Wer nach dem Samstag bei Rock im Park 2016 nicht total ins Koma gefallen ist, hat mitbekommen, dass Petrus in der Nacht versucht hat ein Schlagzeugsolo hinzulegen. Da muss er wohl aber nochmal üben, um auf der Zeppelin Stage spielen zu dürfen. Hier lagen noch viele Parkrocker auf den Wiesen herum um sich auszunüchtern.
Gleichzeitig war aber auch Frühsport mit Irie Révoltés angesagt.
Die Moderatorin hat schon ausgeplaudert, dass die Jungs sich hinter der Bühne schon warm gemacht haben, denn das was jetzt passieren sollte, ist nicht nur Tanzen und Bewegung, sondern richtig doll abgehen und mehr. Sportlich kamen die Herren der Heidelberger Band auf die Bühne gesprungen und bringen die Fotografen zur Verzweiflung. Können die nicht ein Mal stehen bleiben?
Nein, können sie nicht und das ist auch gut so! Die Fotografen werden hier mal schnell zu Sportfotografen. Die Musik der Irié Revoltés lässt sich als eine Mischung aus Reggea, Ska, Punk, Dacehall und Hip-Hop beschreiben, was mal für etwas Abwechslung im Park sorgt. Auch das Wetter hat sich der Musik angepasst, es ist wieder heiß und sonnig. Darum entschließen wir uns, endlich mal in der Alternarena vorbeizuschauen, was wir an den ersten zwei Tagen nicht geschafft haben.
In der Alternarena, die normalerweise für Sportveranstaltungen und andere Konzerte genutzt wird, gibt es hier Indie-Rock von der Band We are Scientists zu hören. Hier macht es etwas mehr Spaß zu fotografieren, weil man auf dieser Bühne aus dem Fotograben auch mal den Schlagzeuger gut auf’s Bild bekommt. Die Indie Rocker aus New York spielen gut zusammen und man merkt, dass sie Spaß haben zu spielen und für die Musik leben. Obwohl die Halle an diesem Nachmittag nicht ganz gefüllt ist, kommt auch hier eine nette Stimmung auf, wobei man aber merkt, dass viele Festivalbesucher schon ziemlich in den Seilen hängen. Aber das stört die Band offensichtlich nicht, denn die rocken gefühlvoll 40 Minuten lang durch.
Danach geht es für uns wieder zurück zur Zeppelin Stage, wo es schon deutlich voller geworden ist, denn jetzt stehen die Deftones auf dem Plan, die schon sehnsüchtig erwartet werden. Jetzt gibt es gefühlvollen und sphärischen Druck auf die Ohren. Sänger Camillo „Chino“ beeindruckt mal wieder mit seiner ungewöhnlich starken und trotzdem gefühlvollen Stimme, die er auch ordentlich ausbrechen lässt. Auch die anderen Bandmitglieder brechen regelmäßig aus, es ist wieder viel in Bewegung, so wie das Publikum vor der Zeppelin Stage, was bei der Musik von den Deftones auch gut entspannen kann, denn diese kunstvolle Art dieser Musik lässt einen teilweise in eine andere Welt abdriften.
Auch wenn es ab und zu hart zur Sache geht, ist es irgendwie spannend und entspannend der Band zuzuschauen oder dabei einfach mal die Augen zuzumachen um beim nächsten druckvollen Gitarrenriff wieder abzugehen.
Eine gute Mischung, nicht nur im Becher von der Cocktailbar. Danach brauchten wir erstmal eine Pause, um uns mit Essbarem zu versorgen, was auf dem Gelände kein Problem darstellt. Von Burgern über Döner bis hin zu Pommes am Spieß (4 Euro für eine Kartoffel ist dann aber schon etwas unverschämt) ist für jeden was dabei.
Gestärkt konnten wir uns dann wieder zur Zeppelin Stage begeben, wo schon viele Fans der Red Hot Chili Peppers warteten. Es war zwar immer wieder mal sehr voll auf dem Festivalgelände, aber nie so überfüllt, dass man sich erdrückt fühlen musste. Man hatte immer noch genug Platz zum Tanzen und auch beim Bühnenwechsel gab es kaum Probleme in den Massen. Außerdem waren fast alle hier sehr freundlich, gut gelaunt und immer hilfsbereit, so wie die netten Securities vor der Bühne und drumherum. Man sagte mir, dass die Menschen in und um Nürnberg immer nett und freundlich sind. Es kam teilweise schon ein familiäres Gefühl auf, obwohl diese Familie ziemlich groß ist mit fast 80.000 Mitgliedern.
Nun ging es weiter mit den Red Hot Chili Peppers, die von den ausflippenden Fans in Empfang genommen werden. Anthony Kiedis hüpft in seiner California Shorts auf der Bühne herum und bringt zusammen mit „Flea“ (Bass), Jack Irons (Schlagzeug) und Hillel Slovak die Menge zum Toben. Neben den berühmten Songs wie „By the way“,„Scar Tissue“ und „Californication“, werden auch die neuen Songs des am 17.06. erscheinenden Albums mit dem Namen „The Getaway“ um die Ohren geschmettert. Das neue Album scheint deutlich härter zu sein als die alten Songs, zu denen die Menge auch deutlich mehr abgeht. Obwohl die Peppers nicht mehr die jüngsten sind und auch schon lange im Showbizz unterwegs sind, merkt man bei dem Konzert, dass sie noch richtig Bock haben aufzutreten.
Es macht Spaß mit dieser Band und wir wissen, nach so viel Bewegung heute, gibt es morgen ordentlichen Muskelkater. Aber es hat sich wirklich gelohnt. Auf dem Weg in unser Bet, machten wir noch kurz bei Lexy & K-Paul Halt, denn wir hatten doch noch nicht genug vom Tanzen. Aber zum Glück machten die Jungs pünktlich Feierabend, so dass wir am nächsten Tag noch mit unseren Tanzbeinen die lange Rückfahrt nach Hannover antreten konnten.
Wir kommen nächstes Jahr wieder und sind jetzt schon auf das Line up gespannt! Die Fotogalerie und ein weiterer Bericht folgt in Kürze.
MiriamR.
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