Wie bereits in unserem ersten Rückblick auf das Southside 2009 angekündigt bekommt ihr jetzt einen noch genaueren Bericht von unserem Festivalhopper Thomas Helbig. Darin erfahrt Ihr, wie es ihm ganz persönlich auf dem Southside Festival ergangen ist und was er für Eindrücke gesammelt hat.
Viel Spaß beim Lesen des ersten Teils!
Bevor ich erzähle, was ich so auf dem Southside 2009 so erlebt habe, möchte ich noch eins vorne weg nehmen. Obwohl ich inzwischen schon seit knapp acht Jahren auf Festivals unterwegs bin, hab ich mich bisher doch eher auf kleinere Festivals, wie dem Highfield, dem M’era Luna und das Open Flair beschränkt. Letzeres im Jahr 2008 auch schon als Festivalhopper (Bilder davon gibt es hier).
Demnach bin ich mit durchaus gemischten Gefühlen zum Southside 2009 gefahren, da es allein schon mit seinen 30.000 Besuchern am Freitag größer war als jedes meiner bisherigen Festivals – erst recht dann am Sonntag als es mit 50.000 Besuchern ausverkauft war. Dabei stellten sich mir so fragen, wie:
Wie nah komm ich an die Bands ran?
Wie voll wird es sein?
Wie sehr beeinflussen sich die beiden Hauptbühnen?
uvm.
Dazu aber dann mehr im Rahmen meiner Ausführungen. Für alle die es interessiert: ausschlaggebender Punkt für mich zum Southside zu fahren, war im übrigen die Band Blood Red Shoes
Aber nun geht es richtig los
Die Fahrt…
Los ging es für mich und meine beiden Mitstreiter, von denen einer zu diesem Zeitpunkt noch keine Karte besaß, am Freitag morgen um neun Uhr im Thüringer Wald. Diesen Luxus konnten wir uns erlauben, da Bekannte von uns bereits am Donnerstag gefahren sind und sich freundlicherweise bereit erklärt hatten, uns einen Platz für unser Zelt frei zu halten.
Da wir es nicht besser wußten, sind wir einfach dem auf der Homepage vom Southside 2009 angegebenen Anfahrtsbeschreibung gefolgt und haben uns ab der Ausfahrt Engen auf der A81 an die Beschilderung gehalten. Sehr irritierend dabei, war es das man kaum andere Fahrzeuge erspähte, die das gleiche Anliegen wie wir hatten, zum Southside zu fahren. Kannte man es doch von kleineren Festivals, dass man schon Kilometer vorm Erreichen des Festivalortes von Horden anderer Autos umgeben ist oder sogar im Stau steht.
Höhepunkt fand dies, als die Schilder uns über die unwegigsten Feldwege führte, auf denen kaum zwei Autos aneinander vorbei passten. Erfreulicher- und überraschenderweise fand man sich dann aber schlagartig und ohne Stau auf dem P7 des Festivalsgelände wieder.
Wir sind da..
Beim ersten Umschauen erspähte man ein ziemliches Parkchaos und langsam keimte in einem die Befürchtung auf, dass es durchaus schwer werden könnte das Auto wieder zu finden. Die perfekte, wenn auch etwas nerd-ige Lösung war jedoch schnell gefunden. Man hat das Auto per GPS markiert und es so ohne Probleme immer wieder gefunden.
Nächstes Teilziel, war es dann noch eine Karte zu ergattern. Schon nach kurzer Zeit war ein Verkäufer gefunden, der anhand des gewohnten Pappschildes mit der Aufschrift „Verkaufe Karten“ leicht zu erkennen war. Wirklich bemerkenswert war jedoch, dass während der Verhandlungen – mit etwas Hilfe konnte der erste Händler auf 90€ heruntergehandelt werden – ein weiterer Verkäufer dazu kam, der uns die Karte direkt für 75€ anbot. Doch selbst damit war das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Den erneut kam eine verkaufsinteressierte Person dazu, die den Preis nochmals drückte und von der wir dann letztendlich die Southside Karte für 50€ gekauft haben. Die Ungehaltenheit des ersten Verkäufers ignoriert, ging es dann weiter in Richtung Eingang.
Nachdem, wie auf jeden anderem Festival, die Eintrittskarten gegen das Einlassbändchen getauscht wurde bestätigte sich mal wieder das Sprichwort: Die Welt ist ein Dorf! Direkt vor der letzten Sicherheitskontrolle traf man alte Bekannte, denen man sofort auf den Zeltplatz folgte. Dort stellte man allerdings fest, dass der Campingplatz vom Southside alles andere als einem Dorf glich.
Der Campingplatz…
Ein Zelt reihte sich an das Nächste und auf Anhieb konnte man nur wenige Fixpunkte erkennen, die man zur genaueren Orientierung nutzen konnte. Für derartige Zwecke eigneten sich sonst immer Lichtmasten sehr gut, die hier aber im Vergleich zu anderen Festivals in deutlich geringerer Dichte verteilt waren.
Ebenso fiel dem kundigen Festivalbesucher beim Laufen über den Zeltplatz sofort ein Fakt auf. Die Dixie-Klos waren weder gegeneinander aufgestellt, noch gesichert. Ein Punkt, der doch verwunderte, da man Bilder von umgekippten Dixies kannte, aber vor allem kennt man von anderen Festivals Maßnahmen, wie dies zu verhindern ist.
