Dass Berlin eine bunte Stadt ist, wissen wir ja schon seit längerem. Bunt bedeutet aber in diesem Kontext Vielfältigkeit der Kulturen, Menschen jeglicher Altersstrukturen und Kreativität ohne Ende. Am vergangenen Wochenende erlangte das Wort bunt eine neue Tragweite in Berlin. Denn am 11. Mai 2013 startete die Holi Festival-Saison 2013 in der deutschen Hauptstadt. Wer noch nie etwas vom Holi Festival gehört hat oder dieses bunte Treiben nur mal beiläufig mitbekommen hat, hier noch mal eine kleine Zusammenfassung: Das Holi Festival hat seine Ursprünge in Indien. Dort wird dieses Fest seit Jahrhunderten zelebriert. Gegenstand ist die Farbenpracht. Die Menschen schmeißen Farbe in die Luft und es entsteht ein spektakuläres Farbenmeer. Sinn und Hintergrund dieses Festes ist, dass die Spiritualität, die Harmonie, die Tradition, die Gemeinschaft und das friedliche Miteinander in Einklang kommen.
Seit geraumer Zeit ist das Holi nach Europa übergeschwappt und erobert hier die Großstädte. Die Holi Concept GmbH ist für die Austragung des Originals in Deutschland verantwortlich. Für dieses Jahr ist ein regelrechter Holi-Marathon geplant, d. h. zahlreiche verschiedenen Städte und tausende Teilnehmer. Berlin machte am vergangenen Samstag den Anfang, hier fiel der Startschuss. Ich persönlich war zum ersten Mal bei einem Holi Festival dabei. Im letzten Jahr habe ich hier und da immer mal wieder davon gehört, aber wobei es darum genau geht, darüber habe ich mir erstmal noch keine Gedanken gemacht. Erst seitdem es so viele Veranstaltungen dieser Art gibt, wächst automatisch das eigene Interesse. Dabei ist noch zu erwähnen, dass es verschiedene Veranstalter gibt, die Holi Concept GmbH ist der Vorreiter und präsentiert das originale Holi Festival Of Colours. Aufgesprungen auf den Zug sind zahlreiche andere Unternehmen bzw. Veranstalter.
Zurück zum Thema: mein erstes Holi. Gegen 14 Uhr fuhren wir (meine Fotografin und ich) mit der S-Bahn zum Olympiastadion, ich berichtige: mit der vollen S-Bahn. Da es offiziell um 15 Uhr los gehen sollte, war das höchstwahrscheinlich die Hauptanreisezeit. Hier ist uns die Kleiderwahl der Besucher zum ersten Mal ins Auge gestochen, Dresscode: weiß! Natürlich war es keine Pflicht in weißen Klamotten zu erscheinen, aber die Mehrheit der Teilnehmer trug weiße T-Shirts, und die ganz mutigen trugen weiße T-Shirts und dazu weiße Hosen. Warum weiß? Weil man die Farben auf neutralen Untergrund (also weiß) am besten sieht. Dadurch kommen die Farben erst richtig zum Vorschein. Gegen 14:30 Uhr sind wird dann am Reitstadion (am Olympiapark) eingetroffen. Eine sehr lange Schlange fiel uns sofort auf, etliche Besucher warteten brav auf ihren Einlass. Im Inneren des Reitstadions tummelten sich bereits tausende Festivalgänger. Das Publikum war überwiegend jugendlicher, heranwachsender Natur, sprich U25. Wirklich sehr viele junge Leute dort. Aber natürlich sahen wir auch Menschen höheren Alters. Sozusagen ein gut gemischtes Publikum aus Jung und Alt, wobei die junge Generation überwog.
Pünktlich um 15 Uhr gab es den ersten Countdown zum „Farben in die Luft schmeißen“. Jede weitere volle Stunde wiederholte sich die Prozedur. Von Zehn wurde runtergezählt und am Ende des Countdowns präsentierte sich uns ein beeindruckendes Bild. Die Besucher konnten so viele Farbbeutel erwerben wie sie wollten. Farben wie Lila, Gelb, Grün, Blau, Rot, Orange etc. vermischten sich über den Köpfen des Publikums. Leider hält dieser tolle Farbeffekt nicht lange an, denn nach ca. 1-2 Sekunden ist eigentlich nur noch eine „Staubwolke“ zu sehen. Für die Fotografen ist eine schöne Aufnahme des Farbenmeeres nicht gerade einfach. Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde muss der Auslöser gedrückt werden, um das optimale Bild einzufangen. Wir hoffen, dass uns das gelungen ist. Zum Glück hat der Wettergott am Samstag ein Auge zugedrückt. Es war zwar wolkig/bedeckt, aber Regen blieb aus. Bei Regen hätte wohl das Holi Festival abgesagt werden müssen, denn der schöne Farbeffekt käme dadurch nicht zu Stande.
Musikalisch gesehen war die elektronische Musik die richtige Wahl. Die ca. 12.000 Besucher tanzen und feierten munter zu den Beats von Künstler wie Andhim, K-Paul, Drauf & Dran, Dumme Jungs, Bombay Boogie Soundsystem und Animal Swing Kids. 15 bis 17 Uhr spielten die beiden Jungs von Andhim ein Tech-House/House Set. Persönlich fande ich, dass dieses Set ein guter Einstieg in das Festival war. Nicht zu sehr nach vorn, aber dennoch sehr tanzbar. Die Leute haben es gut angenommen und tanzten durchgehend.
Nach zwei Stunden wechselten dann die DJs und es trat K-Paul an das DJ-Pult. Aber anstatt wie angekündigt mit seinem Kollegen Lexy aufzutreten, kam K-Paul allein auf die Bühne und spielte dort ein Electro-Set vom feinsten. Hits wie Ponyboy, Love Me Babe und Trick On Me begeisterten die Besucher. Neue Songs aus dem aktuellen Album „Attacke“ (im April 2013 erschienen) wurden selbstverständlich auch gespielt. Alles in allem also ein sehr rundes Musikprogramm.
Das Holi Festival 2013 in Berlin war ein voller Erfolg. Als Auftakt in die Saison hätte es nicht besser laufen können. Events in Städten wie Leipzig, Stuttgart, Dresden, Dortmund, Saarbrücken, Mannheim, Essen, Karlsruhe und Frankfurt folgen. Für Informationen zu den einzelnen Festivals könnt ihr mal auf www.holifestival.com schauen, da gibt es Infos zu dem Line-Up und Tickets.
10. Juni 2013 um 15:06
Hi! Ich freue mich auch schon sehr auf das diesjährige Holi Festival in Köln. Zum Glück habe ich auch Karten bekommen. Vielen Dank für den tollen Bericht zum Berliner Festival. Ich hoffe, dass Musikprogramm ist in Köln genau so gut! Zudem hoffe ich auch sehr auf ein paar gute DJs!!!
Hier gibt es übrigens Infos zum Festival in Köln, für alle die auch kommen möchten:
http://www.koeln-portal.info/nachrichten/holi-festival-of-colours-2013/388
14. Februar 2014 um 15:39
[…] in vielen Städten zu elektronischen Beats. Los ging es im Mai 2013 in Berlin (zum Festivalbericht hier entlang). Im September endete dann die Holi-Saison in Karlsruhe. Nun geht es wieder voran in Sachen […]