„Der härteste Acker Deutschlands“, diesen wohl verdienten Beinamen trägt das With Full Force Festival nun schon seit einigen Jahren mit sich herum. Und auch 2015 (dieses Wochenende vom 3. bis 5. Juli) sollte es kein normales Festival werden.
Wer regelmäßiger Gast beim WFF ist, der weiß warum es kein normales Festival ist. Neben den besten Bands der Metal, Hardcore und Punkszene, riesigen Circle-pits, mächtigen Wall-of-death´s und einer Menge Alkohol, kommt es nicht selten vor, dass es das Wetter nicht so gut meint. So gab es Jahre, an denen es fast nur geregnet hat und das Thermometer nicht über die 15 °C Marke kletterte. Es gab aber auch Jahre mit staubtrockenen, heißen Tagen, Gewittern, Stürmen und und und…
…und dann wieder einmal ein Wochenende wie dieses. Das Thermometer am Auto zeigte knapp 40 °C, der Wetterdienst sprach von mindestens 35 °C, die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Es war einfach unnormal und vor allem unerträglich heiß und das jeden Tag. Die Sonne ballerte von Früh bis in die späten Nachmittagsstunden permanent und ohne viele Wolken auf Zeltplatz und Festivalgelände und trocknete alles aus, was sich keinen Schatten suchte. Vielen Besuchern wurde diese Hitze schnell zum Verhängnis, zu viel Sonne und zu wenig Flüssigkeit, bescherten den Sanis ausreichend Arbeit.
Der Sonntag reihte sich ebenfalls in die Tage mit knapp 40°C, mit dem Unterschied, dass der Wetterdienst schon zeitig von abendlichen Unwettern sprach. Die unerträgliche Hitze vom Nachmittag wurde spätestens bei dem Auftritt von Sick Of It All durch zunehmenden Wind verdrängt. Der Wind nahm so stark zu, dass die ersten Stände ihre Sachen zusammen packten und der Zeltplatz vor lauter Staubwolken kaum noch zu erkennen war. Während Suicide Silence im Zelt noch ganz in Ruhe ihren Auftritt hatten, braute sich hinter der Mainstage eine dunkelblaue Wolkensuppe zusammen, die neben sehr starken Winden auch erste Blitze mit sich brachte. Auf einer Aussichtsplattform zwischen beiden Bühnen, hatte man zeitweise zu tun sich auf den Beinen zu halten und konnte beobachten wie die ersten Besucher schlagartig Festivalgelände und Zeltplatz verließen.
Nachdem die Gewitterfront samt Regenschauer das Festivalgelände erreichte, wurde allen verbliebenen Besuchern noch vor dem Auftritt von In Flames gegen 22 Uhr mitgeteilt dass sich jeder zu seinem Zelt und im besten Fall nach Hause begeben solle und das Festival hiermit beendet sei.
Eine sehr vernünftige Entscheidung, wenn wir uns an 2012 erinnern, wo bei Blitzeinschlägen über 50 Personen verletzt wurden.
Wir hoffen, dass ihr den gestrigen Abend alle gut überstanden habt.
Der Gesamtbericht zum With Full Force 2015 folgt.
Update: Ungefähr zeitgleich mit unserem Artikel hat sich auch das Team des With Full Force bei Facebook mit einem Fazit zum WFF 2015 gemeldet. Hier ein Auszug:
Rücksichtsvoll, verständnisvoll und besonnen habt Ihr agiert und reagiert und wir schulden Euch dafür ein dickes Danke. Wir mussten gestern, nachdem sehr kurzfristig erhebliche Unwetter über einen Zeitraum von ca. 3 Stunden angekündigt worden sind, die letzten 4 Konzerte absagen. Wir werden auf jeden Fall versuchen, die Auftritte der Bands In Flames, Eisbrecher, Rotting Christ und The Ruins Of Beverast nachzuholen.
Glücklicherweise ist niemand bei den Unwettern zu Schaden gekommen und auch die Einsätze der Sanitäter während des Festivals haben sich im normalen Rahmen gehalten.
Das freut uns sehr und zeigt, wie besonders unser Full Force Publikum ist! Unser aufrichtiger Dank geht aber auch an das gesamte Team des WFFs, an alle Securities, Sanitäter, Crewleute, Gastromitarbeiter, Polizei, Feuerwehr, Künstler und alle, die es ebenfalls verdient haben, hier aber nicht erwähnt worden sind.
7. Juli 2015 um 14:31
[…] Größen, der Metal-, Hardcore- und Punkszene gab es wieder extremes Wetter und sogar den frühzeitigen Abbruch des Festivals am Sonntag […]