Vainstream Rockfestival 2017 ein Erfahrungsbericht

News am 2. Juli 2017 von André Havergo

Mit großer Vorfreude auf einen guten Festivalabend ging es zum Vainstream Rockfestival 2017 nach Münster. Gleich beim Betreten des Festivalgeländes meinte es der Wettergott gut mit uns und es hörte auf zu regnen. Beginnen wir mit Dave Hause And The Mermaid auf der „THROWDOWN STAGE“. Wie gewohnt legte der aus Pennsylvania kommende Rocksänger mit viel Spielfreunde los und vertrieb auch die letzen Regenwolken am Himmel. Ein toller Auftritt den Dave da für uns hinlegte und der uns viel Spass und Freude gemacht hat. Auch die Stimmung der Besucher war sehr gut und da vor der kleinen Bühne Platz war, haben diesen auch einige Fans genutzt um das Tanzbein zu schwingen.

Nach dem Auftritt von Dave begannen auf der rechten Hauptbühne ARCHITECTS mit ihrem Auftritt. Von vielen Fans wurde die Band aus England sehnsüchtig erwartet, da es doch einer der ersten Festivalauftritte nach dem Krebstod ihres Gitarristen, Songwriter und Gründer Tom Searle war. Die Fans wurden nicht enttäuscht und bekamen einen super Auftritt der Metalcore Band zu sehen. Leider war das Gelände vor der rechten Hauptbühne völlig überfüllt und hier beginnen auch unsere ersten Kritikpunkte am Festival. Es gab links und rechts neben den beiden Hauptbühnen keine Auslauffläche. Es wurde von hinten gedrückt, geschoben und gequetscht. Teilweise war es so eng, das man ein sehr unwohles Gefühl hatte und auch Sanitäter mit ihren Rucksäcken nicht durch kamen. Durch die Enge war unter den Besuchern eine sehr agressive Stimmung. Es wurde geschubst, gepöbelt und mit vollen Bierbecher geworfen. Dazu der Alkohol, den viele schon seit den frühen Morgenstunden genossen haben. Viele Fans berichteten auch später auf der Facebookseite des Festivals ähnliches.

Nach 30 Minuten vor der Bühne haben wir uns erst einmal in die Foodmeile zum „durchatmen“ zurück gezogen und auch kurz überlegt, das Experiment „Vainstream“ an dieser Stelle abzubrechen. Wir machten aber dann einen Rundgang über die Foodmeile. Das Essenangebot war sehr gut gemischt. Es war für alle etwas dabei. Vegetarisches, Foodtrucks mit Burgern, Handbrot oder die gute alte Currywurst, alles auch zu akzeptabelen Preisen. Was uns nicht gefiel und hier der nächste Kritikpunkt, waren die Unmengen von Müllbergen durch die man gelaufen ist. Berge von Plastikbecher über das ganze Gelände verteilt. Kein Pfand nehmen aber „Sea Shepherd“ einladen, das passt nicht und man kann es anders machen. Warum nehmt Ihr kein Pfand und arbeitet mit Viva con Agua zusammen? Das geht doch bei anderen Festivals auch. Der Müll war auch ein riesen Kritikpunkt von vielen Besuchern am Tag danach.

Gestärkt und etwas erholt ging es zu Dropkick Murphys, die wir von weiter hinten angeschaut haben. Die Jungs spielten auf der linken Bühne, wo zur Seite etwas mehr Luft war. Aber auch hier wieder viele betrunkene Fans die am pöbeln und am schupsen waren. Zitat auf der Facebookseite vom Vainstream: „Meine Freundin wurde von einem Mann, graue Haare, braunes T-Shirt, vermutlich zwischen 35-50, nieder geschlagen.“

Jetzt aber zum Auftritt von Dropkick Murphys. Keine andere Band verschmilzt so gut irischen Folk mit Punk wie die Jungs aus Bosten. Seit 20 Jahren spielen die Jungs inzwischen mit dem Frontman mit der Schiebermütze Al Baar. Die Band war gut drauf und alles war perfekt. Es war eine Freunde das Konzert zu gnießen. Es war ein bisschen schade, dass das Publikum in Münster „langweilig“ war. Es kam kaum Stimmung auf, was aber nicht am Auftritt der US Band lag, sondern wohl eher am hohen Alkoholpegel der Besucher (wie schon geschrieben, wir sind Festivalerfahren und keine Küken).

