Felix Kröcher, dieser Name läuft den Festivalhoppern von heute immer häufiger über den Weg. Ob bei der Natrue One, der Mayday, dem Nocturnal Festival in den USA oder sogar dem Wire Festival in Japan – wo Stimmung ist, da scheint auch der Frankfurter DJ nicht weit.
Festivalhopperin Maike traf Felix Kröcher beim SonneMondSterne 2013.
Seine Tourdaten bestätigen: Beinahe jeden Tag ein Gig auf einem oder mehreren anderen Events. So hatten auch wir beim SonneMondSterne X7 die Chance, auf ein Treffen mit dem vielbeschäftigten Allroundtalent – und haben sie Samstagnacht, am 10.August 2013, kurz vor 4Uhr morgens sehr gern wahrgenommen.
Maike: Du bist eben erst gegen 4 Uhr mit deiner Bookerin Martina und deren Freund in Saalburg angereist. Um 4.55 Uhr wirst du als einer der Festival-Headliner auf der Mainstage stehen und der Masse dein dreistündiges Set präsentieren. Wie bereitest du dich eigentlich auf so eine Aufgabe vor?
Felix: Grundsätzlich höre ich zunächst etwa 20-30 Stunden Musik, um jedes Set individuell und aktuell gestalten zu können. Das gleiche Set mehrfach zu spielen, kommt für mich nicht in Frage. Das wäre vielleicht einfacher, doch ich möchte ja dahinter stehen und auch Party machen. Daher gibt es auch heute ein SMS Spezialset. Kurz vor dem Auftritt muss ich dann noch einmal zehn Minuten für mich allein sein. Ich stelle mich dann sozusagen wie ein beschämtes Kind allein in die Ecke. Danach kann’s losgehen.
Maike: Gibt es für dich einen Unterschied zwischen dem Spielen auf Festivals und dem in Clubs?
Felix: Auf jeden Fall. Das Spielen auf einem Festival ist immer etwas Besonderes. Die Leute wollen hier mehr unterhalten werden, als in einem Club. Ich muss flexibler auf Stimmungen eingehen können und das stellt eine spannende Herausforderung dar. Gerade daher spiele ich so gern auf Festivals. Die Vorbereitung ist dann intensiver, das Gefühl danach aber umso besser.
Maike: Was reizt dich speziell am SonneMondSterne?
Felix: Ich halte das SMS für ein besonders künstlerisches Festival. Alle Events sind mit viel Leidenschaft organisiert. Bei der SMS habe ich jedoch sehr stark das Gefühl, dass auf künstlerische Details geachtet wird.
(Anm. der Red.: Dem können wir nur zustimmen, wenn wir z.B. die liebevoll selbstgebastelte Deko im Muna-Zelt betrachten – Großes Lob an die nette Crew vom Muna-Tee-Stand ;))
Maike: In früheren Interviews haben wir u.a. von Ellen Allien und Markus Kavka („Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka„, Anm.d.Red.) erfahren, dass das SMS sich für seine Acts längst zum entspannten Treff mit Freunden und Vorbildern der Elektroszene entwickelt hat. Welche DJs würdest du auf der SMS gern noch sehen?
Felix: Als großes Vorbild kann ich Sven Väth bezeichnen, der morgen noch im Maincircus spielt. Auch Marek Hemmann und Karotte würde ich morgen sehr gern auf der Mainstage sehen und hören. Chris Liebing, der dieses Jahr leider nicht dabei ist, zählt ebenso zu meinen Favoriten der Szene.
Maike: Als Festivalhopper interessieren uns natürlich immer persönliche Festivalerlebnisse und Zeltplatzgeschichten. Welche Erinnerungen weckt bei dir der Begriff „Festivalzeltplatz“?
Felix: Wenn ich an Festivalzeltplätze denke, dann erinnere ich mich an die Nature One bei schweißtreibender Hitze und einem völlig überhitzten Zwei-Mann-Zelt. Ich denke außerdem an einen Freund, der sich den Finger unter einer kippenden Bierbank so sehr gequetscht hat, dass er operiert werden musste und einen gerissenen Zeh… ja, das Zelten kann schon abenteuerlich sein.
Maike: Das klingt gefährlich. Da fühlst du dich auf der Bühne sicher wohler. Schließlich betrittst du diese regelmäßig als DJ und versorgst uns zudem als Label-Betreiber und Radiomoderator bei Sunshine Live (mittwochs, 21.00-23.00 Uhr) mit deinem Sound. Deine Alben, Tracks, DVDs etc. wurden bereits prämiert. Im seit diesem Jahr geschlossenen Frankfurter Club U60311 warst du lange Zeit Resident. Was kommt in der Zukunft auf dich zu? Vielleicht ein neuer Club?
Felix: Da habe ich noch keine genauen Pläne. Eine feste Tätigkeit im Ausland wäre vielleicht interessant. Auf ein Land könnte ich mich noch nicht festlegen. Die Japaner sind mir nur als besonders freundlich in Erinnerung geblieben. Da wird man schon lange vor dem Auftritt abgeholt und zum Essen ausgeführt und ausführlich betreut. Das ist alles sehr aufmerksam dort. Andererseits kann ich bei der Stimmung in keinem Land Abstriche machen. Bei Elektromusik wird überall gleich gefeiert. Es ist eben eine Sprache für sich.
Maike: Und die Sprache hast du schon früh zu sprechen gelernt. Kommen wir zum Abschluss noch zu deinen elektronischen Anfängen. Wir kam’s zu dir und dem Elektro?
Felix: Inspiriert hat mich damals meine Schwester. Wir haben als Schulkinder immer Club Night Kassetten gehört und danach bin ich dann am Ball geblieben. 2006 habe ich schließlich das erste Mal auf der Loveparade aufgelegt. Meine größten Träume waren damals immer, Auftritte bei der Mayday und dem SMS – und Träume werden wahr…
Vielen Dank, Felix Kröcher!
„Läuft.“ ist der Titel seiner letzten Scheibe. Die dazu gehörigen Felix Kröcher Tracks laufen unter den Titeln Beginnt., Plonkt., Hüpft., Läuft., Passt., Sägt., Freakt., Tanzt., Scheint. und Remixt.
(Fotos: Felix Kröcher PressPics und bei Felix Kröcher bei Soundtropolis)
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