Das Splash! 20 ist Geschichte. Eine wunderschöne Geschichte, eine Geschichte über Rap-Musik, umrahmt mit tollstem Wetter und feinen Menschen. Aber beginnen wir mal von vorne.
In den letzten Jahren war das Splash-Festival immer schon im Vorfeld ausverkauft. Das war in diesem Jahr nicht anders. Wer sich rechtzeitig ein Ticket besorgt hatte, konnte sich daher noch einmal besonders auf das lange Wochenende freuen. Langes Wochenende, weil seit einigen Jahren Donnerstags auch eine Preparty angeboten wird. Festivalbesucher, die im Besitz eines Dreitagespasses waren, konnten sich für einen kleinen Zusatzbetrag von 14.90 EUR das Ticket für den Donnerstag Abend sichern, für Menschen mit VIP Tickets war die Preparty im Ticket enthalten. Im Preparty-Programm Shacke One, Holy Modee, die Locosquad, CE$, Kalim, die KMN Gang, TroyBoi und Hell Yes, im Anschluss noch jede Menge Party auf dem Zeltplatz. Doch – zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen. Lebensmittel einkaufen, Zelt zusammenpacken, nach Ferropolis fahren, Bändchen holen, Platz für die Zelte suchen (gar nicht trivial, wenn man „erst“ gegen 18.00 Uhr anrückt), Zelte aufbauen, und sich mit den umliegenden Campern bekannt machen – viele Grüße an Jim und Tim! Es gibt viel zu tun am Anreisetag, aber man wird dafür ja dann in den folgenden Tagen umfangreich entschädigt. Alles in allem dauert es aber schon seine Zeit, um die ganzen Punkte abzuarbeiten.
Wir haben es erst zu Kalim auf das Gelände geschafft. Ich habe mich darüber besonders gefreut, da Kalim ja auf der Tapefabrik kurzfristig abgesagt hatte, mir seine Musik aber ziemlich gefällt. Im Anschluss betrat die KMN Gang die Bühne. Zur Freude ihrer Anhänger hatten sie Azet mit dabei, der ja eigentlich gerade noch hinter Gittern sitzt, sich für den Zeitraum des Splashs aber Freigang organisiert hatte. Möglicherweise war für den einen oder anderen Anwesenden KMN kein Begriff, aber als dann Miami Yacine Kokaina anstimmte, war auch diese Frage beantwortet. Es wurde auf jeden Fall schon heftig gefeiert, was die Jungs auf der Bühne produzierten. Danach ging es für uns zurück auf den Zeltplatz. Man hat ja doch schon ein gewisses Alter erreicht, außerdem weiß man, dass man mit seiner Energie auch grundsätzlich haushalten muss, da es ja die nächsten Tage umfangreich weitergeht.
Es ist kein Geheimnis, dass es auf dem Splash rund um die Uhr laut ist. Nicht nur auf dem Festival Gelände, natürlich auch auf dem Campingplatz. Zum einen haben sehr viele Camper aktive Lautsprecher dabei, um den umliegenden Parteien zu verdeutlichen, was zurzeit der heisse Scheiss ist, zum anderen gibt es auf dem Splash an jeder dritten Ecke Zusammenkünfte von Rappern, die zusammen freestylen und sich dabei entweder batteln, oder das Tagesgeschehen reflektieren. An meinen Gehörschutz für die Nacht hatte ich beim Packen leider nicht gedacht. Aber das ist so ziemlich mein einziger Minuspunkt in den Splash-Tagen. Einen weiteren habe ich noch in der Hinterhand, aber dazu später mehr.
Für den nächsten Tag war geplant, um 14.45 auf dem Gelände zu sein, um Niko von der Backspin zuzuschauen, wie er in einer Stunde so viele Gäste wie möglich interviewt. Nun ist 14.45 vielleicht an einem normalen Tag kein Problem, während des Splashs gelten aber andere Regeln. Nächster Punkt auf unserer Liste waren die DLTLLY Battles, und da haben wir es tatsächlich rechtzeitig hingeschafft.
Es ging los mit einem Solo Battle, MC MAIK vs. N’antinein, gefolgt von einem Team Battle, in dem FALK und Khacoby gegen Buddi & Lyrico angetreten sind. Die DLTLLY Battles haben hierzulande eine große Fangemeinde, und sind für die Menschen, die dafür bezahlen jetzt schon online verfügbar: , für die, die sich die Euros sparen wollen, gibts das ganze dann in ein paar Wochen frei verfügbar.
