Nein, hier handelt es sich nicht um das internationale Notrufsignal. Hier geht es um die seit 1991 stattfindende Techno-Veranstaltung, die in der Nacht vom 30.April auf den 01.Mai gefeiert wird. Seit 1997 findet die Mayday immer in Dortmund statt und hat dort ihren festen Platz in der Westfalenhalle. Mit ca. 20.000-25.000 Ravern gilt die Mayday als größte elektronische Indoor-Party.
Zum Jubiläum bei der MAYDAY 2011 melden die Veranstalter einen Besucherrekord von 27.000 Besuchern! Lies hier den Bericht von Festivalhopperin Daniela – weitere Fotos gibt es in der Galerie oder bei den Mayday 2011 Impressionen.
Wer die Jahre addiert, wird feststellen, dass die Mayday in 2011 ihren 20 jährigen Geburtstag feiert und das ist angesichts des Wandels der Musik und der vielen verschiedenen Geschmäcker doch ein echtes Jubiläum, welches dann unter dem passenden Motto „Twenty Young“ viele Menschen nach Dortmund locken sollte. Deswegen war es mir auch so wichtig, dass ich mich endlich dafür entschieden habe und diese Veranstaltung besuchen durfte.
Das Line-up wurde in den diversen Foren schon ausführlich diskutiert und für sehr vielseitig und sensationell befunden. Unter anderem die Urgesteine der elektronischen Musik warteten in der Westfalenhalle auf mich. Wer erinnert sich nicht an z.B Raver’s Nature oder an Marusha und kaum zu glauben, dass beide den Weg nach Dortmund gefunden haben. Es wurde sogar ein extra Classic-Floor für alle Classic-Künstler eingerichtet, der auch über die ganze Dauer der Veranstaltung immer gut besucht war.
Das die „Mutter aller Raves“ keine Tranceveranstaltung ist, sollte wohl jedem bekannt sein. Dennoch gaben sich einige sehr gute Künstler die Ehre, die wir unbedingt sehen wollten. Als der Timetable veröffentlich wurde, bekam die Euphorie leider einen kleinen Dämpfer, denn zwei sehr gute DJ’s zur Anfangszeit spielen zu lassen, gefiel uns nicht sonderlich. So früh wollten wir die Veranstaltung gar nicht besuchen, denn die Mayday ist ein Event, wo ausgiebig in den Mai getanzt wird. Voraussichtliches Ende der Veranstaltung: 9 Uhr am nächsten Tag.
Mit etwas gedämpfter, aber dennoch sehr ausgelassener Stimmung betraten wir gegen 22.30 Uhr die Westfalenhallen in Dortmund. Die Einlasskontrollen waren entgegen unserer letzten Party in Holland sehr einfach gehalten. Wir wurden gar nicht abgetastet und einfach durchgewunken. Wie hier separiert wird, will ich gar nicht wissen. Ich finde solche Kontrollen unheimlich wichtig und auch wenn in der Regel nichts „gefährliches“ gefunden wird, so geben diese Kontrollen ein Gefühl von Sicherheit, welches bei so einer großen Veranstaltung unbedingt vorhanden sein muss.
Im Eingangsbereich angekommen, besorgten wir uns erstmal ein Wiedereinlassbändchen und machten uns ein Bild von dieser gigantischen Party. Das erste Problem: Garderobe. Es war unheimlich schwer eine Garderobe zu finden, die noch Jacken annehmen konnte. Zwar gab es gefühlte 100 Annahmestellen, aber zu jeder an die wir heran getreten sind, winkte uns ein freundliches „VOLL“ entgegen. Das verbreitete in der Gruppe etwas Frust, denn wir wollten nur noch unsere Jacken loswerden und endlich feiern und bei gefühlten 30 Grad war es völlig ausgeschlossen, diese anzubehalten. Nach ca. 45 Minuten fanden wir endlich im Keller zwischen Halle 2 und 3 eine neu eröffnete Garderobe. Nach und nach wurden einfach nachträglich immer neue Garderoben geöffnet, um den Besuchern ihre Lasten abzunehmen. Das find ich bei einem Preis von 2,50 Euro pro Jacke einen nicht sehr guten Service, aber wahrscheinlich ist das aufgrund der Größe der Party einfach nicht anders abzuwickeln. Nachdem wir das eine Problem gelöst hatten, kam das nächste: Wir brauchten einen Plan und überlegten uns, welche Hallen wir wie aufsuchen wollten. Dieser Plan war schnell gemacht: Spontanität und Flexibilität.
