Traditionell wird es zu Pfingsten laut im Herzen des Ruhrgebiets. Denn dann öffnet das Rock Hard Festival seine Pforten und lädt, vom 03. Juni 2022 bis zum 05. Juni 2022, zum Feiern und Moshen ins Amphitheater in Gelsenkirchen ein.
Ursprünglich als einmalige Aktion zur Feier des 20-jährigen Bestehens des gleichnamigen Rock Hard Magazin geplant, hat es sich mittlerweile als festes Event etabliert. Und ist nun, nach zwei Jahren Corona Pause, wieder im vollen Umfang zurück!
Letztes Jahr gab es nur ein auf einen Tag verkürztes Festival. Im vorletzten Jahr ist das Festival, wie viele andere, komplett ausgefallen. Umso mehr freuen wir uns auf das abwechslungsreiche Line-up in diesem Jahr.
Das Festival bietet etwas für jeden Geschmack. Los geht es am Freitag, mit einem Eigengewächs. Denn Jens Peters ist nicht nur Redakteur beim Rock Hard Magazin, er tourt auch erfolgreich mit seiner Band Neck Cemetery. Der klassische Heavy Metal der fünf Jungs ist ebenfalls der perfekte Einstieg in das Veranstaltungswochenende. Weiter geht es mit Doom Metal von Sorcerer und im Anschluss dürfen Nifelheim zeigen was sie live zu bieten haben. Die Schweden erinnern mit ihrem sehr thrashigen Black Metal stark an Venom, Hellhammer oder auch alte Sodom Platten.
Das dürfte bei dem einen oder anderen Besucher für erste Nackenschmerzen sorgen. Zum Glück wird mit dem nächsten Act wieder etwas melodischer. Denn die Hardrock/Power Metal Kombo Axxis gibt sich die Ehre. Die Band um Sänger Bernhard Weiß zelebrierte 2019 ihr 30-jähriges Bestehen und wollte diese Feierlichkeiten auch auf das Rock Hard Festival von 2020 ausdehnen. Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Ich bin mir aber sicher, dass die Party dieses Jahr nachgeholt wird.
Beendet wird der Abend mit einer ordentlich Dosis Thrash Metal. Zuerst zeigt die Bay-Area Combo Heathen, dass Thrash nicht immer nur stumpfes Geknüppel sein muss. Es geht auch melodisch. Die hohe Stimme von Sänger David White ist ebenfalls eher untypisch für das Genre.
Den Abschluss bilden Sacred Reich. Wer nicht weiß wie sich klassischer Thrash Metal anhört, der wird es hier erfahren. Die Jungs sind seit den Achtzigern dabei und wissen, wie man auf der Bühne ordentlich Gas gibt. Spätestens jetzt sind die Nackenschmerzen garantiert. Gut, dass man sich nun etwas ausruhen kann, bevor es am nächsten Tag weiter geht.
Denn der Samstag startet mit Metalpunk von Indian Nightmare. Die Band bietet einen einem wilden Sound, der das Beste aus zwei Welten vereint. Dabei sollte auch der letzte verschlafene Metalhead wieder fit werden. Die nächste Gruppe bietet ebenfalls keine Gelegenheit sich auszuruhen. Den Suicidal Angels aus Griechenland hört man ihre Vorbilder genau an. Ihre Musik erinnert an die großen Thrash Metal Bands der Achtziger Jahre. Wer Slayer, Sodom oder Kreator liebt, der sollte sich diese Band nicht entgehen lassen.
Den dritten Slot hat die mit Sicherheit außergewöhnlichste Band des Tages. Villagers of Ioannina City mischen Prog- und Psychodelic-Rock mit Griechischer Folklore zu einer hoch interessanten Mischung. Die Melodien werden dabei oft von Genre untypischen Instrumenten wie Flöten oder Dudelsäcken getragen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
In eine ganz andere Richtung geht es im Anschluss bei Atlantean Kodex, die bayrische Kombo orientiert sich eher an alten Manowar Songs gemischt mit ein wenig Candlemass. Das Ergebnis ist traditioneller, epischer Heavy Metal, wie er auf so einem Festival einfach gespielt werden muss.
