Zwei Tage durchtanzen auf dem Berlin Festival am 9. und 10. September 2011: erst wurde auf dem Flughafen Tempelhof und ab Mitternacht im Club Xberg an der Spree gefeirt und getanzt. Festivalhopperin Claudia berichtet von ihren Eindrücken beim Berlin Festival 2011 und Ralf hat ein paar Fotos mitgebracht.
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Kaum auf dem einen Flughafen gelandet, musste ich halb Deutschland durchqueren, um auf dem Flughafen Tempelhof für das zweitägige Berlin Festival für jede Menge Musik und Glitzer erneut einzuchecken. Und gleich bei der Ankunft fällt auf, dass sich einiges am Lageplan geändert hat. Die ehemalige Check-in Halle diente nicht mehr als Einlass, sondern der Eingang befand sich in diesem Jahr neben Hangar 5. Typisch für das Berlin Festival war die Schlange der Gästeliste länger als die Schlange für die zahlenden Gäste.
Leider verpasste ich James Blake, der großartig gewesen sein soll. Dafür schaffte ich es noch rechtzeitig in den Hangar 4 zu Dry the River, einer bisher noch recht unbekannten Indie-Folk-Band aus London. Publikum und Band waren sich anfangs noch recht fremd, aber zum Ende des Konzerts konnten die Londoner überzeugen und das Publikum war begeistert. Meiner Meinung nach waren sie der Geheimtipp vom Festival insgesamt. Anschließend erkundeten wir das Gelände und lauschten zu The Rapture, Rainbow Arabia und Oh Land auf den drei Bühnen.
In diesem Jahr gestaltete sich das Gelände viel freier und offener als im Vorjahr. Hangar 4 und 5 waren komplett offen und die Bühnen richteten sich zum Rollfeld, so dass genügend Platz für alle Gäste vorhanden war und auf Schleusen, die sich letztes Jahr als untauglich erwiesen haben, verzichtet werden konnte. Trotzdem standen überall viele Security Leute rum. Ansonsten wurde in diesem Jahr das Festival um das Art Village ergänzt. Künstler waren vor Ort kreativ und bemalten, sprayten, tackerten, bastelten und beklebten riesige Leinwände. Materialien waren u.a. auch verschiedengradig verbrannte Toastscheiben und Luftballons. Am Samstag wurde das beste Werk ausgezeichnet. Natürlich gab es wieder viele Essensstände, Getränkestände, eine Kaffee-Chill-Lounge und einen kleinen Flohmarkt. Etwas deplatziert wirkte die Ausstellung eines Mercedes, um den regelmäßig gewischt wurde, damit auch ja alles ordentlich glänzt.
Nach dem Rundgang kamen wir pünktlich zu The Drums. Insgesamt wirkte die Band sehr gelangweilt auf der Bühne. Neben den bekannten Hits trugen sie auch ein paar neue Stücke aus ihrem eben erschienen Album vor. Aber nach „fun fun“ sah das für mich nicht aus. Schade eigentlich. Dafür zeigten dann Hercules and Love Affair wie man das Publikum zum Tanzen animiert. Der New Yorker DJ und seine Sänger(innen) verwandelten den Hangar 5 in eine bunte Disco. Endlich wurde die Stimmung gehoben, den zuvor wirkten alle doch sehr steif und ich hatte den Eindruck als sei der Abend die reinste Show der Coolen und Coolsten.
Santigold sollte im Anschluss auftreten, hatte aber 30 Minuten Verspätung, sodass doch noch Zeit war um ein paar Lieder von Apparat Band mitzunehmen. Im Hangar 4 war auch endlich Disco genau so wie auf der Main Stage zu Primal Scream. Das anfangs recht leere Gelände füllte sich endlich mit Tanzwutigen. Bevor die Partymassen zu Club XBerg weiterzogen, spielten noch Suede, Wire und LFO, die ich nur im Vorbeigehen mitnehmen konnte.
Der Freitag des Berlin Festivals begeisterte mich nicht so recht. Vom typischen Festivalfeeling war nicht viel zu spüren. Außerdem wirkte der Flughafen doch recht leer und so richtige Partystimmung wollte nicht aufkommen. Vielleicht lag es auch am Wetter, denn es regnete ab und zu. Daher ging in müde nach Hause und freute mich auf Samstag in der Hoffnung, dass es etwas schöner wird. Und das war genau richtig so.
