Viel Spaß und Freude haben wir seit Jahren durch und mit Lukas Bergmann, der für uns als Straßenmusiker und Violinist zum Rudolstadt Festival gehört (Beispielsweise mit RammTammTilda oder Crepes Sucette), wie all‘ die anderen Straßenkünstler, die abseits der großen Bühnen, die wahren Stars des Festivals sind und die besondere Atmosphäre, dieses spezielle Flair tragen. Ja es ist bunt mit vielen Seiten und Saiten, dieses Rudolstadt Festival.
Wilde Saiten gab’s auch beim Wild Strings Trio zur offiziellen Festivaleröffnung am Freitag und Samstag auf der Marktbühne sowie Samstagabend im Theater im Stadthaus zu hören.
Die Band ist dem aktuellen Balkan-Länderschwerpunkt zu zurechnen, sie wurde 2014 in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana gegründet. Die Mitglieder sind aber internationaler als diese Angabe im Programmheft. Die slowakische Jazz-Geigerin Petra Onderufová hat den Gipsy-Swing förmlich im Blut und wird auf Streicherseite vom französischen Cellist Toby Kuhn ergänzt, dessen Hintergrund eher bei der klassischen Musik liegt. Improvisieren kann dieser französiche Teufelscellist aber dennoch. Der slowenische Gitarrist Aleksander Kuzmic, den seine musikalische Sozialisation mit der Tradition der Roma-Gitarren verbindet, komplettiert das Trio. Das Ergebnis: Welt-Folkmusik, die in dieser Kombination so klingt, als gehörte der wilde Mix seit jeher untrennbar zusammen. Die Freude beim Musizieren überträgt sich sogleich aufs Publikum, sogar der Spaß fürs heiße Flirten mit den Objektiven unserer Festivalhopper-Fotografen kam hierbei nicht zu kurz.
„Elemente aus Balkan-, Flamenco- und Folk-Musik werden spannend vermengt mit den jeweiligen Jazz- und Klassik-Erfahrungen und dann mit spielerischer Improvisation zum Ausdruck gebracht. Wild Strings Trio, das ist ein überwältigendes Fest von hellen Farben und Texturen, komplexen Harmonien und miteinander verschmelzenden Rhythmen.“, so auch im Programmhinweis.
(Diese vier Bilder zeigen das Wild Strings Trio am Rudolstadt Festival -Samstag im Theater im Stadthaus, die drei Bilder drüber, das Wild Strings Trio zur offiziellen Eröffnung am Freitag. Alle Bilder dieses Artikels (bis auf das erste o.l. Lukas: von 2019): Frank Diehn, fRanKon.de für festivalhopper.de))
Bei der Eröffnung eines solchen Kulturgroßereignisses wie dem Rudolstadt Festival, darf natürlich Polit-Prominenz auch nicht fehlen – gerade auch, und weil die Stadt Rudolstadt ja selbst Veranstalter ist. Neben Bürgermeister Jörg Reichel, war so auch der Chef der Staatkanzlei und im Freistaat zuständige für Kultur mit einem Grußwort zugegen: Prof. Benjamin-Immanuel Hoff. Neben warmen Worten, gab’s natürlich auch reichlich Tanz und Musik.
Vor der offiziellen Eröffnung noch, konnte unser Fotograf Franky noch einem ganz besonderen und nicht im Programm angekündigten Ereignis beiwohnen. Er besuchte die Isola, den Ort wo Jahr um Jahr die wundervoll gestalteten Stadt und Bühnendekorationen fürs Festival entstehen. Dort spielten Folkländer, in der Szene wirklich jedem ein Begriff, ein Konzert vor kleinem Publikum. (Die „Isola“ ist eine ehemalige Fabrik (erbaut Anfang des 20.Jh) für Isolierkannen und -behälter.)
Am Abend im Park stach Božo Vrećo stark heraus mit „bosnischer Volksmusik der besonderen Optik“, so wie Franky berichtete. Körperkunst, Tanz und Musik vom feinsten – „auch sehr überraschend frisch“. Den Abschluss bildeten für den Freitag Abend 47 Souls mit ihrem selbst kreierten Musikstil „Shamstep“ aus Palestina. Laut, treibende Bässe, das Publikum tanzte ausgelassen in die Nacht.
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