Herzlich willkommen zurück zum zweiten Teil unseres Berichts über das splash! 2017. Den ersten Teil findet ihr hier.
Der Samstag begann relativ entspannt und ausgeruht. Das hatte hauptsächlich zwei Gründe: Zum einen bin ich am Vortag relativ zeitig ins Bett gekommen, zum anderen hat die Sonne nicht unmenschlich aufs Zelt geknallt. Beste Voraussetzungen für einen großen Festivaltag.
Es hat an diesem Morgen leicht genieselt, also haben wir uns mit zu unseren Nachbarn unter ihr Pavillon gesetzt, und mit ihnen zusammen den Vortag revue passieren lassen. Nach dem Frühstück ging es dann direkt los zum Gelände, in der Hoffnung, diesmal rechtzeitig zum epischen Interviewmarathon mit Niko von der Backspin am Start zu sein. Darüber hinaus gab es am Samstag folgendes auf den Stages zu sehen: Marteria, Kool Savas, DCVDNS, Loyle Carner, 3Plusss, Nas, Megaloh (mit Chima Ede und Musa), Post Malone, Witten Untouchable, Token, Pusha T, Desiigner, Ufo361, BRKN, Curly, 1 Night in Paname + Juicy Gay & Special Guests, BLVTH, KDM Shey, Gangthelabel, 102 Boyz, Ray BLK, Kelvyn Colt, ChariCrack & FKN SKZ (BMG), SOS Crew, DLTLLY, Lazy Lizzard Gang, J Hus, No Mango, Joey Bargeld, Azadjohn, Trettmann, Haiyti, Kitschkrieg, JD. Reid, Sam Gellaitry, Ndilyo & Leopoldseder, Tereza, Kojey Radical, Wandl, Dexter, Kuso Gvki, Hannah Faith, digitalluc, Qnoe.
Den Trip zum Festivalgelände unternahm ich diesmal zu Fuß, da ich keine Lust hatte, mich für’s Festivalshuttle anzustellen, und ein kleiner Spaziergang ja auch gesund ist Auf dem Weg am See entlang versperrte plötzlich ein geschlossenes Tor den Weg. An der 50m parallel zum Fußweg verlaufenden Straße stand ein Security am Zaun, den ich fragte, was es damit auf sich hat. Er meinte, dass sich die Öffnung des Geländes am heutigen Tag ein wenig verzögern würde, ich als Pressevertreter könne aber gerne durch. So setzte ich meinen Weg zu den Baggern fort.
Nikos Gäste beim Interviewmarathon waren am Samstag BRKN, Chima Ede, Curly, Falk Schacht, Felix Krull, Schote, Max Mönster, Skinny, Dexter und Hugo Nameless. Thematisch ging es hauptsächlich darum, ob es wichtig ist, dass Acts bei Konzerten ihre Tracks live auf Instrumentals rappen, oder ob es ok ist, die Songs in der Standardversion laufen zu lassen, und nur Teile davon mit zu rappen, um sich mehr auf die Show zu konzentrieren. Das Topic wurde kontrovers diskutiert. Für mich persönlich ist es schon wichtig, dass die Rapper auf die Instrumentals rappen, zumindest bei einem Konzert / Festival. Bei Club-Auftritten drücke ich aber auch gerne mal ein Auge zu
Direkt im Anschluss ging es rüber zum DLTLLY Battle. Auch am zweiten Tag gab es wieder ein Solobattle und ein Teambattle. Einzeln standen sich CLEP fka. Cleptomatic und Bong Teggy gegenüber, im Teambattle traten
Robscure & Brian Damage gegen T-Way & Yarambo an. Beide Battles waren sehr unterhaltsam, und ich kann es jedem ans Herz legen, auch mal zu einem DLTLLY Battle zu fahren.
Als ersten Act an diesem Tag habe ich mir die Show von Curly gegeben, danach hab ich mir zur Stärkung erst einmal ein Handbrot gegönnt. Ich bin ein großer Fan des Handbrots auf dem Splash. Und zu meiner großen Freude gab es in diesem Jahr gleich 2 Stände mit Handbrot. Beim einen gabs das Handbrot mit Schinken, beim anderen mit Peperoni Salami – was will man mehr. Danach bin ich eine Runde rüber zur circus stage zur Show von Post Malone, den mir eine Bekannte empfohlen hat.
Der nächste Programmpunkt, auf den ich mich sehr gefreut habe, war die Show von DCVDNS. Er hat vor einigen Wochen sein neues Album Der erste tighte Wei$$e veröffentlicht, und viele der Songs darauf auf dem Splash gespielt.
