Nachdem wir uns aus unseren Schlafsäcken beim Hurricane Festival gepult haben, gab es natürlich auch bei uns das obligatorische Festivalfrühstück: Kaffee und Raviolis aus der Dose und das glücklicherweise bei Sonnenschein. Unsere Nachbarn waren auch schon wieder in Partystimmung, während andere noch ziemlich in den Seilen hingen und versuchten ihren Kater loszuwerden.
Das Festivalgelände haben wir uns heute genauer angeschaut, da wir es am Freitag (hier unser Bericht) nicht geschafft haben, das riesige Gelände komplett zu erkunden.
Wem das Musikprogramm mal zu langweilig war, konnte sich das Areal vom Riesenrad aus anschauen oder vom Bungee-Turm springen. Wer sich letzteres nicht traute, konnte auf der Hüpfburg testen wie lange man, nach ein paar Litern Bier, hüpfen kann.
Da haben wir uns lieber zurückgehalten und freuten uns auf Bloc Party. Gespannt waren wir auch, wer heute am Schlagzeug sitzt. Matt Tong hat ja kurzfristig die Band verlassen und wurde auf dem Isle Of Wight Festival von einem Drum – Techniker ersetzt. Auf dem Hurricane hatten die drei Gründungsmitglieder weibliche Unterstützung an den Drums. Das hörte sich nicht nur gut an, sondern stand der Band auch noch gut.
Danach gab es für uns erstmal eine kleine Grillpause auf dem Zeltplatz.
Als wir um kurz nach 19 Uhr wieder auf dem Festivalgelände ankamen, konnten wir die Blue Stage nur erahnen. Alles was man sehen konnte war grüner Rauch, der sich über dem ganzen Platz verteilte. Auf der Bühne stand Marteria, der eine beeindruckende Show ablieferte, die wir aber nicht zu Ende sehen konnten, da wir Of Monsters and Men sehen wollten.
Kurz nachdem die Indie-Rocker aus Island anfingen zu spielen, kam auch schon ein Wolkenbruch runter, was aber kaum jemanden davon abhalten ließ zu der gute-Laune-Musik zu tanzen. Of Monsters and Man blieben auch nicht lange trocken, hatten aber offensichtlich Spaß mit dem Hurricane – Publikum. Es dauerte aber nicht lange, bis sich die Sonne wieder zeigte.
Um 20:45 Uhr standen Triggerfinger auf dem Programm, die so viele Besucher vor der Red Stage angezogen haben, dass schon vor dem ersten Wellenbrecher Einlassstop war. So konnten wir uns die Show nur von der Leinwand aus anschauen. Dort haben wir allerdings mehr von den Editors gehört, die gleichzeitig auf der Blue Stage spielten, bei denen wir auch noch kurz vorbei geschaut haben.
Für uns ging es wieder vor der Red Stage weiter. Bei Passenger war es nicht ganz so voll wie bei Triggerfinger, so dass wir gut nach vorne kamen. Wie waren sehr beeindruckt von diesem Konzert. Ein Mann allein mit Gitarre, das kann ja nur gut sein.
Da wir später Ben Howard sehen wollten, haben wir den Rest des Abends vor der Red Stage verbracht, wo im Gegensatz zu den anderen Bühnen eher eine gemütliche Stimmung herrschte.
Johnny Borrell & Zazou standen ab 23:30 uhr mit ihrem „Classic Rock’n Roll“ auf der Bühne. Die Band um den Razorlight Sänger und Libertines Gitarrist sind für Modest Mouse eingesprungen, die aus uns unbekannten Gründen abgesagt hatten. Die Jungs standen nur wenige Minuten auf der Bühne, bis die Technik versagte, was aber relativ schnell behoben werden konnten. Trotzdem war die Band noch gut gelaunt und hat das Publikum schnell in Feierlaune gebracht.
Für uns hieß es dann: bis 1:00 Uhr durchhalten! Da wir schon lange auf den Beinen waren, war das gar nicht so einfach, aber wir wussten, dass es sich lohnen wird.
