“Sambieren Sie!” So nah ist Brasilien nur einmal im Jahr. Am vor-vergangenen Wochenende fand das 19. internationale Sambafestival in Coburg statt und ließ problemlos Lateinamerika mit Deutschland verschmelzen.
Das Ergebnis dieser Kombination war eine vor Temperament und brasilianischer Hitze kochende Stadt Coburg. Festivalhopperin Nadine berichtet vom Samba Festival Coburg 2010.
Willkommen in der Samba-Stadt Coburg!
Schon der Freitag konnte sich sehen lassen. Nach einiger Einstimmung in Form von Tanz- und Capoeira-Workshops wurde das Samba Festival unter anderem durch die Königinnen des Carnaval von Rio de Janeiro 2010 eröffnet.
Das musikalische Highlight stellte an diesem Abend die Band Bloco Bleque dar, welche eine Vielzahl beliebter brasilianischer Songs mit Samba-Rhythmen kombinierte. Schon bald gestaltete sich der Abend sehr emotional, in einer Mischung aus großer Sehnsucht nach Brasilien und einer riesigen Portion Lebensfreude der feiernden Massen. Bis dahin noch nicht genug getanzt, begann die Party im Kongresshaus, die jedoch viel zu früh beendet wurde.
Mit umso mehr Energie für den nächsten Tag ausgestattet wuchsen die Erwartungen auf den Samstag.
Für große Begeisterung sorgten Programmpunkte wie der Capoeira Wettbewerb und unter anderem die Auftritte der Morenas Tropicanas und Valdo Capoeira, die das männliche sowie auch weibliche Publikum vor allem optisch sehr begeisterten und einen sehr angenehmen Anblick boten
Viele Samba Blocos aus der ganzen Welt sorgten über den Tag verteilt für Begeisterung und wundgetanzte Füße. Jedoch ging es nicht nur auf den Bühnen heiß her, die insgesamt zirka 3000 Sambistas sorgten neben ihren Auftritten in der ganzen Stadt bis in die Nacht hinein für ausgelassenen Stimmung, so dass die Coburger Innenstadt mit tanzenden Menschen überfüllt war.
Der wohl meist ersehnte Auftritt war der der Band Som de BR mit den Sängern Reinaldo Nascimento und Beto Jamaica, beide waren Stimmen zweier sehr bekannter Gruppen aus Bahia. Jegliche Erwartungen wurden noch übertroffen und die Mischung aus Pagode, traditionellem Samba aus Bahia und Axe brachte die schon etwas abgekämpften Massen zum toben und ließ alle Anzeichen von Erschöpfung vergessen. Die Party im Kongresshaus am Samstagabend übertraf um ein Vielfaches die des Freitags und es wurde bis in die frühen Morgenstunden durchgefeiert und getanzt. Besondere optische Akzente wurden auch hier wieder durch einen Schönheitswettbewerb der „Pitu-Beleza-Negra 2010“ und durch die Siegerehrung des „Pitu-Capoeira-Rei 2010“ gesetzt. Der Sonntag, Tag des WM-Finales, verlief etwas entspannter.
Der große Samba-Umzug in der Innenstadt lockte wieder ein breites Publikum an und gab die Möglichkeit alle Samba Blocos und Schulen noch einmal zu erleben. Wer immer noch nicht genug hatte konnte über den Tag verteilt weiter „sambieren“ und die lateinamerikanische Atmosphäre genießen. Nach dem WM-Finale übernahmen schließlich die spanischen Gäste die Führung und leiteten die nun schon dritte Party-Nacht an, welche nach dem Ende des Samba Festivals in einigen Bars der Stadt weitergeführt wurde. Leider war am Sonntagabend die Geduld der Coburger Bürger überstrapaziert, sodass die Polizei weniger gut gelaunt und fast vergebens versuchte, die feiernde Masse zum schweigen zu bringen.
Die unglaubliche Hitze an diesem Wochenende und das toll organisierte Samba Festival ließ also nicht nur die Herzen der Brasilianer höher schlagen und so Einige hatten noch Tage danach keine Stimme mehr und schmerzende Füße.
Wir berichteten bereits im Voraus über das Samba Festival, Fotos und Rückschau gibt es auch unter www.samba-festival.de.
5. Juli 2011 um 17:51
[…] auf 2010: Festivalhopperine Nadine berichtete vom Samba Festival 2010 “Seja bem vindos na cidade de Samba!”. Veröffentlicht von Festivalhopper Yoda am 5. Juli 2011 Abgelegt unter Festivalnews, […]