Das SMS 2009 war heiss!

Es war heiss. Verdammt heiss. Und das war gut so, denn wer schon ein paar mal das SonneMondSterne Festival besucht hat, der weiss wie kalt es nachts, bedingt durch die geografische Lage, an der Bleilochtaalsperre werden kann. Mit diesem Wissen -nachts zu kalt, tags zu heiss- meidet der erfahrene SMS-Besucher die (erzwungenen) Schlafphasen, tanzt des Nachts bis zur Erschöpfung und chillt des Tags mit kühlem Bierchen im Schatten. Ausser Sonntags, denn da lädt die MUNA in ihrem Piratenzelt zum absch(l)iessenden Freudentanz, der -zumindest für mich- jedes Jahr das atmosphärische und musikalische Highlight darstellt. Doch zurück zum Anfang.

Festivalhopper Christoph berichtet vom SMS – leider hat er am Sonntag seine Kamera verloren, Fotos folgen aber noch.

Der Freitag war recht besinnlich, da aufgrund einer späten und stressigen Anreise die Tendenz eher zu einem ruhigen Abend ging, schliesslichstand das ganze Wochenende noch bevor. The Prodigy wollte sich natürlich trotzdem keiner entgehen lassen und so ging es nach einer ausgiebigen Stärkung mit herrlichem Hopfentee, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot, und gefühlten 5kg gegrilltem Fleisch (p.P.) geschlossen auf das Festivalgelände.

Mist, Riesenschlange am riesigen Haupteingang. Aber das war ja zu erwarten nachdem das Festival schon eine Woche vorher restlos ausverkauft war (wir berichteten). Auch hier machte sich Erfahrung wieder mal bezahlt: Wegverpflegung ist Pflicht.

The Prodigy machte dann, wie zu erwarten war, den Stress am Eingang schnell vergessen. Egal welchem Musik-Genre man sich verschrieben hatte, hier war für alle was geboten. Broken Beatz, technoide Sounds, Pogo-Action. You name it – they got it! Dazu die Klassiker, darüber braucht man ja nichts mehr zu schreiben!

Abgesehen von Peter Fox und Fatboy Slim, die beide ein souveränes Konzert vor eher genre-fremdem Publikum ablieferten, war damit mein Konzert-Pensum -als Anhänger der gepflegten und geraden 4/4-tel Beats (some call it Techno & House)- auch schon erfüllt.

Ab in die Party – Zelte, die DJs rufen! Und zwar so viele, so gute, dass ein Aufzählen dieser, an eben dieser Stelle keinen Sinn macht (Running Order + mehr). Das erste Highlight war ohne Frage und wie eigentlich jedes Jahr der Jenaer Marek Hemman. Beautiful Music! Unbedingt zu erwähnen war auch Josh Winks technisch wahnsinnig ausgereiftes Set im Cocoon Club Zelt der Frankfurter Cocoon Clubs. Technisch ausgereifter kann man Techno nicht spielen, hier merkt man einfach die jahrelange Erfahrung eines Pioniers wie Herr Wink. Wer sich in dieses Zelt begab, der brauchte übrigens einen stabilen Magen, denn die Anlage hatte einen Druck im Bassbereich, da wurde das Wort Magen-Massage zum Hilfsaufdruck: So muss das sein.

Viele viele DJs und glückliche Stunden (oder waren es Tage?!) später wurde das Festival dann traditionell mit dem schon angesprochenen Besuch bei den MUNA Piraten abgeschlossen. Das ist Techno wie es sein soll: Lachende Menschen, abgefahrene Dance-Action-Moves, freie Oberkörper, Feiern bis der Arzt kommt, bunt, laut, durchgeknallt und Kapitän Markus Meinhard und seine Piratenbande feuerten eine minimalistische Kanone nach der anderen in die Menge. Wie hab ich es eigentlich geschafft nach Hause zu gehen? Am besten nicht darüber nachdenken! Bis nächstes Jahr!