Das Splash ist nun schon das zweite Jahr ein bargeldloses Festival. Am Festivalbändchen ist ein Chip, auf den man entweder online oder aber an dafür bereitgestellten Automaten auf dem Festivalgelände Geld aufbuchen kann. Bezahlt werden Getränke und Essen dann einfach, in dem der Chip vom Essensanbieter gescannt wird. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es aber hier und da noch Probleme. Als ich mein erstes Handbrot bezahlen wollte, meinte die Frau vom Stand, dass auf meinem Chip keine Kohle wäre. Ich bin dann zum Infostand gelaufen und habe gefragt, warum auf meinem Chip kein Geld verfügbar ist. Sie schickten mich dann zum Bändchen-Info-Schalter, der unglücklicherweise direkt vor dem Eingang zum Festivalgelände war. Ok, einmal komplett über das Gelände, raus zum Schalter. Dort konnte mir dann aber schnell geholfen werden. Mein Chip musste noch freigeschaltet werden – ab da hat mit dem Bezahlen alles einwandfrei geklappt.
Das zwanzigste Splash war das Größte bis jetzt. Gut, über die Besucherzahlen kann man nur mutmaßen, die werden ja seit vielen Jahren von der Splash Orga nicht mehr veröffentlicht. Aber zumindest die Größe der Campingplätze wirkte so groß wie noch nie zu vor, und auch die Menschenmassen, die sich über das Festivalgelände bewegten und sich vor den Bühnen drängelten, waren enorm. A propos Bühnen, es gab dieses Jahr ganze sechs Bühnen, auch eine nie dagewesene Anzahl. Die größte Bühne war die Snipes Mainstage, gefolgt vom Splash! Circus, bei dem die Zuschauer ein Dach über dem Kopf hatten. Weitere Bühnen waren die Splash! Mag Stage unten am See, die Backyard Bühne, die Playground Stage und die Green Stage unten im Wald am See.
Viele Bühnen, viele Künstler. Am Freitag waren die folgenden Acts auf den Splash-Stages anzutreffen: Bausa, Mac Miller, Travis Scott, K.I.Z., Roger Reckless, Cashmo, Chima Ede, SXTN, RIN, LGoony, Bartek, Jez Dior, Anomé, Kollegah, Lil Yachty, die DLTLLY Gang, Garma Kang, Kex Kuhl, Schote, Takt32, Plusmacher, Woodie Smalls, Dexter, die Down&Dirty Gang (DJ Maxxx, DJ Ron und DJ Shusta), Topaz Jones, Ahzumjot, die zuckersüßen Mäuse aka. Zugezogen Maskulin, DJ Heroin b2b hnrk, Hamza, Crack Ignaz, $UICIDEBOY$, Ticklish, St. Georg Soundsystem, Jackarta Soundsystem, S.Fidelity, Enoq, FloFilz, Juju Rogers + Bluestaeb, Ill Camille, Suff Daddy, Illa J und Pomrad. Und das war erst der Freitag!
Einer meiner fest eingeplanten Programmpunkte war der Auftritt von Dexter. Der Platinproduzent (Beiträge auf Alben von Casper und Cro) ging einen Schritt weiter, und hat vor ein paar Wochen sein Album „Haare Nice, Socken Fly“ veröffentlicht, auf dem er nun auch zum Mic greift. Vielleicht kennt ja der eine oder andere Leser die Videoauskopplung zusammen mit Retrogott: „Am Flughafen machen sich alle schön“. Die Instrumentals wurden für den Splash-Gig von DJ Tereza geliefert, und als Feature Gäste gab es Auftritte von Fatoni und Jacques Shure.
Mit der sympathischste Moment auf dem Splash dieses Jahr war der Auftritt von Schote. Er hatte am Abend zuvor, wie es sich für einen Splash-Besucher auch gehört, so richtig Party gemacht, und als Folge irgendwie die Lyrics seines Intros nicht mehr am Start. Es war ihm so unglaublich peinlich, aber er hatte das Publikum auf seiner Seite, darunter auch Bong Teggy und Big Chief von DLTLLY. Die anderen Tracks klappten aber einwandfrei, und ein zweiter Versuch seines Intros wurde dann im weiteren Verlauf seiner Show erstklassig präsentiert.
Traurig hingegen endete der Auftritt von KIZ, die zu Grabe getragen wurden.
Alles in allem ein toller erster Tag. Und sogar das im Vorfeld für den Tag angekündigte Gewitter ist ausgefallen. Es hat zwar eine Weile leicht genieselt, aber das war bei der grundsätzlichen Hitze eine angenehme Abwechslung.
Abgeschlossen wurde der Tag für mich durch die Down & Dirty Party von den Phlatline DJs DJ Maxxx, DJ Shusta und DJ Ron.
Weiter gehts mit der Splash! Berichterstatung hier: „splash! 20 – Samstag und Sonntag„. Das Splash Nr.21 wird vom 06.-08.Juli stattfinden: Splash! Festival 2018.
2. August 2017 um 18:55
[…] Herzlich willkommen zurück zum zweiten Teil unseres Berichts über das splash! 2017. Den ersten Teil findet ihr hier. […]
15. November 2017 um 17:46
[…] Rückblicke auf das vergangene Jubiläumssplash findet ihr hier: splash! 20 – Donnerstag und Freitag, sowie splash! 20 – Samstag und […]