Nach dem Freitags-Report zum vergangenen SMS-Wochenende von Festivalhopperin Maike (siehe Teil 1) folgt hier der Bericht zum Samstag und Sonntag in Saalburg.
Samstag, 11. August
Nach der durchtanzten Nacht wachten wir alle – oder zumindest fast alle von uns – mit einem großen Ziel vor Augen auf: Körperpflege. Für den Ottonormal-Camper sicher keine schwierige Aufgabe. Für den Festivalgänger, der am oberen Ende des Ackers wohnt, jedoch schon.
Duschwagen stehen nur auf dem offiziellen Zeltplatz nahe des Geländes und sind etwas zu gut besucht, wie wir gehört haben. So entschieden wir uns für die Sportstätte im Ort. Der TSV Saalburg öffnete bereits in der Vergangenheit seine Kabinen für die SMS-Gäste und war bestens vorbereitet. Föhnstation mit Spiegeln neben dem Fussballtor, Imbiss und Getränkeverkauf nahe dem Eingang und ein Kassierer, der die Warteschlange geduldig zu den richtigen Kabinen weiterleitete. Ich habe nicht gestoppt, wie lange wir anstehen mussten und ich war auch wirklich sehr glücklich über die warme Dusche. Nichtdestotrotz weiß ich jetzt, wie wertvoll die üblichen Campingduschen mit 3- oder 5-Minuten-Zeitschaltuhren tatsächlich sind. Danke dafür.
Nun aber mal wieder zurück zur Musik! Die lief unter anderen auf der Strandbühne vom 10Y Watergate das gesamte Wochenende ohne Pause. So konnten wir zur Mittagszeit zu Klängen von Loco Dice tanzen und dabei beobachten, wie die Sonne sich langsam durch die Wolkendecke kämpfte. Als sie dann richtig warm auf uns strahlte, machten wir es uns im Sand gemütlich und genossen den Ausblick auf den Bleilochstausee. Die ersten sprangen hin und wieder ins Wasser. Weit hinter ihnen fuhr das Partyboot randvoll bepackt mit feiernden Gästen. Rechts von uns spielten die sportlich Begeisterten Volleyball, links von uns tanzten Hunderte ausgelassen im Sand. So lässt es sich leben, oder nicht?
Nach dem entspannten Strandnachmittag stellten wir erschrocken fest, dass The Hundred in the Hands bereits den zweiten SMS-Abend einläuteten. Noch eine Runde zugehört, dann kurz gestärkt und die Nacht konnte beginnen – für uns mit namhaften Electro-Künstlern, wie dem mehrfachen Grammy-Gewinner Skrillex, dem britischen Star Fatboy Slim, seinen Landsleuten Hot Chip und dem SMS-Urgestein Marek Hemmann. Bekannte Songs und eine Menge, die sie mitsingt, wo möglich. Einfach nur schön. Um das zu unterstreichen, blieb die Mainstage nach dem Auftritt von Fatboy Slim um kurz nach drei Uhr zunächst leer und das Feuerwerk über dem See begann. Friedliche Ruhe umgab die Festivalgänger, leiser Beat tönte aus den Boxen der Mainstage – So ein Elektrofestival kann schon auch romantisch sein.
Kaum zur Ruhe gekommen, liefen die Partygeister wieder auf Höchsttouren, als Fritz Kalkbrenner die Bühne betrat. Eine Stunde lang brachte er die Massen live zum Kochen. Gut so, denn das Thermometer war mittlerweile auf unter 15 Grad gesunken. So freuten wir uns, dass an der Beachbar nicht nur Tiefschwarz einheizte, sondern auch ein kleines Lagerfeuer, das einzelne Gäste emsig am Leben hielten. Auf der Suche nach einem warmen Plätzchen landeten wir schließlich im Maincircus, wo gerade Ostblockschlampen am Werk waren. Bunte Melodien zu knallharten Bässen ließen hier kein Bein unbewegt. Die vorderen Reihen freuten sich zudem über die Sektdusche von der Bühne. Und auch die DJs selbst schienen mit viel Spaß an der Sache zu sein. So verließen sie für einen Moment ihr Pult, um mit der Menge zu tanzen, bevor sie auf deren Wunsch noch weit in den Morgen Zugaben spielten.
Sonntag, 12. August
Beinahe unbemerkt war der neue Tag längst angebrochen und die Sonne gab, wie jedes Jahr zum SMS-Sonntag, nach guter Tradition noch einmal alles. Bis es wieder warm genug für die Outdoor-Bühnen war, statteten wir Karotte im Cocoon-Zelt einen Besuch ab und schauten mal wieder bei der Muna vorbei, wo gerade Luna City Express spielten. Mit der Sonne im Rücken setzten wir unsere Tanzrunde schließlich bei Markus Meinhardt auf der Mainstage fort und pendelten dann nach kurzem Power Napping zwischen Second Stage und Beachbar zu Klängen von Red Robin, Niconé und Erich Lesovsky in den Nachmittag.
Damit endete das 16. Sonne Mond Sterne Festival – leider viel zu schnell – für uns. Was bleibt, sind nicht nur müde Knochen und der Wunsch nach noch mehr Musik am Strand. Wie vermutlich üblich für ein gutes Festival gibt es wieder kleine aber feine Geschichten vom Zeltplatz-Leben zu erzählen. Eine kurze Auswahl dieser gibt’s hier: Geschichten aus dem Elektroland (Link folgt).
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16. August 2012 um 21:15
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