Die klassizistischen Bauten des Königsplatzes boten eine beeindruckende Kulisse für ein Feuerwerk hochklassiger Konzerte. Die Lage in Laufweite zum Münchner Hauptbahnhof machte die Anreise einfach, vorausgesetzt man versuchte nicht mit dem Auto bis zum Festivalgelände zu fahren.
Festivalhopper Matze, Jan und Julian berichten vom Rockavaria Samstag 2018.
Durch die beiden Bühnen King’s Stage und Green-Stage verteilten sich die Besucher gut. Die King’s Stage dominierte den Königsplatz, während die Green-Stage ihrem Namen alle Ehre machte und mit ihrer Lage zwischen Glyptothek und Park den Metalheads etwas Schatten ermöglichte.
Insgesamt spielten am Wochenende 19 Bands auf beiden Bühnen. Bands wie Killswitch Engage und Arch Enemy überzeugten das Publikum auf der King’s Stage durch harten Metallsound und Grölen, während Saltatio Mortis auf der Green-Stage mit ihren Dudelsacksoli und Songs vom neuen Album das Publikum in Wallung brachte.
Die von einigen Festivalbesuchern scherzhaft als „kleiner Bruder von Europe“ bezeichnete Band DragonForce lies die Herzen von Powermetalfans höher schlagen, nicht zu Letzt durch den Song „Through the fire and flames“ welcher schon viele Menschen bei GuitarHero zum verzweifeln brachte.
Es zeigte sich, dass ein Großteil der Festivalbesucher am Samstag allein wegen einer Band angereist ist. Deutlich wurde dies durch den großen Andrang vor der King’s Stage kurz vor dem Auftritt von Iron Maiden. Schon tagsüber konnten die drölftausend verschiedenen Iron Maiden-Shirts den Grund für den Festivalbesuch von gefühlt 85% der Metalheads verraten.
Nach dem Intro mit Churchills Rede „We shall fight on the beaches“ starteten Iron Maiden mit „Aces High“ voll durch, was nicht nur der fliegenden Spitfire über Bruce Dickinsons Kopf geschuldet war. Der Tourname „Legacy of the Beast“ fand sich in der Setlist mit den größten Maiden-Klassikern wieder. Passend dazu verwandelte sich auch die Bühne in eine Maiden-Kathedrale und passte sich thematisch den einzelnen Songs an. Jedenfalls ist jetzt klar, weshalb Iron Maiden einen Jumbojet zum Transport
ihrer Bühnentechnik braucht. Zu „The Trooper“ musste Dickinson vollen Körpereinsatz zeigen und sich in einem Fechtduell gegen einen übergroßen Eddie zur Wehr setzen. Persönlicher Höhepunkt des Konzerts, wie auch für viele andere Besucher, war „Fear of the Dark“. Der Refrain aus 20.000 Kehlen erzeugte Gänsehaut. Nach einem fulminanten Finale mit „Run to the Hills“ entließen uns Iron Maiden mit Monty Pythons „Always look on the bright side“ in die Nacht.
Wermutstropfen des Festivals war die Absage der Toten Hosen am Sonntag bedingt durch Campinos Hörsturz. Limp Bizkit rückten dafür auf die Headlinerposition.
Für viele Festivalbesucher war das Rockavaria am Samstag ein Iron Maiden-Konzert, bei dem im Vorprogramm zufällig noch neun andere Bands spielten. Für alle die ein Ticket für Sonntag oder ein Zweitagesticket hatten, war die Absage der Toten Hosen besonders bitter. Es bleibt abzuwarten wie hoch die Rückerstattung ausfällt. Abschließend kann gesagt werden, dass Iron Maiden definitiv DAS Highlight des Rockavaria waren, doch können durch sie die hohen Ticketpreise nicht vollends gerechtfertigt werden.
P.S.: Grüße gehen raus an den Maiden-Fan aus Neustadt-Aisch, der unseren Bierdurschd gelindert hat. Wir hoffen du konntest das Ende deiner eineinhalbjährigen Abstinenz mit dem Maiden-Konzert noch gebührend feiern. MAIDEN?!
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