Am Sonntag, den 01.04.2018, waren Heaven Shall Burn zu Gast in der Thüringenhalle in Erfurt. Dort fand das letzte Konzert ihrer knapp vierwöchigen „The Final March“ (welch cleveres Wortspiel) Tour statt. Im Gepäck hatten sie die Jungs von In Hearts Wake, Whitechapel und August Burns Red – ein ziemlich beeindruckendes Line Up.
Als In Hearts Wake um 19 Uhr auf die Bühne kamen, war die Thüringenhalle bereits gut gefüllt: ein bunt gemischtes Publikum verschiedenster Altersklassen hatte sich versammelt, um den Ostersonntag zu feiern. Die Band machte wirklich Stimmung und heizte ordentlich ein. Schnell war klar: das wird ein genialer Abend! Nach einer kurzen Bühnenumbau-Phase (an dieser Stelle soll die grandiose Organisation gelobt werden – trotz teils größerer Umbauaktionen waren die Pausen zwischen den Bands nie zu lang) machten Whitechapel da weiter, wo In Hearts Wake aufgehört hatten. Der Pit vor Bühne wurde größer und die Stimmung in der Halle ausgelassener. Als nächstes waren August Burns Red an der Reihe. Mächtige Feierlaune am Feiertag unter den Besuchern – und das bereits bei den Vorbands.
Einen kleinen Wehmutstropfen gab es dennoch: ausgehend von den akustischen Eigenschaften der Thüringenhalle gepaart mit einem Soundmischer, der wohl gerade Bier holen war, konnte man viele Songs erst im Refrain erkennen und auch in der anschließenden Umbau-Phase hörte man im Publikum den einen oder anderen Zweifel, ob man das nicht hätte besser machen können. Aber auch wenn man nicht immer ganz genau wusste, zu welchem Song man gerade den Kopf oder andere Körperteile bewegte, war die Energie in der Halle von Beginn an mega. Ein gebürtiges Eröffnungsprogramm für den nun folgenden Headliner wurde vom Publikum entsprechend gepriesen.
Nach dem zweistündigen Opener ist es nun soweit: Zum Song „Always Hardcore“ von Scooter betreten Heaven Shall Burn die Bühne. Die Fans haben Lust zu tanzen und die Jungs von der Security werden bestimmt viel Besuch im Bühnengraben bekommen (auch hier noch ein ganz großes Lob an die hervorragende und professionelle Arbeit der Sicherheitsleute). Offiziell eröffnet wird das Haupt-Abend-Programm mit „Downshifter“ vom neusten Album „Wanderer“ und das Publikum kennte nun kein Halten mehr. Wer schon einmal auf einen Konzert von Heaven Shall Burn war, weiß wie viel Energie die Jungs auf der Bühne freisetzen. Das rote Hemd von Sänger und Frontmann Marcus Bischoff war bereits nach dem ersten Song komplett durchnässt. Was sicherlich auch an den sauna-ähnlichen Temperaturen lag, die mittlerweile in der Thüringenhalle herrschten. Neben einem Brett von einer Setlist, hatte die Band aber auch einige Beschäftigungsmaßnahmen für das Publikum parat, die begeistert angenommen wurden: zu „Black Tears“ ruderte ein gutes Drittel der 2000 Gäste vor der Bühne, um somit auch den hinteren Reihen mal einen freien Blick auf die Bühne und die Feuershow zu gewähren. Zu dem älteren Song „Profane Believers“ ging ein Osterspaziergangs-Circle Pit durch die komplette Thüringenhalle. Mit „Voice of the Voiceless“ wurde dann auch der letzte Wunsch des Publikums erfüllt und es kam zu der beliebten Wall of Death. Dieser grandiose Tourabschluss wurde beendet mit dem Blind Guardian Cover „Valhalla“ und einem Fangesang, der zur Gänsehaut anregte.
Heaven Shall Burn haben an diesem Abend alles gegeben und die Thüringenhalle regelrecht abgerissen. Die Band will sich nun erst mal zurückziehen, um an einem neuen Album zu arbeiten. Wer die Jungs unbedingt noch einmal vor der Pause in Action sehen will und sich überzeugen möchte, wie diese Live-Granate einschlägt, hat beim Impericon Festival in Oberhausen und Leipzig eine letzte Chance!
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