Der dritte Tag war angebrochen und es regnete. Bisher hatten wir bei Rock im Park 2012 doch recht viel Glück mit dem Wetter, es war nicht kalt und auch nicht zu warm, sogar die Sonne ließ sich hin und wieder blicken. Ich möchte meinen, es war das perfekte Festivalwetter. Aber schließlich haben wir uns das ja auch verdient. Mit dem Regen kam dann auch ein bisschen die Traurigkeit: Ein Jahr habe ich auf das Festival gewartet, um für Euch unterwegs zu sein, mit Euch zu feiern und nun war es schon fast wieder vorbei. Allerdings hatte der letzte Tag ein großartiges Lineup und ich freute mich auch auf die Bands die noch kamen.
Wer Hair Metal und Sleaze Rock der 80´er sehen und erleben wollte, der durfte Sonntag Mittag Steel Panther auf der Alternastage nicht verpassen. Gewohnt klischeehaft und bunt, sangen sie ironische Texte über Sex, Drugs und Rock´n´Roll. Sogar aufgehört zu regnen hatte es. Der Wettergott mag eindeutig Rock(´N´Roll).
Auf der Centerstage rummste es im Akkord: Cypress Hill, Kasabian, Gossip und Soundgarden. Alles hintereinander weg. Cypress Hill machten richtig Druck und schmetterten den letzten Schlafsand aus den Augen der verschlafenen Besucher. Kassabian war nett aber auch nicht mehr. Musikalisch durchaus tanzbar (wenn man unter Tanzen ein bisschen wippen vertsteht) und melodisch, aber von Partystimmung und ausgelassen feiern zu weit entfernt. Pünktlich zu Gossip begann es dann wieder zu regnen. Beth Ditto machte sich dann gleich zu Beginn einen Spaß und spritze Sekt in die Menge- wenn nass, dann schon richtig! Beth zeigte sich publikumsnah, machte Witze, alberte rum- kurzum: sie hatte sichtlich Spaß mit uns! Aber nicht nur sie hatte Spaß: Wir tanzten in bunten Regenmänteln und sangen die Songs lauthals mit. Bravo Gossip. Für diesen Auftritt gab es eine glatte Eins!
Wer Gossip nicht hören wollte, konnte mit Guano Apes abgehen. Auch hier waren zahlreiche Zuschauer versammelt und ich habe mir von Euch sagen lassen, dass es auch hier richtig zu Sache ging.
Eigentlich wollte ich mir nach Gossip Soundgarden ansehen, aber eine nette Gruppe von vier Mädels, die neben mir im Regen tanzten, meinten ich soll mir unbedingt Fiva und das Phantom Orchester ansehen. Also habe ich mich den Mädels spontan angeschlossen. Und der Tipp war wirklich gut! Fiva ist eine süße deutsche Rapperin, mit guten Texten die sofort ins Ohr gehen. Und wenn ich einmal auf der Clubstage war, bin ich geblieben und habe dem Auftritt von The Koletzkis gelauscht. Ebenfalls eine junge deutsche Band, deren Texte und Melodien sehr tanzbar sind und zum Verweilen einluden.
Der Himmel war pünktlich zum Headliner Linkin Park düster und starker Wind zog auf. Das war letztes Jahr bei den Kings of Leon ja nicht anders. Dann ging es los: Linkin Park! Viele standen bereits den halben Tag vor der Centerstage um ganz nah dran zu sein. Sie lieferten eine Mischung aus alten und bewährten Songs, sowie Songs aus dem brandneuen Album „A thousand suns“. Es wurde sogar romantisch auf der Bühne: Chester gab einem Pärchen die Möglichkeit auf die Bühne zu kommen. Der junge Mann nutze die Gelegenheit, fiel auf die Knie und fragte seine Partnerin ob sie ihn heiraten möchte. Natürlich sagte sie ja- welche Wahl hatte sie auch?! Dem Typen vor 50 000 Zuschauern plus Linkin Park einen Korb geben war ja nicht drin… Die Menge applaudierte und Chester gratulierte – ach wie schön!! Musikalisch war es ebenfalls schön und die Lichtershow machte das Ding rund.
Zeitgleich ging es auf der Alternastage mit Motörhead zur Sache. Auch sie können sich nicht über zu wenig Zuschauer beschweren und machten ordentlich Alarm.
Den Rausschmeißer des Festivals machte, im wahrsten Sinne des Wortes, Marilyn Manson. Erst strömten alle nach Linkin Park dorthin, dann viele schnell wieder weg… Verübeln kann man das ja auch niemanden. Danke Marilyn und ab dafür!
Es waren drei zauberhafte Tage mit insgesamt 76 000 Festivalbesuchern. Auch die Veranstalter sind sehr zufrieden mit Euch! Es gab keine Zwischenfälle und alles blieb sehr friedlich. Allerdings brachten sich zwei junge Männer auf dem Zeltplatz in Lebensgefahr, weil sie den noch glimmenden Grill ins Zelt genommen hatten. Rettung erfolgte in letzter Sekunde und beide sind wohlauf. Und die Moral von der Geschicht`?! Glimmende Grills gehören in Zelte nicht…
Leider kann ich die Gerüchte über 30 Seconds to Mars, Greenday usw. vom Rock am Ring nicht bestätigen. Hier hielt man sich sehr zurück und wollte rein gar nichts verraten – Schade eigentlich! Aber ich kann Euch auf jeden Fall verraten, dass Rock im Park nächstes Jahr vom 7. bis zum 9. Juni stattfindet.
Für alle die noch nicht genug vom Rock im Park 2012 haben oder leider nicht dabei sein konnten, können sich in der Nacht von diesem Freitag auf Samstag im BR die volle Dröhnung geben. Viel Spaß dabei!
In diesem Sinne: keep on rocking und bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Rock im Park!!!!
Text: Saskia – Fotos: Lucien
4. Juni 2012 um 21:31
SKANDAL Bei Rock im Park: Bier gestreckt
http://www.youtube.com/watch?v=W0NTy_za9kw
5. Juni 2012 um 03:20
Bravo Gossip. Für diesen Auftritt gab es eine glatte Eins!
????
Total daneben, der Schreiber hier war wahrscheinlich genauso voll wie die Sängerin. Die war nur noch peinlich.
Und von der „Drummerin“ möcht ich gar nicht anfangen.
Groove: ne glatte 6.