personen, ging es auf zum Southside. Auf der Autobahn ließ der erste Stau nicht lange auf sich warten und die Aufmunterung waren die ebenso bis obenhin vollgepackten Autos neben uns, welche wohlmöglich das gleiche Ziel hatten wie wir. Nach den gefühlten 10h Fahrt waren wir in Neuhaus ob Eck.
Anfang Juni war es endlich wieder soweit. Das Festival, das einst unter dem Namen „Beastival“ begonnen hatte, ging heuer zum zweiten Mal als Out and Loud Festival an den Start.
Stichtag war der 3. Juni 2015 – Geiselwind und der Autohof Stohofer waren bereit für Heavy Metal und dessen Anhänger: Drei volle Festivaltage bei allerbestem Festivalwetter.
Der Rock am Ring Sonntag bot den Besuchern gleich zwei dicke Headliner. Als ganz besonderer Act und erstmals mit einem Konzert am Ring, konnten die Foos überzeugen. Schaut Euch dazu „20 Jahre Foo Fighters – 30 Jahre Rock am Ring – Rock’n’Roll!“ an. Der andere Headliner, Slipknot, nahm uns mit auf die Reise durch eine brennende Nu-Metal Hölle.
Vergangenes Wochenende versammelten sich erstmals in der Geschichte des Rock-am-Ring-Zwillings über 80.000 Musikbegeisterte und Feierwütige auf dem Nürnberger Zeppelinfeld, um das zwanzigste Jubiläum von Rock im Park zu zelebrieren.
Drei Tage lang heizten 85 Musikacts in vier verschiedenen Locations die von der Sonne ohnehin schon heiße fränkische Luft weiter an.
30 Jahre Rock am Ring, da ist auch mal ein bisschen Zeit nostalgisch zu werden. Wisst ihr noch, „damals, …„, sagte Kraftklub Frontmann Felix – Kraftklub? Die gibt es doch erst seit fünf Jahren?! Die Chemnitzer Band hat aber schon viermal bei Rock am Ring gespielt. „Damals„, so Felix weiter, „haben wir auf dem Zeltplatz gespielt“. Danach ging’s steil bergauf: Clubstage, Centerstage 2013 und jetzt hier auf der Volcano Stage als Co-Headliner vor The Prodigy. Es gibt dieses Mal aber auch viele Rock am Ring Premieren. Unser Blick auf den RaR-Samstag.
Zwei Tage Rock im Park sind vorbei (Berichte von Freitag und Samstag nachlesen), aber die Party noch lange nicht. Die Strapazen der Nacht waren fast vergessen und wer ein Fleckchen fand, drängte sich, wie schon in den vergangenen Tagen, in die Schatten der Bäume, Absperrungen, der kleinen Beck’s Musikbox und sogar der Müllcontainer. Pikatchu, Banane, Einhornherden, mein Favorit der Waschbär und allerhand andere skurrilere Kostüme, hätten nun auch ohne die Menschen darin, vor Dreck gestanden.
Die Foos spielen am Ring – das durften wir bereits im Herbst letzten Jahres melden. In der 30-jährigen Geschichte des Festivals spielten die US-Amerikaner noch nie am Ring. Nun, diese Nacht war es soweit: Die Foo Fighters enterten die Volcano Stage und feuerten eine Rockshow ab, die alles hatte, was das Rockerherz begehrt. Rock’n’Roll!
Rock im Park – Sahneschnitten zum Samstag nach den ersten musikalischen Bonbons am Freitag.
Der Tag startete für viele erst mit den Ikonen schlecht hin, Bad Religion auf der Zeppelin Stage. Sie sprachen ihr Alter an, aber ehrlich, das interessiert bei der Live – Qualität einfach mal keinen, es war fantastisch zu sehen, dass sie nicht minder begeistert vom Publikum waren, wie dieses von ihnen.
„Die Toten Hosen gehören zu Rock am Ring“ ist ein Satz wie „Was wäre der Ring ohne Regen“ – von beidem gab’s am gestrigen Freitag reichlich. Die Hosen gaben zwei ausgiebige Zugaben und mit ihren letzten Tönen von der Volcano Stage setzte Starkregen ein. Das war aber noch nicht alles, denn auch vom Regen gab’s mehrere Zugaben – in Form von Unwetter.