Endlich war es wieder soweit. Für uns und für über 40.000 Metalheads ging es wieder ins schöne Dinkelsbühl in Bayern. Denn das „Summer Breeze Festival“ öffnete seine Türen und Tore für Metalheads aus aller Welt. Und das bei bestem Wetter. Wenn man so die letzten Festivalereignisse betrachtet, konnte man sich hier von Anfang an nicht beschweren. Und so ging es für die meisten – auch für uns – ab dem 15.8.2023 richtig los.
Ohne größere Schwierigkeiten erreichten wir den „Heiligen Acker“ und nach kurzem Einleben ging es für uns dann los in Richtung Festivalgeschehen. Also ab an die „FickenStage“. Auf dem Weg dorthin verschafften wir uns noch den passenden Überblick um nichts zu verpassen. Doch schnell wurde uns wieder klar, es war wie „heimkommen“ am Summer Breeze. Und so war es auch. Endlich wieder NORMALE Leute.
Bei, wie schon erwähnt, bestem Festivalwetter und auf deutlich vergrößerter Fläche vor der Bühne freuten sich um 17 Uhr schon eine beachtliche Fanmenge auf den offiziellen musikalischen Auftakt des Festivals. Die Stage wurde pünktlich von „Despise“ eröffnet. Wir waren zuerst etwas verwundert, als die Band die Bühne betrat, man meinte erst „Voodoo Kiss“ würde auf der Bühne stehen. Doch da spielten uns unsere Augen einen kleinen Streich. Denn bei der Aalener Band „Despise“ standen zwar Klaus Wieland und Martin Beuther auf der Bühne, doch vom Rest von „Vodoo Kiss“ keine Spur. Abgesehen von Schlagzeuger und Veranstalter des Festivals, Achim Ostertag. Dieser war immer wieder präsent und erfreute sich an einem gelungene Start in die Summer Breeze Woche. Die Band heizte die bereits gut gelaunte Menge weiter an, 30 Minuten Volldampf mit abschließendem crowdsurfen einiger Fans, inclusive ausgestopftem Dachs. Ja, ihr habt richtig gelesen. Nicht nur Menschen könne surfen. Das neuste beim Surfen sind ausgestopfte Tieren. Allen voran der Dachs. Dies alles hatte zur Folge hatte, dass die Grabenschlampen von der ersten Band an ordentlich zu tun hatten. Aber die Jungs warten ja förmlich darauf.
Nach 40 Minuten Umbaupause konnte man ganz deutlich den nächsten Höhepunkt des Tages erkennen.Die Post-Black-Metal-Band „Thermosis“ stand in den Startlöchern um den Fans mit ihrem Sound den Allerwertesten zu versohlen. Und glaubt uns, dass haben sie eindrucksvoll geschafft. Musikalisch ging es deutlich härter und düsterer zu wie bei „Despise“. Das Festival nahm zunehmend Fahrt auf. Die Fans „fraßen“ den Jungs aus Rothenburg von Beginn an förmlich aus der Hand und direkt beim ersten Song wurde ein führerloser Rollstuhl gesichtete. Doch sein Besitzer ließ nicht lange auf sich warten. Unseren absoluten Respekt. Nicht jeder Mensch mit Handicap würde sich so etwas trauen. Vor allem seinen Rollstuhl vorzuschicken, um ihn dann im Graben wieder in Empfang zu nehmen. Unser Lob geht aber auch an die Grabenschlampen die dies mit Leichtigkeit meisterten. Dies sollte nicht der letzte Rollstuhl während des Festivals gewesen sein.
