Es ist schon ein bemerkenswerter Vorgang, wenn ein Konzertveranstalter anstatt Konzerte zu planen, ‚Gutachten‘ über Projekte der Konkurrenz erstellen läßt – wohl nur zum Zweck der Diskreditierung des Gegenübers. Während Rock am Ring Veranstalter MLK aktuell mit Bands und Fakten für sein Festival wirbt, versucht Grüne Hölle Veranstalter DEAG derzeit die Konkurrenz schlecht zu reden – doch dieses Mal schießt MLK scharf zurück. Der Kleinkrieg nächster Teil.
Bereits in der Meldung zur Vorverlegung des Grüne Hölle Rockfestivals letzte Woche, stänkerte die DEAG in Richtung Rock am Ring. Die Mitteilung behaltete nicht nur Infos zur eigenen Veranstaltung, sondern bezog sich in Teilen direkt auf die Konkurrenz:
“Die Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG (MLK) hat in der jüngsten Vergangenheit durch ein Hin und Her zwischen Mönchengladbach und Mendig vor allem für Unsicherheit bei den Fans gesorgt. Nunmehr hofft man für Mendig die notwendigen Genehmigungen für ein neues Festival zu erhalten.“ – aus der DEAG Pressemitteilung vom 1.10.2014
Als indirekte Antwort auf diese Meldung, präsentierte MLK am Tag darauf seine Headliner für Rock am Ring 2015, das in Mendig stattfinden wird. Dass man nun sogar Anwälte ins Rennen schickte, um die Machbarkeit der Konkurrenzveranstaltung zu „begutachten“ und schlecht zu reden, kann als neue Qualität in der Auseinandersetzung gewertet werden. Eine Berliner Kanzlei sei zu dem Schluß gekommen, dass Rock am Ring auf dem Flugplatz Mendig undurchführbar sei. Dazu äußerte sich Marek Lieberberg laut Rhein Zeitung wie folgt:
„Es ist ein ungeheuerlicher Vorgang in der deutschen Konzertgeschichte, dass man eigene Rechtsanwälte ins Rennen schickt, die Mutmaßungen über die Zulässigkeit von Projekten eines Konkurrenten anstellen“, so Lieberberg.
MLK konterte in diesem Fall doppelt. Einerseits mit Veröffentlichung der krachenden Vorverkaufszahlen (15.000 Tickets in den ersten 24h), andererseits mit einer Einstweiligen Verfügung gegen die DEAG. Wie der SWR in Landesschau aktuell berichtet, habe MLK vorm Landgericht Köln eine Verfügung erwirken können, die derlei Behauptungen mit einem Ordnungsgeld von bis zu 250.000€ belegt. Weiteres Stänkern über die Durchführbarkeit von Rock am Ring kann für die DEAG also sehr teuer werden. In der Geschichte dieses Konflikt hatte auch die DEAG vorübergehend schon eine Einstweilige Verfügung erwirkt, dass MLK den Werktitel „Rock am Ring“ nicht verwenden dürfe. Das Urteil um den Namen, ging dann aber zugunsten von MLK aus.
In der Zwischenzeit hört man allerdings nicht so viel vom Grüne Hölle Rockfestival am Nürburgring. Das Festival wurde eine Woche vorverlegt, vermutlich um es mit dem wohl geplanten Rockavaria Festival in Müchen als Zwilling stattfinden zu lassen. Die Durchführbarkeit dieses Festivals steht aber in den Sternen – offizielle Meldungen hierzu gibt es noch keine. Wegen Problemen der Durchführbarkeit von Rock im Park in München, war MLK seinerzeit mit dem Festival nach Nürnberg umgezogen. Aus diesem Grund erwähnt MLK wohl immer mal nebenbei die Rockavaria-Pläne der DEAG, um dann auch die Aufmerksamkeit auf ein mögliches Scheintern des Projekts zu wissen.
13. Oktober 2014 um 15:56
[…] ist die Musik? Diese Frage stellen wir uns derzeit oft, wenn es beispielsweise um die Quärelen zwischen Rock am Ring Veranstalter Lieberberg und dem Konkurrenten DEAG […]
13. Oktober 2014 um 22:21
[…] hört nicht auf: In Reaktion auf die einstweilige Verfügung von seitens MLK gegen die DEAG -gegen Behauptungen Rock am Ring sein in Mendig nicht durchführbar- legte die DEAG Widerspruch […]
5. November 2014 um 15:03
[…] (29.-31. Mai 2015) und ROCK IN VIENNA in Wien (4.-6. Juni 2015) starten heute abseits von allem Kleinkrieg mit MLK endlich mit einer inhaltlichen Offensive und präsentieren erste Bands für ihre Festivals – […]