DevilSide pres. „Campus to Hell“ 2010

News am 13. Juli 2010 von Cutter

Campus to HellNach äußerst kurzer Anlaufzeit von 2 Tagen (verstörender nächtlicher Anruf: „Du, Cutter, das Devil Side findet dieses Jahr doch statt – und zwar übermorgen!“) und dem obligatorischen morgendlichen Stau auf der Autobahn erreichten wir am Mittag des 4. Juli bei blendendem Sonnenschein den Campus der Essener Uni, die von außen schon von diversen Kuttenträgern belagert wurde. Schnell erhielten wir am Festivaleingang die notwendigen Devil Side– bzw. Campus to Hell-Armbändchen und los ging es…

Das Gelände zwischen den Gebäuden der Uni Essen bietet einen gemütlichen Rahmen und ist, trotz beengtem Platzangebot, für Veranstaltungen dieser Größe sehr gut geeignet – auch wenn ein paar Büsche inzwischen wahrscheinlich anderer Meinung sind. Die Bühnen waren gegenüberliegend aufgebaut und dank der seitlichen Geländeerhebungen konnte man trotz des Andrangs mit etwas Geduld jede Band sehen. Während auf der einen Stage gespielt wurde, fanden auf der anderen schon die letzten Vorbereitungen für die nächste Combo statt, so dass es im Grunde zu keinerlei Spielpausen kam. Dies hatte den Vorteil einer einwandfrei funktionierenden Running Order aber auch den Nachteil des erzwungenen Hinüberhetzen zur nächsten Band. Der Nachteil existierte aber nur in der Theorie, da die Bandbesetzung für beide Bühnen sehr intelligent geplant war, indem der Musikstil jeweils variierte. Apropos Stil: Das Festivalrepertoire bot von Metal über Hardcore bis Psychobilly für jeden Rockbegeisterten etwas,  sichtbar auch am Alter und den querbeet gemischten Klamotten der Gäste. Auch getränketechnisch und kulinarisch wurden die Besucher bestens versorgt; so gab es an zahlreichen Ständen kühles Nass u.a. im praktischen 1-Liter-Becher, die Essensauswahl war für ein 1-Tages-Festival ausreichend breit gestreut und preislich bewegte man sich – wie schon beim Ticket – in einem fairen Rahmen.

New Model Army

New Model Army

Hierbei noch ein Kompliment an den Veranstalter für die „1l Tetrapak darf mit rein“-Regelung, welche den Besuchern sehr entgegenkam, der Kasse kein schwarzes Loch beschert und durchaus Schule machen sollte. Plagte den Gast nach erquicklichem Mahle die Verdauung, so konnte er Überschüssiges in den genügend bereitgestellten und an sich sauberen Dixi-WCs loswerden. Einzige Organisations-Wehrmutstropfen an diesem Tag waren fehlendes Nachmittags-Toilettenpapier, ein zu geringer Becherpfand (wenn man sich gegen Ende den Boden besah) und die ein wenig versteckten Verkaufsstände, welche allerdings – trotz ihrer geringen Anzahl – alles Notwendige anboten. Besonders positiv fielen des Weiteren die Anzahl und Freundlichkeit des Personals (inkl. Security) und die kaum vorhandenen Schlangen an Einlaß und Ständen auf.

Achja… von den eigentlichen Hauptdarstellern dieses Events gefielen besonders nett Mr. Irish Bastard (eine noch junge Combo mit sehr gefallendem Irish Folk), Mad Sin (rockende Psychobilly-Mugge aus Berlin, absolute Live-Band), Agnostic Front (treibender Oi!Oi!Oi!-Hardcore aus NYC/USA, deren Hymne „From the east coast, to the west coast, gotta, gotta, gotta go!“ gefühlt von allen Anwesenden mitgesungen wurde), Fear Factory (Statement des Tages: „BP must pay!“), New Model Army (waren mit ihrem zwar nicht ganz taufrisch aber dafür charismatisch wirkenden Sänger und einem Lied-Querschnitt aus –zig Jahren am Start) und die schwedischen Wiking-Metaller Amon Amarth mit den wohl meisten Fans an diesem Tag.

Fear Factory

Fear Factory

Der Daumen ging dagegen nach unten für Danko Jones, deren Sänger in seiner Eigenschaft als Sex Machine (eigene Angabe) mit enorm großem Ego nicht wirklich zu überzeugen wusste und scheinbar einen Hang zu langen Reden besitzt sowie Zebrahead, die zwar ordentlichen Spaßpunk boten, trotzdem aber zu sehr wie ein Green Day-Abklatsch wirkten und mit ihren Liedern wohl eher auf irgendeinen Collegekomödien-Sampler gehören. Auch Overkill konnten mit ihrem altbackenen 80er Jahre Style nicht überzeugen. Beim Headliner Airbourne schieden sich die Geister; während sie mit ihrem Partyrock für die einen den passenden Schlussakt boten, erinnerten sie die anderen zu sehr an eine schlechte AC/DC-Kopie.

... auch die Jüngsten mochten Amon Amarth

... auch die Jüngsten mochten Amon Amarth

Im Allgemeinen freuten uns über die sehr gute Organisation sowie die interessante Musikmischung, ziehen eine äußerst positive Bilanz und würden uns freuen, wenn auch 2011 der Campus to Hell seine Pforten wieder öffnen würde.

Veronika hört momentan vorwiegend Rob Zombie und In Flames, fand New Model Army besonders gut und hätte auf Sick Of It All verzichten können.

Cutter hört momentan vorwiegend Social Distortion und Dry Kill Logic, fand Mad Sin besonders gut und hätte auf Airbourne verzichten können.

Veronika & Cutter (Fotos)

Ein Kommentar zu “DevilSide pres. „Campus to Hell“ 2010”

  1. Nummer 1: Devilside 2011 gibt auf.. | Festival News sagt:

    […] nicht auf das Devilside 2012 vorausblicken können, bleibt uns nur noch der Hinweis auf den Rückblick aufs Devilside 2009 “Campus to hell”, sowie ein Zitat von http://www.devilside.de: “… Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder wir […]

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