Als „SKELETON PIT“ als nächste Band auf der Running Order mit „Skull Splitting Attack“ ihr Set eröffneten, sah man im Publikum etliche Fan-Shirts der Band und der Platz vor der Bühne wurde immer voller. Die Band zog alles, was bereits auf dem Festivalgelände war, vor die Bühne zum abfeiern .Und genau aus diesem Grund starteten sie die Show direkt mit einem fetten Circle Pit, der über die gesamte Show hinweg am Laufen gehalten wurde. Dies war allerdings auch nur möglich, da Band und die Fans das Energielevel während der gesamten Show, welche 45 Minuten ging , konstant auf höchstem Niveau hielten. Doch es wäre nicht das „Summer Breeze“ ohne am Anreise-Dienstag einen romantischen Moment auf der Bühne zu zelebrieren. Im letzten Jahr bekam genau an gleicher Stelle, am selben Tag und auf der selbe Bühne Steffi Stuber von „Mission in Black“ einen Heiratsantrag. 2023 sollte sich dies für einen langjährigen Fan und seine bis dato Verlobte wiederholen. Selbstverständlich ging das Ganze positiv aus und die Herzensdamen stimmte mit einem lauten JA dem Antrag zu. Wer jetzt allerdings auf schmalzige Hochzeitsmusik wartete, wartete vergeblich denn „SKELETON PIT“ machten genau da weiter, wo sie zuvor unterbrochen hatten. Mit ihrer neuen Nummer „Phantom Fire“ ging’s direkt weiter, welche stark auf en weiteres Studioalbum hoffen lässt. Und während kurze Zeit später die Sonne hinter dem Horizont versank, neigte sich der Gig auch leider schon seinem Ende zu. Die Old-School-Thrash-Metal-Truppe rundet ihr Set mit den Track „Tits To Die For“ ab und hinterließ nur glückliche Gesichter im Publikum. Zurecht, denn der Auftritt war einfach perfekt.
Fünf Minuten früher wie geplant, startete im Anschluss die Death-Metal-Band „Revel in Flash“. Die Band blickte in eine beachtliche Zuschauermenge. Von Beginn an „tanzten“ die Fans zu gutem Sound und Blastparts. Für Death-Metal-Freaks war der Gig der Band ein erstes echtes Highlight. Schön, dass die Funken auf die Bühne übersprangen, denn die Jungs spielten ein heftiges Set, in dem auch ein brandneuer Song nicht fehlen durfte. „The Flesh Priest“ kündigten die Baden-Württemberger als Tribute an den britischen Heavy Metal an. Es war einfach mega mit der Band zu feiern. Und für uns konnte der Einstieg in das diesjährige Summer Breeze nicht besser laufen.
Viele der Metalheads -auch wir-, nutzten den „Dienstags-Anreise-Tag“ um sich mit Merch einzudecken. Auch wenn wir hier mit einer Wartezeit von ca. 2 Stunden rechnen mussten, verging die Zeit wie im Fluge. Denn die Stimmung war absolut Top. Den „Festival-Dienstag“ beendete traditionell die „Ficken-Disco“ mit DJ wo es noch einmal richtig zu Sache ging. Sämtliche Musikrichtungen des Heavy Metal wurden bedient, so das keine Wünsche offen blieben. Für uns ging es am „Festival-Mittwoch“ weiter welcher traditionell mit der „Blasmusik Illenschwang“ eröffnet wurde.
Wieder einmal bewiese die Kapelle, dass sie die Metalheads in ihrer Hand haben. Doch in diesem Jahr war etwas anders als die ganzen Jahre zuvor. Und schnell wurde klar, es gab einen neuen Kapellmeister. Dieser war 2023 zum ersten mal in seinem Amt am „Summer Breeze“ und überzeuge von Beginn an. Es war eine Stimmung wie teilweise bei den Headlinern am Abend, es wurde gerudert , gesurft und gemosht. Die Grabenschlampen hatten von der ersten Minute alle Hände voll zutun und meega Spaß !! Es war der pure Wahnsinn was sich hier vor der „TStage“ abspielte. Wir haben es versucht in Bildern einzufangen, doch wer nicht dabei war, kann es absolut nicht glauben was da abgegangen ist. Bleibt eben nur eins, 2024 dabei sein um diese Megaparty mitzuerleben.
Wie bereits im vergangenen Jahr, wurde auch in diesem Jahr die „Mainstage“ bereits Mittwoch eröffnet. So ging es für uns zur Eröffnung mit „Corvus Corax“ – Era Metallum. Man merkte das die Festivalmeute richtig Bock hatte. Das Infield vor der Bühne war trotz knallender Sonne gut gefüllt und es wurde richtig abgefeiert.
