Akuter Publikumsmangel beim Däsfäzt

News am 30. August 2011 von Gabriel Flöter

Begonnen 2010, als eine Geburtstagsfeier mit ein paar Bands, scheint das Däsfäzt-Festival ein rasches Ende gefunden zu haben. Jedoch fällt bei Besucherzahlen zwischen 40 und 50 Mann das Fazit des Veranstalters nicht verwunderlich aus: „Ob es nächstes Jahr ein Däsfäzt gibt ist fragwürdig„.

Dabei schien alles so perfekt, eine große Indoor-Location mit angrenzender Zeltmöglichkeit und Badesee, tolles Wetter, ein gutes Line-up und super nette Veranstalter.

Festivalhopper Gabriel berichtet über beide Tage des Däsfäzt-Festival 2011.

Freitag 26.08.2011

Angekommen am Festivalgelände, dem Freizeitheim in Mügeln (Elster), war noch etwas Zeit, sich in Ruhe umzusehen. Eine große Indoor-Location, ein Badesee, ein großer Fußballplatz zum Zelten und ein Bierwagen mit wirklich sehr humanen Preisen. ABER WO WAREN DIE LEUTE????? Trotz des guten Line-Ups und dem tollen Wetter bei 33 Grad zählte ich nur rund 30 Leute. Nun ja, abwarten dachte ich mir, es werden schon noch welche kommen… Leider irrte ich mich!

Reach The Surface aus Wittenberg machten den Anfang und lieferten einen guten Auftakt in Sachen Metalcore aus der Region. Etwas kurios ging es mit den Jungs von I See No God Up Here weiter, „la cucarache“ dröhnte aus den Boxen und die 5 Prettiner führten selbst die hartgesottensten Mosher in einer Menschenkette durch die Halle. Bunt gekleidet, mit Perücken und Hello Kitty Hüten knüppelten sie was das Zeug hielt und untermalten ihren harten Crosscore mit Konfetti und Luftschlangen.


Mit gerademal 50 Gästen erreichte der Abend seinen Höhepunkt, was die Dessauer Hardcorer von All You Can Eat aber nicht davon abhielt alles zu geben und eine tolle Show abzuliefern. Das Publikum dankte es ihnen mit reger Beteiligung und kleinen Mosh- und Stagedive-Einlagen.

Mein persönlicher Favorit des Abends, Fat Mans War Face aus Berlin, zertrümmerten die Bühne mit einer gesunden Mischung aus Hardcore und Deathmetal. Der gut gewachsene Sänger, Felix Kögler, bereicherte den Abend mit gesanglichen Einflüssen, die er von  seiner vorherigen Deathmetal Band mit zu FMWF übernahm und nun Texte, welche sich sowohl mit gesellschaftlichen Problemen als auch mit politischen Themen befassen, mit einer Stimme überbringt, bei der es einem schwer fällt ruhig stehen zu bleiben.
Den Abschluss an diesem Abend machte die Mathcore Band Sleeve. Die 4 Jungs aus Berlin füllten mit ihrem chaotischen Hardcore das Pit dann doch noch einmal mit ein paar Zuschauern.

Samstag 27.08.2011

Der Samstag begann wie fast jedes Festival dieses Jahr, mit Regen. Fast 20 Grad weniger auf dem Thermometer und nur 5 Gäste, welche nicht zur Band oder ähnlichem gehörten, ließen nichts gutes erahnen. Und diese Befürchtung bewahrheitete sich leider auch. Etwas verspätet begannen Under The Sunrise ihre Show vor knapp 20 Leuten, welche es sich mit Stühlen vor der Bühne gemütlich gemacht hatten. Die erste erfreuliche Nachricht an diesem Tag kam vor dem letzten Lied, vom Veranstalter: „Wir haben heute unseren ERSTEN zahlenden Gast“ dies schien im ersten Moment sehr amüsant und sorgte für viel Beifall aber für den weiteren Verlauf dieses Festivals war es ein schlechtes Zeichen.

Eradicated aus Berlin ballerten dem spärlich erschienenen Publikum dafür umso mehr eine Mischung aus Grindcore und Deathmetal um die Ohren. Und das obwohl die Jungs nur zu dritt auf der Bühne stehen.
Mit Relive Your Fall und Annisokay standen dann 2 Hardcore Bands auf der Bühne, welche wussten, wie sie den kleinen lahmen Haufen dazu bringen sich zu bewegen.

Etwas härter ging es dann wieder mit den 5 Jungs von A Static Discord zur Sache, welche die Bühne mit ihrem Deathmetal/Hardcore aber glücklicherweise stehen ließen und somit auch Misshaped Fortune aus Berlin die Chance ließen zu zeigen was sie können. Da Myra leider an diesem Abend, aus verschiedenen Gründen, nicht auf der Bühne als Mainact stehen konnten, übernahm diese Rolle dann einfach die Band des Veranstalters, Daniel Ruske. So gab es von Through The Hands Of Heroes noch etwas melodischen Deathcore vorm ins Bett gehen und ein weiteres, trotz schlechter Besucherzahlen, sehr cooles Festival nahm sein Ende.

Wir hoffen, dass es nächstes Jahr ein drittes Däsfäzt geben wird. Vielleicht besinnen sich ja dann einige Leute mehr zu einem kleinen, neuen Festival mit einem großen Line-up.

Ein Kommentar zu “Akuter Publikumsmangel beim Däsfäzt”

  1. Nummer 1: peter stahn sagt:

    weil ihr einfach schlecht seid…

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