„Hölle ist die Bezeichnung für die eschatologische Vorstellung von der jenseitigen Unterwelt als Ort oder Zustand der Qual und Aufenthaltsort der Dämonen, an den Unbekehrte oder Übeltäter (zusammengefasst: die Bösen) nach ihrem Tode gelangen.“
Der gestrige Abend im Jenaer F-Haus: Dämonen – check! Unbekehrte & Übeltäter – check! Qualen bei 100% Luftfeuchte und Temp. jenseits der 30 °C-Marke – check! Dank Wikipedia weiß ich jetzt – ICH WAR SCHON WIEDER DA. Die HoE-Tour 2011 war mal wieder buchstäblich ein richtig heißes Pflaster und als Brandbeschleuniger sorgte ein brachiales Line-up für Umgebungsbedingungen, bei der jede finnische Sauna als Kinderkacke durchgehen würde.
Festivalhopper Kay berichtet exklusiv vom Auftakt der Hell on Earth-Tour am 27.08.2011 im Jena´er F-Haus.
Der Einstieg war wie immer. Ankommen, beim Einlass als Presse-Fuzzi zu erkennen geben und ab an die Bar, um sich gepflegt nen paar Pils in die Figur zu bauen. Soundcheck, Lichtcheck – alles roger. Los gehts! A TRAITOR LIKE JUDAS traten als Opener auf die Bretter und gaben einen richtig guten Einstand. Das Quartett aus Braunschweig überzeugte mit einem Stil, den ein Kollege irgendwo zwischen groovendem Hardcore und melodischer Schwedenschule einordnet. Stimm ich voll zu. Zu Beginn noch verhalten, gab die Crowd zunehmend Gas und äußerte ihre Sympathie gegenüber dem Underdog durch eine sehenswerte Moshpit.
Sofort im Anschluss gings richtig zur Sache. CASEY JONES katapultierte mit ihrem schnörkellosen Straight-Edge-HC die Kidz sofort wieder in den Vollgasmodus und ließ sie bis zum Ende des Gigs auch dort verharren. Selten habe ich gesehen, dass im Zuge einer Festival-Tour schon bei der zweiten Band eine solch krasse Headliner-Stimmung aufkommt. Sehr gut, Männers & weiter so!
Auf zur Nummer 3 auf der Karte des Line-up-Menus. NASTY schickte sich an, die gute Stimmung zu halten und auszubauen. Die deutsch-belgische Combo sorgte für ordentlich Wirbelwind in der prallgefüllten Pit-Area und trieb auch die sonst eher zurückhaltenden Zeitgenossen mit verdammt metallastigem HC ins Gemenge. Nicht schlecht, aber in meinen Augen viel zu prollig.
Stilistisch gings dann erfreulicherweise straight ahead Richtung Old-School-HC. BANE betrat die Stage und zeigte auf, das die Wurzeln des Hardcore auch 30 Jahre nach den Pionieren noch existent sind. Der Sound groovte mal richtig und kam absolut rotzig und unverholen aus den Amps geschossen. Das ist definitiv alte Schule!!! Für mich einer der besten Acts des Abends!
Aber hey. Man soll ja nicht nur der Vergangenheit hinterhängen. Das New School richtig gut sein kann & weiterhin auch noch Werte & Normen verkörpert, zeigte EVERGREEN TERRACE mal wieder in gewohnt beeindruckender Qualität auf. Akustische Leckerbissen wie „Dogfight“ und das Cover „Mad World“ trieben die Stimmung im F-Treibhaus auf den Zenit. Jeder moshte, absolut jeder. Dazu muss man sagen, dass Drew Carey es auch wie kein zweiter versteht, die Crowd mitzureisen. Der Mann hängt eigentlich mehr im Bühnengraben oder als Crowdsurfer in der Menge ab, als auf seinem eigentlichen Arbeitsplatz, der Stage. Echt ein charismatischer Typ von dem ich mich im Vorfeld der Show im Small-Talk überzeugen durfte. Alles in allem, ET war der beste Act des Abends.
Da hatten die Mannen & Headliner um UNEARTH echt ein sau hartes Los gezogen. Denn die Show von ET war eigentlich nicht mehr zu toppen. Problematisch erwies sich dann auch der Umstand, dass der absolut klassische Metalcore doch eher weniger in das sonst eher HC-lastige Line-up passte. Zahlreiche angereiste Metal-Heads sorgten dann doch dafür, dass nochmal der Mosh-Motor angeworfen wurde.
Fazit zur Tour und dem Line-up: Absolut sehenswert und in meinen Augen noch um einiges fetter als im letzten Jahr.
Hier gibt es noch mehr Bilder vom HoE Tourauftakt aus Jena!
Infos zur Tour, alle weitere Termine und Stationen und natürlich den Vorverkauf der Tickets gibt es hier bei uns und auf www.hellonearthtour.de.
30. Juli 2017 um 12:37
[…] Bretter stieg. Wir hatten die Jungs live zuletzt 2011 im Rahmen der damaligen Hell on Earth-Tour (Bericht hier) gesehen und seitdem wurde die Band mehrfach ordentlich durchgemosht. Das 2013er-Release […]