Es ist wieder unglaublich heiß zum zweiten Festivaltag Rock im Park. Es fühlt sich an wie auf einer Insel im Mittelmeer. Nur ohne Strand. Dafür sind die Mottoshirts „Ich brauche Bier“ oder „Nüchtern siehst du fürchterlich aus“ gleich. Auch sieht man Kängurus, Drachen, Männer in rosa Anzügen, Feen… Hola Amigos.
Aus einem anderen Land kamen auch Mando Diao. Aus Schweden um genau zu sein. Obwohl ich nach ihrem Auftritt nicht genau weiß, ob Schweden noch in unserer Galaxis liegt…
Mit einem schwarzen Overall und Stirnband betrat Gustaf Norén um kurz nach halb acht die Centerstage, predigte wie ein Messias wirres Zeug und erzählte uns dann von dem kürzlich verstorbenen Freund der Band. „If I don ́t have you“ war der Aufhänger dazu. Björn Dixgård kam nun auch dazu. Mittelscheitel, breites Indiestirnband, Goldkettchen und halbnackte Brust. Hoppla, in Schweden ist Bad Taste wohl wieder im Trend. Gustav hatte anscheint Probleme mit seinen Gitarren. Nach jedem Song bekam er eine neue gereicht und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich zusehens. Irgendwann schmiss er eine Gitarre auf den Boden und fluchte Unverständliches. Irgendwie war der Auftritt wie ein schlechtes Theaterstück. Da taten die Songs „Long bevor Rock ́n`Roll“ oder „Black Saturday“ auch nichts Gutes. Die Jungs hatten wohl zu viel Sonne abbekommen oder ihre Stirnbänder waren einfach zu eng…
Gemütlich ging es bei Editors auf der Alternastage zu. Man saß so rum. Machte Abendbrot oder schlief seinen Rausch aus. Genügend Platz war ja. Aber vorne, direkt auf der Stage war was los. Eine äußerst sympathische, aber mir bisher völlig unbekannte Band gab ihr Bestes. Toller Indie-Rock, tolle Stimme, tolle Musik. Das fanden die Parkrocker der ersten Reihen auch.
Headlinder des Tages war Kings of Leon. Ich habe mich bis zur ersten Reihe durchgekämpft. Das ist meine Lieblingsband. Los ging es mit „Rock city“. Jawohl, das ist Nürnberg dieses Wochenende auch!
Nach dem zweiten Song ertönte das Typische „Hello, we are Kings of Leon“ von Frontsänger Caleb Followill. Die Kings spielten viele Songs aus ihrem aktuellen Album „Mechanical Bull“. Gänsehaut bekam man als der knackevolle Platz „Use Somebody“ mitgröhlte. So schön!
Dennoch, für meinen Geschmack zu wenig Lieder aus den älteren Alben. Wo waren „Milk“ und „Knocked up“? Als Zugabe gab es dafür „Sex on Fire“ auch wenn KOL diesen Song lieber aus ihrer Setlist streichen würden, weil sie ihn nicht mehr hören können.
Wir fanden es grandios. Die Bühnenshow allerdings war eher: „geht so“. Die großen Leinwände wurden abgehangen. Nur noch die kleinen waren an. Ich bin mir nicht sicher ob die Zuschauer die Band überhaupt gesehen haben. Rock im Park will wohl sparen? Wo letztes Jahr noch große bunte Bälle bei 30 Seconds to Mars über die Menge geworfen wurden, gab es für den Samstagsheadliner 2014 eine Lasershow á la Alternastage und ein mickriges Bühnenfeuerwerk.
Nach KOL ging es zu Nine Inch Nails oder Mastodon. Da ging dann wieder richtig ab. Richtige Rockmusik zum Kopfschütteln, mano cornuta („die gehörnte Hand“) in die Luft halten und sich austoben! So wollen wir das!
Heute ist es wieder sehr heiß. Vergesst die Sonnencreme, euren Hut und die Sonnenbrille nicht! Ganz wichtig: Keep hydrated today again!!!
Heaven Shall Burn (die kommen aus meiner Stadt: Saalfeld!!), Linkin Park, Die fantastischen Vier und und und heitzen uns heute noch zusätzlich ein!
Keep on rocking,
Saskia
Kommentar schreiben