Dank des relativ frühen Ende des Samstags, erwachten wir gut gelaunt und früh genug für das Hotelfrühstück. Dort wurden die Planungen für den Sonntag beim Wave Gotik Treffen in Fünfzehn Minuten drei Mal geändert. Zurück auf dem Zimmer, umgezogen und los ging es.
Die Idee, es wäre nicht schlecht eine Tramstation vorher auszusteigen und an der Moritzbastei vorbeizulaufen, war alles andere als schlau. Durch das gute Wetter war die Stadt nahezu verstopft von Schaulustigen, Fotografen und Schauläufern. Wir schlängelten uns durch die Masse und ich war sehr froh, als es wieder luftiger wurde.
Das erste Ziel war das Spontis Family Treffen. Das dritte Mal fand es statt und inzwischen nehmen wir einen beachtlichen Teil der Wiese ein. Das gewohnte Pikes-Präsentier-Foto wurde geschossen – dieses Jahr waren wir schon 14 Pikesträger. Was so mancher Besucher bei dem Anblick von 14 im Kreis sitzenden Gruftis gedacht hat, möchten wir lieber nicht wissen. Aber wir hatten unseren Spaß.
Gerade noch rechtzeitig verschwand ich zur Tram um zum Kohlrabizirkus zu fahren. Dort sollte Solar Fake den Tag beginnen. Pünktlich mit den ersten Tönen war ich in der Halle. Diese war bereits gut gefüllt – hatte ich nicht gedacht. Das Konzert war trotz der Akkustik die Reise wert. Ignorierte man das Echo des Bassgewummers, ließ es sich ganz gut ausshalten. Es wurde fleißig getanzt und Sven Friedrich spielte einen Song vom im September erscheinenden neuen Album.
Da ich nicht mit einer proppevollen Bahn zurückfahren wollte, war der Merchendising-Stand mein nächstes Ziel. Am Abend sollten Welle:Erdball spielen und sie hatten ihre Ware schon dort präsentiert. Das war mein Glück – so kaufte ich eines der letzten Shirts, die noch übrig waren.
Die Tram, die mich dann in die Stadt brachte war wunderbar leer – so kam ich noch mit einem interessierten Leipziger ins Gespräch, der absolut begeistert vom WGT war. So soll es doch auch sein. In der Stadt traf ich meine Begleiter wieder und nach einem Abendessen beim Italiener machten wir uns erneut auf den Weg zum Kohlrabizirkus.
Die letzten Jahre war es bei Welle:Erdball immer sehr voll, deswegen waren wir eine Stunde vor Beginn dort. Es spielten noch Kosheen. Einige Titel kamen mir sehr bekannt vor, auch wenn diese mit Unmengen an Bass überlagert waren. Aber es war durchaus hörbar.
Um 22:25 Uhr betraten sie die Bühne: Welle:Erdball. Fast auf den Tag genau 20 Jahre gibt es sie jetzt – wir feierten groß Geburtstag. Es gab für die ersten Reihen Sekt und für alle anderen die Party. Die Halle war voll, aber nicht zu voll. Der Platz zum Tanzen reichte wunderbar aus. Das wurde auch sehr fleißig getan. Sie kamen für zwei Zugaben zurück auf die Bühne – auch wenn sie sich nicht so ganz sicher waren, ob sie das letzte Lied noch hätten spielen dürfen. Völlig kaputt wollten wir uns vor der Halle wieder treffen – nur war das nicht so einfach. Es war nur ein Ausgang geöffnet, was wie ein Flaschenhals wirkte. Ich würde das durchaus als gefährlich betrachten – warum kann man nicht dann schnell einen zweiten öffnen?
An der Tramstation warteten sehr, sehr viele Menschen. Gleichzeitig mit dem Ende des Welle-Konzertes, endete wohl auch das Konzert im Volkspalast. Und an dieser Haltestelle fahren nur zwei Linien. Durch etwas Glück fuhren wir dann doch bald zum Hauptbahnhof. Aufgrund allgemeiner Erschöpfung ging es dann mit dem Nachtbus zurück ins Hotel.
Das Copyright der Fotos liegt bei Frank ‘fRanKon’ Diehn.
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