Nach nicht mal mehr fünf Stunden war es auch schon wieder vorbei. Die anfängliche Hitze ist leider in ein erbarmungsloses Unwetter umgeschlagen. 17 Bands sind aufgetreten und dann konnte man nur noch dem Donner und den Sirenen der Einsatzkräfte lauschen.
Die Festivalhopper Bene und Christian berichten vom Southside 2016.
Trotz der Wärme war die Crowd bei Tom Odell am Feiern und freute sich umso mehr auf die schöne Abkühlung von oben. Bei Flogging Molly passte der Regen besonders gut und zauberte einen schönen Regenbogen auf die Bühne, welcher Dave King fast zu einem echten Leprechaun machte.
Es leerten sich die Schlangen an den Wasserstellen und die Gruppen unter den Mülleimerdeckeln wurden immer größer. Plötzlich grollte es im Hintergrund, allerdings nicht von irgendeiner Bassbox, sondern eher von den dunklen Wolken am Horizont. Dann waren immer weniger Leute auf dem Platz und man wurde von der Security Richtung Zelt und Auto geschickt. Da war sie – die gefürchtete Unterbrechung und kurz darauf der Abbruch für den ersten Festivaltag. Natürlich war der Großteil unzufrieden, gerade vor dem Auftritt von The Offspring das Aus für den ersten Tag. Zuerst haben es viele noch nicht so ernst genommen und voller Optimismus die Gewitterwolken weggetrunken. Nur leider war das Glas halb leer und die böse schwarze Front kam immer schneller auf Neuhausen ob Eck zu. Schnell die Zelte gesichert und beschwert und dann nichts wie rein in das Auto. Da nicht jeder mit einem Auto angereist ist oder der mobile Untersatz nicht mehr zugänglich war, wurden Shuttles zu Unterkünften eingesetzt oder man bildete Sitzgemeinschaften in den Autos.
Dann ging es los: leichter Regen, mäßiger Wind, starker Regen, Sturm und Hagel begleitet vom ständigen Aufblitzen des Himmels und lauten Donner. Pavillons und Zelte lieferten sich ein Wettrennen über die Zeltplätze, während bei den Wohnmobilen die Party weiterging. Die Polizei und sonstigen Einsatzkräfte sammelten die letzten mutigen Zelter ein und lenkten sie in Sicherheit. Bis zwei Uhr morgens erstreckte sich das Unwetter und man hatte danach Zeit im geliebten Festivalschlamm sein Hab und Gut zu suchen, sich mit den Nachbarn eine Schlammschlacht zu liefern oder endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen und etwas zu schlafen. Gegen vier Uhr wurde der Wind wieder etwas stärker und leichter Regen setzte wieder ein. Wenig später kursierte schon die Nachricht der Absage des ganzen Festivals.
Trotzdem haben es viele sehr gelassen genommen und sich die gute Laune des Vortages nicht vermiesen lassen. Zwischen den Pavillonruinen und den zahlreichen Zelt-Suchenden, gab es immer wieder kleine Gruppen, die im Schlamm rauften oder mit Luftmatratzen um die Wette rutschten.
Für uns war es trotzdem sehr lustig und wir haben uns mit unseren neuen Bekannten zu fünft einen schönen Abend mit Bier und James Bond im Auto gemacht. Unser Zelt stellte sich morgens als Pool heraus, unsere Sachen als Wasserspeicher, aber wenigstens stand alles noch da.
Durch die Absage und die schnelle Evakuierung konnte Schlimmeres vermieden werden und die Veranstalter haben richtig entschieden. Da kaum jemand in einem See schlafen oder von einem Teil der demolierten Green Stage erschlagen werden will, war es nur Weise, alles zu canceln. Natürlich ist es enttäuschend, nicht einen einzigen richtigen Tag gehabt zu haben und unsere Reise dauerte gerade einmal 24 Stunden. Allerdings geht es uns gut und es ist nichts Schlimmes passiert. Wer trotzdem ein Festival am See haben will, kann in zwei Monaten zum Chiemsee Summer „wink“-Emoticon
Wir wünschen allen Suchenden noch viel Erfolg und allen Verletzten gute Besserung!
Dann bis nächstes Jahr zum sonnigen Southside 2017!
Auch das Parallelfestival Hurricane strauchelt – auch etwa 500 Kilometer nördlich in Scheeßel gab es Unwetter: Hurricane 2016: Samstag abgesagt, Sonntag doch Fortsetzung.
26. Juni 2016 um 23:08
Ich mus sagen der Sommer heuer ist zimlich mies für Festival
28. Juni 2017 um 14:35
[…] Programm und mehrere Bühnen teilweise dank des Wetters ausfallen mussten, das Schwesterfestival Southside gar ganz abgesagt werden […]
22. August 2017 um 09:37
[…] sorgten die schwarzen Wolken am Horizont für ein Déjà-vu und weckten Erinnerungen an das Southside des vergangenen Jahres. Kurz darauf, während 257ers und Bosse spielten, erfolgte der Abbruch und das […]