In ein rund zwei Wochen ist es soweit: Das Electronic Beats Festival in Köln öffnet am 29. Mai 2015 erneut die Tore. Das Festival, das farblich sehr offensichtlich von der Telekom gesponsert wird, wartet mit elektronischen, aber auch popmusikalischen Leckerbissen auf. Dieses Jahr ist es schon knapp einen Monat vorher ausverkauft.
Über die letztjährige Edition berichteten wir hier – sowohl über das eigentliche Ein-Abend-Festival, als auch über das Nachhol-Solo-Konzert von Milky Chance, die wegen Krankheit kurzfristig ausgefallen waren. Deutsche Künstler sind auch dieses Jahr wieder mit an Bord, unter anderem der gebürtige Hamburger David August, der sich vor allem als Tech-House Produzent einen Namen gemacht hat. Live wird er eine Reinterpretation in anderen Musikstilen, unterstützt durch ein Instrumentalquartet.
Weiter oben stehen aber Internationale Künstler: Headliner ist dieses Jahr Roísín Murphy. Die Irin hatte zunächst als eine Hälfte des Elektronik-Duo Moloko Erfolge gefeiert. Nach der Trennung von Ex-Freund und Musikerkollege Mark Brydon (den sie mit dem Satz „Do you like my tight sweater? See how it fits my body“ angesprochen haben soll), machte sie Solo weiter: Ihr Debut Album Ruby Blue basierte vor allem auf Samples aus dem Alltagsleben wie dem Geräusch, das Tanzen verursacht bis hin zu Kosmetik. Nach längerer Pause steht sie mit einem vor ein paar Tagen erschienenen Album frisch oben auf der Line-Up Liste.
Genau einen Tag vor Murphy’s Album wurde das neue Album Born Under Saturn von der britischen Band Django Django veröffentlicht. Die vier Jungs aus London stellen damit ihr zweites Album beim Festival live vor. Dem/Der ein oder anderen werden die Songs vielleicht noch aus Computerspielen im Kopf rumschwirren – konnten Django Django doch bereits zwei Songs in bekannten Spielen wie GTA 5 platzieren.
Der Tipp für den Tag verbleibt aber das Duo Howling, bestehend aus dem australischen Musiker Ryan Cuming, auch bekannt als RY X und dem Berliner Frank Wiedemann (der als Eigen-Kurzbeschreibung „Underground is overrated“ zur Diskussion gibt). Noch als unbenanntes Duo konnten die beiden mit dem Track „Howling“ erste Erfolge feiern, nach dessen Namen die beiden sich dann auch benannten. Klangmäßig doch eher aus unterschiedlichen Lagern, ergibt sich ein Sound, der ein wenig danach klingt, als wenn Fritz Kalkbrenner einen Beat unter Bon Iver legen würde. Allesamt also sehr interessant, mal live kennen zu lernen. Komplett macht das Line Up Broken Luxury aus Chicago, die elektronischen Soul machen. Mit gerade mal 1000 Likes auf Facebook hier die Möglichkeit, neue Musik zu entdecken, die vielleicht doch etwas underground ist
Wie schon erwähnt, ist das Festival schon ausverkauft. Wer allerdings eine Karte hat, sollte sich noch mal aufmerksam durchlesen, was die Veranstalter sich noch spannendes haben einfallen lassen: Einen „Build-you-own-Synthie“ Workshop. Insgesamt soll das ganze ca. vier Stunden dauern und für 60 Euro einen (hoffentlich funktionierenden) Synthie ergeben. DIY at it’s best! Wer immer schon mal sein Equipment selbst zusammenschrauben wollte oder einfach nur interessiert daran ist, wie es funktioniert, ist hier gut aufgehoben.
Für die Neulinge unter den Karteninhabern: Lest noch mal unseren Bericht aus letztem Jahr und werft einen Blick auf diese Videos: So sah es die letzten Jahre aus, unter anderem mit einer brillanten Vorstellung von James Blake
oder mit einer entspannt-guten Stimmung bei Milky Chance.
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