Von der Blue Stage hörte man gut die Bässe von Deichkind. Das haben dann auch Ben Howard und seine Musiker mitkriegt, was sie aber mit Humor in das Konzert eingebaut haben. Nach ca. einer Stunde Spielzeit war uns klar: das Durchhalten hat sich gelohnt! Für uns war das Konzert das Highlight des Festivals.
Hier noch ein paar Eindrücke, die wir am Tag eingefangen haben:
Am letzten Festival Tag merkte man, dass das Hurricane ganz schön schlaucht. Etwas schwergängig trudelten die Besucher auf dem Gelände ein, um sich dann ein Plätzchen zum Ausruhen zu suchen.
Heute haben wir auch endlich die vierte Bühne, die White Stage, besucht. In dem Zelt, aus dem Nachts tiefe und oft störende Bässe dröhnten, stand zur Mittagszeit die Folk – Band Torpus & The Art Directors auf der Bühne. Die eingängingen Melodien wurden danach noch fleißig weitergesummt.
Da wir auch noch etwas kaputt von den Vortagen waren, haben wir uns eine längere Pause auf dem Zeltplatz gegönnt und ein paar Nachbarn besucht.
Auf dem Weg zu Johnossi haben wir einen kurzen Stop bei Prinz Pi an der Red Stage gemacht. Bei dem Konzert kam aber kaum Stimmung auf, was vielleicht an dem Sound lag, der viel zu leise war. Auch bei Mecklemore & Ryan Lewis kam bei uns nicht viel rüber, wofür auch der Sound verantwortlich war. Dafür war das Wetter umso besser. Das war sehr praktisch, da bei Johnossi vor der White Stage Einlassstop war und wir das Konzert auf der Leinwand anschauen mussten. Da kam ein wenig WM – Feeling auf.
Am Abend haben wir uns noch die Show von Two Door Cinema Club vor der blue stage angeschaut, wo trotz Regen viel getanzt wurde. Bei der Band kann man aber auch nicht lange still stehen.
Bevor wir die Heimreise antreten wollten, waren wir noch beim Sonntags – Headliner: Queens Of The Stone Age! Die Jungs haben super gespielt, allerdings sind sie zwanzig Minuten vor offiziellem Schluss ohne Worte von der Bühne gegangen, der Strom wurde abgestellt und man hat sich gefragt, ob da noch irgendwas kommt. Das war leider kein schönes Finale.
Ansonsten war es ein schönes Festival, abgesehen von ein paar Dingen, wie z.B. die Getränkepreise, Technikausfälle auf den Bühnen und die Tatsache, dass es zu viele Bühnen sind, bei denen sich der Sound oft überschneidet. Aber die Besucher waren meistens sehr gut drauf und die Bands die wir sehen wollten, haben wir gesehen.
Zu guter Letzt möchten wir uns noch bei dem Securitymann bedanken, der mit anderen netten Helfern, unsere tote Autobatterie mitten in der Nacht wieder zum Laufen gebracht hat! Sonst würden wir wahrscheinlich immer noch in Scheeßel auf dem Acker sitzen.
27. Juni 2013 um 12:51
Schöner Bericht, vielen Dank dafür.
Allerdings wurde am Sonntag bei den Queens vor dem letzten Lied eine Art Abschiedsgruß verteilt, von daher war es doch nicht so ganz kommentarlos!
Grüße
Florian
28. Juni 2013 um 14:18
Und ist dieses Jahr auf dem Camping-Gelände genau so viel geklaut worden wie letztes Jahr? (Das war ja schon extrem.) Und wie waren die Sanitäranlagen? Wie weit mußtet Ihr vom Parkplatz bis zum Zelt laufen? Und und und…
28. Juni 2013 um 23:47
@Flo: danke für die Info, das haben wir so nicht mitbekommen.
@ Franz Moll:
Uns wurde nichts geklaut, dazu kann ich nichts sagen. Sanitäranlagen waren so, wie sie meistens auf nem Festival sind ;-). Wir hatten einen Carpass und durften neben dem Auto zelten. Ansonsten muss man schon ein wenig Zeit einplanen, wenn man zum Auto will, aber wenn man flüssigen Proviant mitnimmt geht das schon