Auch am Tag zwei des Rock im Park Wochenendes spielte das Wetter mit und lies uns nicht im Regen stehen. Die Stimmung reicht von ausgelassen bis hin zu tiefenentspannt. Die Nachmittage hier werden dazu genutzt auf den Wiesen zu liegen, der Musik zu lauschen, sich auszuruhen und Kraft zu tanken, sich zu unterhalten oder gar seinen Rausch auszuschlafen. (Vom Tag 1 gibt es hier einen Bericht zu lesen.)
Dieses Jahr sind die Zahlen der Besinnungslosen wieder deutlich gestiegen. Beim Wechsel der Bühnen muss man darauf achten auf keine Alkoholleiche zu treten oder beim Chillen auf den Wiesen von einer „erschlagen“ zu werden. Wer denkt, dass es sich dabei nur um die männlichen Besucher handelt, der irrt. Denn dieses Jahr sind es ebenfalls die Damen die sich exzessiv betrinken. Dennoch sind alle miteinander friedliebend und es macht herrlich viel Spaß hier dabei zu sein!
Dieses Jahr lässt sich auch beobachten, dass viele einsame Rockerherzen unterwegs und auf der Suche nach der großen Parkliebe sind. Es wird geflirtet, gebaggert, angetanzt, aber auch Einladungen zur Aftershowparty ins Zelt werden verteilt. Musik beschwingt eben und lässt Gefühle entstehen!
Deshalb nun zur Musik:
Samstag Nachmittag hieß es dann „Bühne frei“ für Donots, Dropkick Murhys und While she sleeps.
Caligola gab es dann am Abend auf der Alternastage zu sehen. Caligola ist ein Nebenprojekt der Gruppe Mando Diao, bei dem die beiden Frontmänner mitwirken. Sie betraten die Bühne in schwarzen Kutten und erinnerten ein bisschen an Mönche. Damit man auch nicht vergessen konnte welche Band man sich da gerade anschaut, wurde von den Sängern in regelmäßigen Abständen „Caligola“ gerufen. Aber was ist denn eigentlich Caligola? Das musste ich dann erst mal rausfinden: Caligola ist eine Art künstlerischer Untergrund in dem die Gemeinschaft zählt. Aha, wieder was gelernt. Die Ohren bekamen eine gut klingende Mischung aus wildem Pop, Rock, Hip-Hop, Jazz, Soul und Electro ab. Und wer schon mal das Lied „Forgive/Forget“ gehört hat, weiß, dass er mit den Beinen zucken muss – ob er will oder nicht.
Zeitgleich heizten The Offspring auf der Centerstage ein. Sie sorgten schon mal dafür, dass der Boden eben gesprungen wurde und der Körper eine mollig warme Temperatur erhielt. Der Platz vor der Bühne war jedenfalls so gut gefüllt, dass ein „nicht-mit-springen“ unmöglich war.
Wem das zu heftig war, konnte bei MIA mitsingen und ausgelassen tanzen. In ihrem „Tiffykostüm“ war sie kaum zu übersehen und sie sprach „Tacheles“ mit uns. „Sturm“, „Fallschirm“ und „Immer wieder“ klingen live genauso klasse wie auf dem Album. Aber auch Songs aus ihrem älteren Alben wie „Hungriges Herz“, „Verrückt“ und natürlich „Tanz der Moleküle“ schmetterte sie raus. MIA zog sich während ihres Auftrittes mindestens viermal um und am Ende lieferte sie eine Artistiknummer am Reifen ab. MIA, es war großartig!
Um 21Uhr war es dann Zeit für Hosen-Rock. Sie feierten ihr 30 jähriges Bandjubiläum und wir feierten mit! Vor der Centerstage ging er sprichwörtlich ab, der Punk. Wie gewohnt und auch erwartet ließen es die Hosen richtig krachen – sie hatten Bock und wir Erstrecht! Campino ließ sich auf Händen tragen und verteilte während der Show Bier an die Lichttechnik in 15m Höhe. Als kleine Überraschung trat Bad-Religion-Sänger Greg Graffin mit auf die Bühne und sang mit.
Die Beginner luden zum Hip-Hop ein. Und auf der Alternastage wurde es bereits voller. Sie rappten ihre bekannten Songs und man fühlte sich glatt zehn Jahre jünger. Für diejenigen die weder auf die Beginner noch Die Toten Hosen abgehen wollten, konnten sich auf der Clubstage zu Devildriver gehen lassen. Das war Death Metal vom Feinsten!
Deichkind fand heute nicht, dass „Arbeit nervt“ und ist pünktlich halb zwölf zu Dienstbeginn angetreten. Der Platz vor der Alternastage war so restlos voll, dass für viele kein Einlass mehr war – Schade für all die die es verpasst haben! Deichkind feuerte eine Show ab die sich gewaschen hat. Neonfarben, Schwarzlicht, Kostümierungen, Bühnenshow – alles vom feinsten. Wer hier nicht abgehen konnte war selber schuld! Sie performten Songs aus dem aktuellen Album „Befehl von ganz unten“, „Arbeit nervt“ und Ferris Mc zeigte sogar das er noch rappen konnte. „Rollt das Fass rein“ meinten sie wörtlich und ließen sich in einem riesigen Fass durch die Menge tragen. Wie gewohnt wurden die Zuschauer in den ersten Reihen nass gemacht und anschließend gefedert. Schöne Sauerei Jungs – aber leider geil!!!
Heute geht’s noch mal richtig rund: Linkin Park, Motörhead, Guano Apes, Gossip und viele weiter versprechen uns allen einen großartigen Abschluss. Wir freuen uns darauf wie verrückt!
Keep on rocking
Saskia
25. September 2012 um 18:18
[…] Donots spielten 2012 auch bei Rock am Ring / im Park, sowie beim Area4, Deichbrand, Omas Teich und anderen, 2011 auf dem Folklore, Open Flair, […]