Direkt danach gings runter an den See zur splash! mag stage zum Auftritt von Ufo361. Ich war wohl nicht der einzige mit dieser Idee, dort unten war es proppenvoll. Die Anstrengung, mich in Sichtweite zur Bühne zu kämpfen, habe ich diesmal nicht auf mich genommen, und mir dafür das Treiben ein wenig vom Rand aus angesehen. Im Anschluss daran ging es weiter splash! circus Bühne zum Auftritt von Megaloh, der noch Chima Ede und Musa im Gepäck hatte.
Im Anschluss daran ging es direkt zum Gig von Savas. Eine Show von Kool Savas ist immer ein Highlight. Zum einen ist er ein großartiger Live-Rapper, und bringt seine komplexen Flows auch bei Liveshows original wie auf Album. Zum anderen hat er aber auch immer mal wieder Specials am Start. Bei seiner Splash Show gab es davon sogar mehrere. Die Freude war groß im Publikum, als Savas Azad auf der Bühne als Gast begrüßte. Die beiden Herren haben ja mit One schon ein gemeinsames Album gemacht, sich aber in den letzten Jahren nicht mehr so wirklich gemocht.
Vielleicht gibt es ja aber nun bald eine Fortsetzung? Die Fans werden die Daumen drücken.
Der King hatte aber noch weitere Gäste in seinem Programm – Die Hook von LMS wurde von SXTN gerappt.
Parallel dazu spielte Nas seinen Katalog an großen Hits auf der splash circus Bühne. Leider haben wir da nur einen kurzen Abstecher nach der Savas Show hingemacht, weil wir die Show von Marteria komplett sehen wollten.
Dritter im Bunde war Desiigner, der zeitgleich auf der splash! mag stage gespielt hat. Da ich von ihm aber nur einen Song – richtig, Panda – kenne, habe ich das ausfallen lassen.
Die große Anzahl an Bühnen und Acts macht es unmöglich, sich alle Auftritte anzusehen. Das kann man jetzt als Nachteil sehen – aber eigentlich ist es ja positiv, wenn den Besuchern so viele Künstler angeboten werden. Dann muss bzw. kann jeder selbst entscheiden, welchen Act er sich anschauen will, und welche Acts er dafür dann sausen lassen muss.
Marten Laciny ist Stammgast auf den Splash Bühnen. Ob vor 15 Jahren mit der Underdog Cru, ob als Marsimoto oder eben als Marteria, vor der Bühne ist einiges los, wenn der Herr sie betritt, und die Stimmung im Publikum ist großartig. Er hat seine Splash-Geschichte in einem Track zusammengefasst, und diesen in seiner Show performt, das ganze kann man sich hier anschauen. Seine Show beschloss er auch in diesem Jahr mit dem „Wir kommen nun zu den letzten 10 Sekunden“ Part, in dem er ankündigt, dass nun die letzten 10 Sekunden seiner Show kommen, in denen das Publikum dann jeweils etwas bestimmtes machen soll, und das wiederholt sich dann ein paar Mal, zB mit „Alle springen“ oder „Alle ziehen ihr T-Shirt aus und wedeln es in der Luft“. Zum finalen Abschluss ist er dann in die Menge gesprungen und hat Crowdsurfing gemacht.
Der letzte Programmpunkt auf meinem Zettel für diesen Tag war die Show von Hayiti. Trotz fortgeschrittener Zeit, ihre Show ging um 1.30 los, war vor der Bühne noch richtig viel los. Danach ging es dann ab ins Bett, weil auch am Sonntag noch viel zu sehen war …
Am abschließende Sonntag war folgendes geboten: Sido, Genetikk, G-Eazy, Machine Gun Kelly, King Eazy, Bonez MC & Raf Camora, Rae Sremmurd, Lil Dicky, Mädness & Döll, Goldroger, Gucci Mane, Hanybal & Schatzis, Audio88 & Yassin, Umse, CR7Z, Trap or Die, AVAVAV, Tuxedo, Noname, Smino, Gabriel Garzon, Schote, MXM + Pavel, Suki Quasimodo, Chix, Mkwabena, Mist, 67, NGHT DRPS, Radar Bird, Novelist, LeFeu, Soulmind, AJ Tracey, Mapei, Yo van Lenz, Sarah Farina, Walter Vinyl, Rafik, Drunken Masters, Donkong, Karol Tip, Yunis & Deby Cage, Silkersoft, Sterio, Mittone, BoomFM: Die wundersame Rapwoche mit Staiger & Mauli, Der epische Interviewmarathon mit Niko Backspin, HUSH HUSH & CBE Soundsystem
Leider ist der Sonntag zumindest für uns immer auch schon der Abreisetag, und somit gibt es einiges zu erledigen, bevor man sich auf den Weg zum Festivalgelände macht. Zu den Sachen, die wir lieber erledigen, bevor wir am letzten Tag aufs Gelände gehen, gehört die Zelte abbauen und das Auto umparken, dass wir nachts dann gut vom Gelände wegkommen. Aber in vielen Jahren Splash haben wir diese ganzen Dinge so optimiert, dass nicht mehr wirklich viel Zeit dafür drauf geht, und wir rechtzeitig auf dem Festivalgelände bei den Baggern waren.
