„Vorhang auf“ für ein einmaliges Erlebnis: Nach über 400 Jahren und unzähligen Adaptionen auf der Bühne, im Musical oder im Film kommt Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ im Sommer 2009 auf Deutschlands höchster Naturbühne in einer ganz neuen Bearbeitung zur Aufführung.
Fast auf dem Gipfel des 1250 m hohen Blombergs bei Bad Tölz lautet die in Charme und Unverblümtheit gleichermaßen typisch bairische Aufforderung an die Widerspenstige: „Bussi Kathi“.
Die Komödie wird „höchstwahrscheinlich ganz im Sinne von William Shakespeare gespielt“ sagt Wolfgang Ramadan. Der Kulturmanager aus Icking hat den englischen Klassiker ins Bairische übertragen und mehrfach bearbeitet. Mit der Überarbeitung knüpft er an eine Tradition.
Denn laut Prof. Dr. Wolfgang Weiß hat Shakespeare selbst seine eigenen Stücke, und die anderer Autoren immer wieder bearbeitet und für neue Aufführungen abgeändert. Es gibt nicht den heiligen, unantastbaren Text von seiner Hand, an dem nichts verändert werden darf, fügt Prof. Dr. Wolfgang Weiß an, der Leiter der Shakespeare Bibliothek in München war.
Wald, Wiese, Bergpanorama und Sonnenuntergänge sind das besondere Ambiente des außergewöhnlichen Spielorts. Die natürliche Geländemulde südlich des Bomberghauses ist die Arena. Die Bühne ist bewusst ganz einfach gehalten, um die Natur als Kulisse mit einzubeziehen.
Die große Resonanz und die hohe Qualität beim Vorsprechen hat Wolfgang Ramadan begeistert. Daniela Koch, die als Katharina auf der Bühne steht, hat bereits für Marcus Rosenmüller „Schwere Jungs“ vor der Kamera gestanden. „Ich hatte Tränen vor Glück in den Augen, als ich erfahren habe, dass ich bei „Bussi Kathi“ mitspiele, erzählt die quirrlige 27 Jährige, denn Theaterspielen ist ihre große Leidenschaft. Und als die zierliche Schauspielerin auf der Bühne steht sprühen die Funken. Da funkeln die Augen, sie schnurrt wie ein Kätzchen um sich im selben Moment zu einer wilden Raubkatze zu verwandeln.
Wird es Petruchio gelingen die Widerspenstige zu zähmen. Der 33jährige Stefan Moritz aus Bad Aibling, der die Rolle des Petruchio verkörpert, lacht und gibt sich geheimnisvoll: „Ein Gentleman genießt und schweigt“ und schließt mit diesen Worten den Proberaum.
Bei der Premiere am 23. Juli wird das Geheimnis gelüftet, ob Wolfgang Ramadadas Ende des Originalstücks beibehalten hat. Lassen wir uns überraschen.
Die 1. Tölzer Naturschauspiele finden vom 23.-26.7.2009 und vom 30.7. -02.8.2009 täglich ab 20.00 Uhr auf der gipfelnahen Naturbühne statt. Bei schlchechten Wetter im frisch renovierten Tölzer Kurhaus. Eintritt: 19,50€ pro Person. Weiter Infos auf www.bad-toelz.de.
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