Am Ende des Auftritts ging es auf der Nachbarbühne „Emp Stage“ gleich weiter mit „A DAY TO REMEMBER„. Wir haben die Band dieses mal von ganz hinten gehört und auch keine Fotos gemacht. Nicht nochmal in die bedrückende Enge der rechten Bühne. Die Band aus Florida hat ein wahres Konzertspektakel in Münster abgeliefert und haben perfekten Punkrock/Metalcore gespielt. Der Auftritt war einfach nur ein Genuss.

Bevor es zum Broilers Konzert ging, wollten wir uns doch auch noch etwas Kaltes holen, was aber nicht mehr so einfach war, da inzwischen die Getränkemarkenbuden geschlossen hatten.

Die Broilers spielten zu unserer Freude auf der linken Bühne, wo auch etwas mehr Platz war. Auch dadurch das inzwischen einige der 13.000 Besucher abgereist waren oder irgendwo in der Ecke saßen und schliefen.

Los ging es mit dem bekannten Intro „Santa Muerte“. Dann legten Sammy, Ron, Ines und der Rest der Band mit „Zurück zum Beton“ los. Man merkte gleich wieder das die Broilers eine der besten Deutschen Open Air Bands sind. Statt Gurkenlimo genoss Sammy an diesem Abend Potts Bier, was es bei der Band auch immer in ihrem Studio gleich um die Ecke vom Festival gibt. Die Stimmung beim Auftritt der Broilers war besser als bei den anderen Konzerten an diesem Tag, was aber auch daran lag, das einige Fans erst zum Auftritt der Broilers gekommen waren. Es wurde laut mitgesungen bis der Hals kratzte und getanzt bis alles weh tat. Aber Münster, was wir nochmal üben müssen ist der Circlepit bei „Held in unserer Mitte“! Das habt ihr beim Broilers Konzert in der Halle Münsterland im Frühjahr 2017 eindeutig besser hinbekommen. Viel zu schnell war das Konzert zu Ende. Es war mehr als perfekt, aber wir hätten gerne mehr als eine Stunde genossen.

Liebes Vainstream, vom Line Up hat es uns sehr gut gefallen und das es vorher so stark geregnet hat, lag nicht Eurer Hand. Aber Ihr solltet das Sicherheitskonzept nochmal überdenken, gerade bei der rechten Bühne. Weniger Bierbuden ins Infield, dann ist auch mehr Platz und man sieht von hinten besser. Ihr solltet dringend ein Pfandsytem einführen. Vielleicht auch ein „ich bin unter 18 Bändchen“ damit nicht so viele Jugendliche betrunken sind. Und Secus nicht nur vor der Bühne, auch mehr Präsenz auf dem gesamten Gelände. Wir hoffen das Ihr auch die vielen Facebook Kommentare lest und diese ernst nehmt. Und vielleicht mit einigen Wochen Abstand, sehen wir uns auch 2018 nochmal wieder.

13000 Rock Fans beim Vainstream Rockfest 2017 an der Halle Münsterland. Hier Dave Hause And The Mermaid . Münster 01.07.2017

Festivalhopper Daria und André berichteten vom Vainstream Rockfest 2017. Hier gibt es weitere Bilder vom Vainstream. Das diesjährige Vainstream wurde auch per Livestream übertragen.

Bereits in den Jahren 2011 und 2012 besuchten wir das Vainstream Rockfest, hier geht es zu unseren Rückblicken von damals: „Voll gut: Vainstream Rockfest 2011“ und „Vainstream Rockfest – DAS FESTIVAL DER KURZEN WEGE„.

Ein Kommentar zu “Vainstream Rockfestival 2017 ein Erfahrungsbericht”

  1. Nummer 1: Beatsteaks beim Vainstream Rockfest 2018 sagt:

    […] verweisen wir auch auf unseren Vainstream Rückblick 2017 “Vainstream Rockfestival 2017 ein Erfahrungsbericht” ausführlich bebildert und beschrieben von Festivalhopper Fotograf […]

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