Wir wollten uns nicht festlegen und so feierten wir in jeder Halle sehr ausgelassen und gefiel uns auf einem Floor die Musik nicht allzu sehr, so wechselten wir zum Nächsten. Hier fiel uns jedoch auf, dass mit der Beschilderung sehr sparsam umgegangen wurde und man wurde immer wieder von anderen Leuten gefragt, auf welchem Floor man sich eigentlich befindet. Von der Dekoration habe ich mir auch etwas mehr erhofft, aber am Ende war es doch egal und es zählte nur die Musik und die Stimmung. Positiv aufgefallen sind uns die getrennten Ein- und Ausgänge um die Besucherströme besser voneinander zu trennen. Dieses Konzept war an manchen Stellen etwas umständlich, aber hier geht die Sicherheit einfach vor. Man muss der Security wirklich ein großes Lob aussprechen, denn die mussten die Besucher an einer Stelle immer abweisen und woanders hinschicken, was bei einigen Gästen natürlich zu Missmut führte. Die Ordner blieben aber stets freundlich und besonnen.
Nachdem wir Paul van Dyk im Dezember 2010 in Berlin zuletzt gesehen haben, war sein Auftritt in der Arena (Mainfloor) ein absolutes Muss und so drängelten wir uns zu seinem Set ziemlich weit nach vorne durch. Ein tolles Gefühl ihm wieder so nahe sein zu können. Sein Set war wunderbar progressiv und ging herrlich nach vorne, genau der richtige „Druck“ für so eine Veranstaltung. Ich war begeistert.
Da es meine erste Mayday war und ich die für mich wichtigsten Dinge unbedingt mitnehmen wollte, war ein Pflichttermin auch die Hymne, die dieses Jahr wieder von Westbam produziert wurde und wie immer von dem Liveact Members of Mayday präsentiert wurde. Gegen 1.50 Uhr betraten viele zufällig ausgesuchte „Members of Mayday“ die Bühne und tanzten mit Massen zu den verschiedenen Hymnen der letzten Jahre. Wow, Gänsehautalarm in der Arena. Wir standen immer noch sehr weit vorne und als zum Abschluss dieses „Auftritts“ viele Millionen goldene Papierschnitzel durch die „Effektkanonen“ in die Luft geschossen wurden und diese auf uns herab regneten, war mein Glück perfekt: Ich fühlte mich nun auch als ein „Member of Mayday“.
Ein anschließender Besuch auf dem Classic Floor diente mehr der Erholung und wir warteten auf den „Live-Act“ Anthony Rother. Als wir zurück in die Arena gingen, begeisterte er schon die Massen mit seinem knarzigen Elektrosound. Zur Unterstützung benutzte er Keybord, Mikrofon und ein Megaphon und sein Sprechgesang, der anschließend digital veredelt wurde, wirkte auf die Massen sehr positiv. Ein tolles Set, den Mann muss ich mal im Auge behalten.
Schon leicht angeschlagen und mit den Kräften am Ende mussten wir noch auf Sander van Doorn warten, immerhin ist der Knabe eigentlich auch immer ein Highlight und nachdem er uns letztes Jahr in Prag etwas enttäuscht hatte, so wollten wir hier eine Wiedergutmachung von ihm. Gleich von Anfang an hatte er uns in seinen Bann gezogen und er spielte wirklich sehr progressiv und tech trancig massiv nach vorne, genauso wie wir es uns gewünscht hatten. Mit harten Bässen mobilisierte er nochmal die letzten Kräfte von uns und das Set war auch wirklich fantastisch, aber wir merkten das nach fast 8 Stunden der Körper nur noch müde war. Unsere Beine schmerzten und wollten zusammen mit dem geschlauchten Körper nur noch Ruhe. So entschieden wir uns, die Mayday nach seinem Set zu verlassen. Schweren Herzens verließen wir gegen 6 Uhr morgens die Hallen und waren dennoch sehr glücklich und voller Euphorie und irgendwie fühlten wir uns wie blutjunge 20 Jahre
Insgesamt haben ca. 27.000 Menschen in dieser Nacht das Jubiläum der Mayday gefeiert und die Nacht zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Mayday, you made my weekend!
Cheers,
Daniela
PS. weitere Fotos gibt es in der Galerie oder bei den Mayday 2011 Bild-Impressionen vom Armin.
2. Mai 2011 um 11:18
[…] ausführlichen Bericht (mit Fotos) könnt ihr hier lesen: Mayday Mayday Mayday #gallery-1 { margin: auto; } #gallery-1 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: […]
8. August 2011 um 17:24
[…] 202 freuen und ich freute mich ganz besonders auf Anthony Rother, meine Mayday Entdeckung 2011. Diese freakige Type hatte es mir Ende April schon angetan und ich wollte ihn wieder live sehen und herausfinden, ob er mich erneut so fesseln konnte. […]