Auf der Wunschlocation und bei den Fans schlug das neue Dithmarscher Rockfestival ein wie eine Bombe. Endlich an der von den Veranstaltern lange gewünschten Örtlichkeit angekommen, präsentierte sich das DRF 2015 am Wochenende vom 14. bis 16. August mit enormem Potenzial.
Es fanden sich hervorragende Sponsoren die offenbar wohl genau diese Chance auch erkannt hatten. Das Gelände befand sich trotz kurzer Schauer in einem sehr guten Zustand, Parkplätze liegen direkt am Festival und die Wege waren sicher.
Das 3 Tage Lineup konnte sich sehen lassen:
5th Avenue, Campaign Like Clockwork, Eat The Gun, Elvis Dies Tomorrow, Grande Roses, H-Blockx, Itchy Poopzkid, Kapelle Petra, Kensington Road, Madsen, Northern Fall, Pay Pandora, Pohlmann, Prime Circle, Royal Republic, Still in Search, Strobe, Tonbandgerät, Zugezogen Maskulin.
Bereits am Freitag rissen Pohlmann die H-Blockx die Bühne fast ab. Von Freitag ab ging es 3 Tage Schlag auf Schlag. Den Besuchern wurden wirkliche Talente geboten, auch wenn die zweite Bühne wohl wirklich größer sein müsste.
Am Sonntag dann ging es mit Tonbandgerät und Madsen so wie sogar nach 23 Uhr mit 5th Avenue zum Ende. Andere Festivals machen am Sonntag meist nur noch Abreisebegleitung, das DRF drehte dagegen noch einmal richtig auf. Die Tagestickets und auch die Campingtickets lagen preislich in der Kategorie „erschwinglich“.
Das von den Veranstaltern ausgesuchte Gelände liegt fast direkt am Nord Ostsee Kanal und verfügt über ausreichend Reserveflächen. Damit ist die Zukunft des Festivals wohl gesichert, denn die Veranstalter waren sehr fleissig, was die Planung angeht. Trotz kurzer Schauer und eines Gewitters in der Nacht zum Samstag hielt die Veranstaltung, was sie versprach. Geboten wurde eine richtig familiäre Atmosphäre und Qualität, die sonst für Nordlichter eine weite Anreisen erfordern würde.
Durch das insgesamt straffe Programm bekommen auch eine Menge gute junge Bands die Gelegenheit in vernünftigen Slots aufzutreten. So kam es, dass man auch am Nachmittag Musik zu hören bekam die den Headlinern in Nichts nach stand.
Sehr gut kam es beim Publikum an, dass neben den genannten Rock und Popmusikern auch mal eine HipHopp-Combo aus der Berliner Szene klar Flagge zeigte. Zugezogen Maskulin haben eben einmal nicht die abgelutschte Gangsterrapper Karte gezogen sondern machten wirklich sinnige und verständliche Textbeats mit deutlichen Statements.
Ebenso war mit XPlain ein Electrobeat Gig am Start der jedem besseren Club sehr gut stehen würde. Auch Pay Pandorra (Schooljam Finalist) meinten nach dem Auftritt es ist ein tolles Publikum am Kanal und würden gern wiederkommen. Das meinten auch die anderen Bands die ich sprechen konnte. Still in Search etwa erstaunten damit, dass sie in der Lage waren die Fans bereits Mittags vom Campingplatz Richtung Infield heranzuspielen. Immerhin hatten diese Camper schon 2 Tage Festival samt Nebenwirkungen auf dem Buckel, eine reife Leistung also.
Ab und an hatte das Lichtpult schlimme Ideen mit zu viel Nebel auf der Bühne, ansonsten funktionierte die Show samt Changeovern allerdings wie ein Uhrwerk. Der Sound auf dem Infield war wirklich gut und reichte bis weit auf den Campingplatz. Nach Stimmen der Fans waren Preise für Getränke und Speisen absolut in Ordnung und es gab auch im Gegensatz zu anderen Festivals Bierbecher, die nicht Schnappsglasgröße haben und mit 3Euro bezahlbar blieben.
Bei diesem Festival kümmerte man sich nicht nur um die Beteiligten sondern ebenso gut wie die Besucher. Das haben wir schon ganz anders erlebt. Es bleibt also zu hoffen, das die Veranstalter diese Linie weiter durchziehen, denn die Botschaft ist angekommen. Ich rechne Festivals dieser Größe, die noch mit Leidenschaft ausgerichtet werden, gute Chancen aus was die Zukunft angeht. Damit hat diese Veranstaltung durchaus neben den großen Festivals wie Hurricane oder Deichbrand im Norden seinen Platz gefunden und wird weiter wachsen.
Weitere Bilder vom DRF 2015 gibt es in unserer Galerie oder direkt beim Fotografen Dirk Jacobs auf der Facebookseite!
Die Fans die vor Ort waren haben auf Facebook bereits angekündigt wiederzukommen, mehr geht nicht als Lob an diese Rockbrise aus dem Norden. Der Termin fürs nächste Jahr steht auch schon – das DRF2016 findet vom 19. bis 21. August statt!
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