Rekordverdächtige Hitze, eine fast ausverkaufte Berliner Waldbühne und ein LineUp, das am Sonntag, den 18. Juni mehr als 20.000 Musikbegeisterte vom See weglockt.
Im Vordergrund steht natürlich, wie bei jedem Festival die Musik und die Künstler, die dort auftreten. Allerdings ist beim Peace by Peace Festival in der Hauptstadt noch ein anderer Fokus auf der Tagesordnung.
Fetsum, der das Festival ins Leben gerufen hat, will den Schwächsten eine Stimme geben. Will die Welt ein kleines bisschen besser machen und holt sich dafür starke Unterstützung.
Im Jahr 2016 wurden mehr als 400.000€ gesammelt – die Künstler, die dieses LineUp so dick machen, verzichten auf ihre Gage. Und so steht das PxP Festival auch in seiner zweiten Auflage wieder für „Kinder im Krieg und auf der Flucht“ auf der Bühne.
Den nachmittäglichen Aufschlag machen Fetsum, Yvonne Catterfeld, Johannes Oerding und Andreas Bourani. Zwischen den Acts werden verstörende Bilder aus Syrien gezeigt, Künstler und Mitarbeiter von Unicef interviewt und der eigentliche Grund, warum wir alle dort in Berlin, in der Waldbühne sind, wird deutlich. Via SMS kannst du zusätzlich 5€ spenden.
Fritz Kalkbrenner (mein heimlicher Crush) wummert seine wohlbekannten Beats in die Boxen. Wir werden nie müde unsere Hüfte zu „Sky & Sand“ zu bewegen. Und so schnell, wie er da war, ist er auch schon wieder weg.
Fritz wird abgelöst von Freundeskreis. Max Herre, Joy Denalane und Afrob heizen ein. Das Herz fängt erneut an zu hüpfen. Diese Songs: Die Wörter sprudeln nur so aus unserem Mund und so langsam wird der Hals rau. Ist das nicht ein Zeichen für gelungene Konzerte?
Und dann springt Bilderbuch auf die Bühne.
Wild, bunt und osterreichisch-sexy. Maurice trägt passend zum Thema eine hautenge Hose mit Peace-Zeichen.
Berlin bebt. Wir schwitzen.
Die Beginner aus Hamburg starten ihr Programm.
Jan Delay bedankt sich bei Fetsum und Denyo ist verliebt in das „Publikum mit Herz“. Und wir sind ganz verliebt in die Musiker mit Herz.
Denn nur durch Ihren Auftritt können am Ende Spenden gesammelt werden. Chapeau und Danke!
Während wir noch unseren Ohrwürmern lauschen und fix unseren Durst stillen betreten auch schon Thomas D, Michi Beck, Smudo und And.Ypsilon – besser bekannt als „Die Fantastischen Vier“ – die Bühne. Die Band beteiligt sich nicht zum ersten Mal an einem gemeinnützigen Projekt. Michi Beck repräsentierte Fanta 4 in der deutschen Version von „Band Aid“. Sie bleiben sich troy.
Zu guter Letzt betritt Herbert Grönemeyer die Bühne: Zusammen mit den Fanta 4 startet er seine Performance. Vor rund 10 Jahren nahmen sie zusammen den Song „Einfach sein“ auf – und performen diesen nun für den guten Zweck zusammen.
Die Jahre sind nicht ganz spurlos an ihm vorbei gegangen und man spürt, dass das Feuer nicht mehr so ganz heiß brodelt. Aber der Vater sozialer Projekte und Gerechtigkeit darf an solch einem Abend natürlich nicht fehlen. „Und der Mensch bleibt Mensch…“ – wie passend für dieses Event.
Wir verlassen in dieser lauen Sommernacht die Waldbühne mit gemischten Gefühlen. Glücklich, weil der Tag so familiär schön war und traurig zugleich über den doch ernsten Hintergrund. Danke Fetsum!
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