Wir blieben direkt an der Mainstage für „Kataklysm“, diese wollten wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen. Denn was sich da an der „MainStage“ abspielte war nicht nur der reinste Abriss. Weit gefehlt. Denn die Band wollte zu Beginn des Festivals wissen wie fit denn die Jungs im Graben sind. Also führten sie mit den Grabenschlampen einen Stresstest durch und forderte die Menge auf so viel und so intensiv wie möglich zu surfen. Dies ließen sich die Metalheads nicht zweimal sagen und innerhalb weniger Minuten kamen hunderte von Surfer im Graben an. Den Test bestanden die Grabenschlampen mit eine gewissen Art von Leichtigkeit und jahrelanger Erfahrung! Nach einer Stunde purer Abbrissparty wurde es nach einer kurzen Umbauphase keineswegs kühler. Im Gegenteil. „Epica“ heizte mit einem gigantischem Pyro-Set der Menge ordentlich ein. Mit absolut glockenhellem Gesang und dazu passendes tieferes growlen zog die Band wirklich jeden in ihre Bann. Besonderes Augenmerk verdiente zudem Coen Janssen, der an seinem beweglichen Keyboard offensichtlich pro Kilometer bezahlt wurde und sich den Spaß nicht nehmen ließ, sich mit seiner Keytar als Crowdsurfer zu versuchen. Absoluter Spaß für alle Beteiligten. Es war mal wieder ein tolles Erlebnis die Band live zu sehn und zu hören.
Für uns ging es um 20:00 Uhr erneut an die „T-Stage“ zu „Bleed from Within“. Gerade als die Band einen neuen Song spielen wollte, stoppte die Musik. Die Band bemerkte, das jemand beim Crowdsurfen auf den Boden gestürzt war und offensichtlich Hilfe der Sanitäter benötigte. Der Auftritt wurde solange gestoppt, bis die Sanitäter wieder grünes Licht gaben und die verletzte Person transportiert werden konnte. Das ist wahre Zivilcourage. Ein Lob an dieser Stelle von uns auch an die Band, die den Blick ins Publikum und zu den Fans nie verliert. Und somit auch dafür sorgt, dass ihre Auftritte für jeden sicher ablaufen.
Anschließend spielte die Band ihren neuen Song und alle rasteten völlig aus. Mit kurzem Zwischenstopp an der „Wera Stage“, mit „Ad Infinitum“ ging es für uns zurück an die „MainStage“ zum Headliner „Megadeath“. Die Band rund um Dave Mustaine stiegen in ihr Set mit „Prince of Darkness“ ein. Recht schnell hatten sie die Menge für sich gewinnen können und es wurde ordentlich gerockt. Selbst das vorhergesagte Gewitter wurde von der guten Laune der Fans einfach weggefeiert. Sicherlich verzieh der ein oder andere Fan der Band dann auch die geplatzte Autogrammstunde. Diese hätte Mittags stattfinden sollen, als eine der ersten am Metal.de Stand , doch die Fans warteten vergeblich auf ihre Metalhelden.
Nach knapp einer Stunde geballter „Megadeath“- power und etlichen Hits der Band, betrat unser persönliches Highlight des Tages, „In Extremo“ die Bühne. Was war das denn bitte für eine Mega-Show? Das Infield war knallvoll und es wurde feurig heiß! Mit „Troja“ stiegen die Jungs rund um das „Letzte Einhorn“ Micha in ihr Set ein. Es folgten Hits wie „Frei zu sein“, „Störtebeker“ und „Vollmond“ Die Fans bewiesen wie textsicher sie waren, indem sie bei „Sternhagelvoll“ kurzer Hand den Gesang übernahmen. Gänsehaut pur, wenn Tausende Menschen minutenlang gemeinsam singen, einfach WOW! Davon war sogar die Band so überwältigt, das sie applaudierten und niederknieten um sich bei ihren Fans zu bedanken. Und das obwohl ein „InExtremo“ niemals kniet.
Beweis genug das die Band einfach überwältigt war von der Stimmgewalt der Fans. Bedankt hat sich die Band am Schluss des Sets mit einem gigantischen Feuerwerk. Es war einfach perfekt. Besser konnte man einen Abend nicht ausklingen lassen denn für uns endete der Festivaltag auf dem Infield an dieser Stelle. Dennoch konnten wir die letzte Band des Abends auf der „MainStage“ „U.D.O“ vom Campingground aus genießen. Wir freuten uns schon auf die Tage die noch vor uns lagen. Und auf die vielen tolle Bands…….
Bild/Text – Crazyphotobro´s – „In Metal we Trust“ !!
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