Weiterhin erspähte man bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Festivals doch verhältnismäßig viel Müll auf den Wegen und zwischen den Zelten – spezielle Anti-Müll-Kampagne des Veranstalters hin oder her, wie zum Beispiel aufgestellte Müllcontainer oder die Müllrückgabe bei den „Natural American Spirit-Müll-Rangern“, die sogar mit einer kleinen Überraschung belohnt wurde.
Während man also all diese ersten Eindrücke sammelte und in sich aufsog, versuchte man seine Bekannten und damit den Heimatort für die nächsten Tag zu finden – erschwert wurde dies durch zusammenbrechende Handy-Netze oder leere Akkus. Man war es ja gewohnt
Auf Grund dieses Kommunikationsengpasses versuchte man anhand der letzten Info, die man hatte, sein Glück auf eigene Faust…
Wir Campen unterhalb des Duschzeltes!
…ungünstig nur, das es davon zwei gab und man frei nach Murphy natürlich zielstrebig das Falsche ansteuerte.
Die Rettung folgte als man doch endlich eine Telefonverbindung aufbauen konnte, um erst grob in die richtige Richtung geleitet zu werden, um dann anschließend einen genauen Treffpunkt zu vereinbaren.
Der Rest erfolgte wie auf jedem anderen Festival. Nach einer kurzen Begrüßung quetschte man sein Zelt in die kleine Lücke, die gerade so noch für einen verteidigt werden konnte. Man holt die restlichen Sachen aus dem geparkten Auto – GPS sei dank – und setzte sich dann geschafft, aber froh endlich angekommen zu sein, in seinen Camping-Stuhl.
Ein Blick auf die Uhr zeigte dann, dass es kurz nach vier ist. Man hatte also noch genug Zeit, um zu seinem ersten Wunschkonzert zu kommen. Doch dazu dann mehr im nächsten Bericht…
Wer es nicht mehr abwarten kann, kann bereits jetzt die ersten Konzertbilder auf Flickr ansehen. Diese werden in den nächsten Tagen aber auch noch ergänzt.
Weitere Links:
26. Juni 2009 um 20:17
ey das ganze festival war ich auf der suche nach eine paar leuten aus thüringen und jetzt im nachhinein lese ich hier das 2 minuten entfernt die festivalhopper campen
das hätte so gut getan mal mit jemandem reden zu können der kein fieses höllisch schwäbisch spricht.
vielleicht nächstes jahr
3. Juli 2009 um 16:56
Hallo honki,
die Welt ist manchmal wirklich klein und dann trifft man sich zwischen den 50.000 Menschen doch nicht – oder vielleicht seid ihr euch ja sogar mehrmals über den Weg gelaufen
Also die Festivalhopper kommen ursprünglich aus Thüringen – nur bin ich (Ralf) als einer der Hauptakteure mittlerweile in Berlin ansässig. Aber die zweite Hopper-Zentrale ist in Ilmenau – dort leben einige unserer Reporter und Fotografen.
Deshalb sind wir auch fast immer auf Festivals in Thüringen und „angrenzenden Bundesländern“ vertreten.
Wir brauchen wohl mal eine „Team“ Seite…
Viele Grüße
Ralf von den Festivalhoppern
3. Juli 2009 um 17:30
Ja sehr geil, da sieht man sich denke ich mal bestimmt beim Highfield Festival :). Da zieht es bestimmt den ein oder anderen aus Ilmenau hin.
Viele Grüße und nen schönen Festival Sommer
4. Juli 2009 um 13:22
Hey Honki,…
wo habt ihr denn gezeltet, wenn du meintest ihr wart gleich in unmittelbarer Nähe von uns?
Im übrigen, an alle anderen Interessierten: Sorry für die Verspätung der anderen Artikel. Lag jetzt ein paar Tage lang leider krank im Bett. Geht aber ganz bald mit dem Bericht weiter…
3. August 2009 um 17:33
[…] Bericht: Southside 2009 – Die Anreise Veröffentlicht von Teliko am 22. Juni 2009 Abgelegt unter Festivalberichte, Festivalbilder, Festivalnews, Festivals 2009, Rock Festivals 4 Kommentare » Dir hat dieser Artikel gefallen und du möchtest auch in Zukunft immer auf dem neuesten Stand in Sachen Festivalnews bleiben? Dann abonniere jetzt unseren RSS-Feed für Festival News! (links auf den Button klicken und Newsreader auswählen) Ähnliche News-Einträge:Hurricane + Southside 2009 – Bandwünsche? […]
3. August 2009 um 19:30
[…] die kurze Verschnaufspause nach der Anreise beendet und einer kleiner Snack eingenommen war, ging es dann endlich in Richtung […]
6. August 2009 um 12:41
[…] Bericht: Southside 2009 – Die Anreise […]
23. September 2009 um 19:36
[…] Bericht: Southside 2009 – Die Anreise […]
1. Oktober 2009 um 11:46
[…] zumindest diese Strecke nicht mehr totschleppen. Anschließend nutzte man wieder, wie bei der Anreise, den ausgewiesenen Weg und konnte dabei erneut feststellen, das dieser scheinbar von den wenigstens […]