Schon mit Retro Stefson am Nachmittag begann die Partystimmung. Die Jungs sind echte Entertainer und tanzen mit dem Publikum um die Wette. Da kann man gar nicht stillstehen. Und das war auch das Motto des Samstages: nicht stillstehen, denn dann tun die Füße weh. Also hab ich bei tUnE-yArDs gleich weitergetanzt. Die Powerfrau hat eine beeindruckende Stimme. I need a dollar – Aloe Blacc hab ich mir gespart und hab gleich auf Mount Kimbie im Hangar 4 gewartet. Also bei denen kann man auch nur mittanzen und in einem Club sind die sicherlich auch richtig cool.
The Naked and Famous haben im Anschluss ziemlich gerockt. So hab ich mir das gar nicht vorgestellt und war positiv überrascht. Das Album ist doch eher poppig, aber die können live auch richtig ausrasten. Ja und dann kam mein persönliches Highlight – Beirut. Eine Woche zuvor hatte ich sie schon auf dem idyllischen End of the Road Festival im Grünen gesehen und konnte mir nicht so recht vorstellen wie sie mitten in der Stadt auf einem stillgelegten Flughafen wirken würden. Beirut passten ihr Set etwas an, d.h. sie spielten etwas rockiger und es war einfach nur genial. Alle haben getanzt, mitgesungen und vor Freude gestrahlt. So ein Konzert kann man nur genießen!
So viel Freude macht Hunger also haben wir uns erstmal mit Pommes und Chinanudeln gestärkt. Dann ging es ja auch schon mit Boys Noize weiter, der ja schon fast zur Berlin Festival Einrichtung gehört. Jetzt war definitiv eine fette Party auf dem Tempelhof Flughafen im Gang. Wir sind dann noch einmal zu Casper und dEUs spaziert. Samstagabend konnte man von Elektro, Hip Hop und Rock alles bekommen. Man musste nur einmal über den Flughafen Tempelhof spazieren.
So ging es auch weiter mit Beginner, Mogwai und The Bloody Beetroots/ Death Crew 77. Natürlich haben wir auch die Silent Disco nicht ausgelassen, die absolut spaßig ist. Ich tanze zu Elektro und im Hintergrund grölen die Leute zu Wonderwall von Oasis mit. Herrlich. Beginner waren natürlich der Headliner des Berlin Festivals 2011. Ich glaube den Leuten hat’s gefallen, ich bin bei der Neuversion von Life is Life in der Form von Eiz iz Eiz zu Mogwai gegangen. Damit waren Mogwai der Anfang und das Ende meines Festivalsommers 2011. Die kann man sich einfach immer anhören.
Doch das Berlin Festival war mit den letzten Acts am Flughafen Tempelhof natürlich noch nicht zu Ende. Kurze Erfrischung zu Hause und dann ging es gleich weiter zum Club XBerg. Das war wohl das Neuste am diesjährigen Berlin Festival und eigentlich auch keine so schlechte Lösung wie vorerst gedacht. Die Location am Badeschiff zeigt noch etwas mehr vom Berliner Nachtleben auch wenn es sich nicht mehr recht nach Festival anfüllt. Zu Bag Raiders, Mr. Oizo und Gesaffelstein haben wir dann noch den letzten Rest aus uns getanzt. Accessoire des Abends war natürlich ganz viel Glitzer im Gesicht. Der funkelte zum Sonnenaufgang super schön und 6.30 Uhr trugen uns die müden Füße nach Hause. Damit endete das Berlin Festival 2011 typisch an der Dönerbude – erschöpft aber glücklich.
Auch wenn es Berlin Festival heißt, sind es doch eher Konzerttage mit Clubnächten in der Hauptstadt. Aber egal wie man es nennen will, Hauptsache man hat Spaß und schwingt das Tanzbein. Wir sehen uns beim Berlin Festival 2012.
15. September 2011 um 18:50
[…] Berlin feierte das Berlin Festival 2011 in der Nacht vom Samstag ein erfolgreiches Finale – Festivalhopperine Claudia berichtete, Fotos gibt’s von […]
9. Januar 2012 um 15:40
[…] der Reunion des Jahres beim Berlin Festival 2011 (Foto links, zur Berlin Festival Rückschau), werden uns die Beginner auch in 2012 wohl auch viele tolle Livemomente […]
11. September 2012 um 11:50
[…] Weiteres zum Berlin Festival hier bei uns und auf http://www.berlinfestival.de. Auch letztes Jahr berichteten wir vom Berlin Festival “Diskonächte beim Berlin Festival 2011“. […]
30. April 2013 um 17:01
[…] geben nach neunjähriger CRS-Abwesenheit ihr Comeback beim Chiemsee Reggae Summer. Seit ihrem Live-Auftritt im September 2011 beim Berlin Festival sind die drei Nordlichter wieder öfter auf den Bühnen dieser Welt unterwegs. Ein neues Album ist […]