Los ging es für mich dann mit der Show von Goldroger. Er ist der Gewinner des MOT Rapbattles, welches 2014 vom Splashmag veranstaltet wurde. Das MOT ist ein Videobattle, welches im KO-System ausgetragen wird. In jeder Runde mussten die Teilnehmer mehrere Musikvideos zu vorgegebenen Themen erstellen, welche dann von einer Fachjury und dem Online-Publikum begutachtet wurden. Goldroger hat sich im Finale des ersten MOT gegen Schote durchgesetzt. Sein Album Avrakadavra erschien dann Ende 2016. Live tritt Goldie mit DJ und Gitarrist auf.
Der erste Pflichttermin für mich war die Show von Mädness & Döll. Die Solokarriere von Mädness verfolge ich schon viele Jahre, und auch Döll habe ich seit einiger Zeit auf dem Schirm. Sie sind beide begnadete Rapper, die die Albenperformance auch live großartig präsentieren.
Danach ging es für mich direkt weiter zur Show von Estikay. Sein Album „Auf entspannt„, welches dieses Jahr im Januar erschienen ist, habe ich sehr oft angehört, und mich dementsprechend auch sehr darauf gefreut, mal eine Live-Show von ihm zu sehen. Estikay ist dann später auch noch bei der Show von Sido als Backup-Rapper mit auf der Bühne gewesen.
Die Pause bis zur Show von Audio88 und Yassin nutzte ich mal wieder, um mir ein Handbrot einzuverleiben. Außer Handbrot hab ich mir auf dem Gelände nur zweimal mit Schokolade ummantelte Früchte geholt. Gut gestärkt hab ich mir dann den Auftritt der beiden angesehen. Sie haben die Bühne als den Innenraum einer Kirche gestaltet, und haben den Anfang ihrer Show als Pfarrer verkleidet von Kanzeln zur Gemeinde, also dem Publikum, vorgetragen.
Die Shows von Rae Sremmurd und Genetikk habe ich geskippt, um für die Show von Hanybal und seinen Schatzis einen guten Platz direkt vor der Bühne zu haben. Die Vorfreude war groß, da ich Teile seiner Schatzis, unter anderem auch Haftbefehl, schon davor auf dem Gelände gesehen hatte.
Die Menge an Rappern, die Hanybal auf die Bühne geladen hatte, war beeindruckend. Los ging es mit GZUZ, im weiteren Verlauf der Show folgten Celo und Abdi, Haftbefehl, Nimo und Olexesh. Die Crowd war hin und weg bei jedem neuen Gast auf der Bühne.
Das Splash-Finale wurde in diesem Jahr von Sido gestaltet, er hatte die letzte Show auf der Mainstage. Nach 12 Jahren Splash-Abstinenz wurde er von Estikay und B-Tight unterstützt. Sido hat mittlerweile einen amtlichen Katalog an Hits, durch den er während seiner Show führte. Unterstützung bekam er dabei von einigen seiner Kollegen. Es gab zB. einen Song der Lieblingsrapper, den Sido zusammen mit Harris aufführte, außerdem hat Sido einen Song zusammen mit Olexesh performt. Gleich eine größere Gruppe an Gästen gab es auf das 30-11-80 Instrumental, worauf Sido von Estikay, Abdi, Chelo, Hanybal, Nimo, Haftbefehl und B-Tight unterstützt wurde.
Zum Abschluss gab es ihn dann doch noch, den Ar***f***song. Jeder dachte, dass es das dann war. Es gab aber noch ein weiteres Schmankerl. Sido begrüßte Kool Savas auf der Bühne, und sie spielten ihren neuen Song Royal Bunker gemeinsam. Dann wurde ein großes Banner vor der Stage herabgelassen, dem das Publikum erfreut entnehmen konnte, dass am 29. September 2017 das Kollabo-Album Royal Bunker erscheinen wird.
Begleitet durch das Feuerwerk machten wir uns dann auf den Heimweg. Das Splash 2017 war großartig, und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr, auf das Splash 21 in 2018.
8. August 2017 um 11:48
[…] gehts mit der Splash! Berichterstatung hier: “splash! 20 – Samstag und Sonntag“. Das Splash Nr.21 wird vom 06.-08.Juli stattfinden: Splash! Festival […]
15. November 2017 um 17:52
[…] Unsere Rückblicke auf das vergangene Jubiläumssplash findet ihr hier: splash! 20 – Donnerstag und Freitag, sowie splash! 20 – Samstag und Sonntag. […]