Etwas anders ist es bei der nächsten Band, denn The Night Flight Orchestra klingen, im Vergleich zu den anderen Bands auf dieser Veranstaltung, schon fast poppig. Das Nebenprojekt Soilwork-Musiker Björn „Speed“ Strid und David Andersson orientiert sich an 70er Jahre Bands wie Kiss, Journey oder Survivor. Und damit hat sich diese Band ihren Platz in diesem Line-up auch verdient. Wer sie sehen möchte sollte ihren Auftritt auch nicht verpassen, denn
sie mussten ihre Europa Tournee absagen und sind dieses Jahr nur auf Festivals zu sehen.
Die nächste Truppe muss man kaum noch vorstellen. Grave Digger sind seit über 40 Jahren fester Teil der Metalszene. Bekannt sind sie, neben vielen Kult Hits, vor allen für ihre starke Live-Performance. Und dass sie eine große Bühne immer noch Rocken können, werden sie auch auf dem Rock Hard Festival wieder beweisen.
Weiter geht es mit Phil Campbell und seinen Bastard Sons. Die Band besteht tatsächlich aus den drei Söhnen des Ex-Motörhead Gitarristen und dem Sänger Neil Starr. Zusammen werden sie zahlreiche Motörhead Klassiker spielen und die Erinnerung an Kultrocker Lemmy damit weiter am Leben halten.
Das Highlight des Abends ist für viele bestimmt Blind Guardian. Die Krefelder gehören seit langem zu den erfolgreichsten deutschen Metal Exporten und sind auch weit über die Szene hinaus bekannt. Angefangen als klassische Speed Metal Band, sind sie mit den Jahren immer progressiver geworden. Zwar gefällt nicht jedem Fan diese Entwicklung, aber live wissen sie immer noch zu Punkten. Denn für die Bühne werden auch viele der alten Klassiker wieder hervorgekramt. So dürften alle Anhänger dieser Band an diesem Abend auf ihre Kosten kommen.
Der Sonntag wird von Wolvespirit eröffnet. Siebziger Jahre Rock mit einem Hardrock/Metal Einschlag machen diese Band zu einem der interessantesten Acts dieses Festivals. Hier lohnt sich das frühe Aufstehen, um rechtzeitig an der Bühne zu sein.
Und auch die nächste Band sollte man, als echter Metalhead, nicht verpassen. Sulphur Aeon spielen klassischen Death Metal. Inhaltlich orientieren sie sich an Lovecrafts Ctuthulu Mythos, was eine stimmige Mischung ergibt. Als nächstes hätten Razor auftreten sollen, aber leider musste die Band absagen. Dafür kommt nun Artillery, eine der Dienstältesten, aktiven Thrash Metal Bands Europas. Hier können die Fans nochmal alle ihre Aggressionen loswerden, bevor es mit traditionellem Heavy Metal von Night Demon und wilden Metalpunk von Midnight weiter geht.
Für den ersten Headliner des Abends, darf dann das Haarspray ausgepackt und der Eyeliner aufgetragen werden. Denn Ex-Hanoi Rocks Sänger Michael Monroe wird die Bühne entern und für eine ordentliche Dosis Rock’n’Roll und gute Laune sorgen. Vielleicht schleicht sich ja auch der eine oder andere Hanoi Rocks Klassiker in die Setlist.
Als letzte Band wird Accept auftreten. Das perfekte Ende für dieses Wochenende, die Jungs sind ein Garant für starke Live-Shows und Hits wie Metalheart oder Balls to the Wall sollten jedem Headbanger ein Begriff sein.
Das Rock Hard Festival hat nie mit den ganz großen Namen geglänzt, dafür aber immer ein qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Line-up geboten. Auch in diesem Jahr für jeden Hard Rock Fan etwas dabei. Der Fokus liegt hier neben der Musik auch auf der entspannten und familiären Atmosphäre. So trifft man vor dem Infield nicht nur Spaziergänger, die gerade rein zufällig den wunderschönen Nordsternpark besuchen. Es treffen sich auch Freunde, die einfach vor dem Zaun ein Bier trinken und die Musik genießen möchten.
So freuen wir uns schon auf ein entspanntes Festival mit viel guter Musik an einer wunderschönen Location. Wer noch mehr Details braucht, der schaut am Besten auf der Webseite vorbei www.rockhard.de/rhfestival/
Tickets gibt es noch in folgenden Kategorien:
- ROCK HARD FESTIVAL – 3-Tages-Ticket + Camping 2022 für 123,80 Euro
- ROCK HARD FESTIVAL – 3-Tages-Ticket für 97,90 Euro
- Tagestickets für 45 Euro (Freitag) bzw. 55 Euro (Samstag oder Sonntag)
Kommentar schreiben