30 Grad im Schatten, ein kleines Dorf voller Musik in Brandenburg und der Badesee gleich um die Ecke. Das Alinae Lumr 2016 war gesegnet (Hallelujah) von fantastischen Bedingungen und einer feinfühligen und liebevollen Festivalgestaltung.
Wie es uns auf dem Alinae Lumr am vergangenen Wochenende in Storkow ergangen ist lest ihr hier, am besten mit einem Stück Kuchen dazu.
Das Alinae Lumr steckt, mit seinen zwei Lebensjahren, noch in den Festivalkinderschuhen, aber dafür kann es schon hervorragend laufen und noch besser tanzen. Mitten in der brandenburgischen Provinz liegt das kleine Städtchen Storkow.
Etwa eine Stunde von Berlin entfernt bietet es nicht nur eine große Auswahl an erfrischenden Seen, sondern auch eine mittelalterliche Burg und eine Innenstadt die bequem zu Fuß erlebbar ist.
Perfekte Konditionen also für ein kleines und sehr feines Indie-Festival, dem man eine umwerfende Liebe zum Detail vom Bändchen bis zum Line-Up ansieht. Vom 26. – 28. August konnten die circa 900 Besucher des Alinae Lumr an fünf Festival-Locations und Badeseen allerhand Vergnügliches erleben und ganz nebenbei noch den besten Pflaumenkuchen aller Zeiten genießen – ein Hoch auf die Omas von Storkow.
Neben der kleinen Bühne an einem malerischen Bach (der Mühlenfliess), dem Treffpunkt auf dem Marktplatz und der Kirche, überzeugte abermals die „Mainstage“ des Festivals, die Burganlage. Deren Hof und Saal bieten ein fürstliches Open Air Vergnügen und viel Platz zum Tanzen.
Los ging es am Freitag mit KEØMA und ihrem wunderbar, verträumten Elektropop. Hier verwandelte sich gleich einmal der Burghof aus seiner Altertümlichkeit in eine Tanzfläche aus Pflastersteinen. Dazu gab es eine herzhafte mediterrane und orientalische Waffel mit passendem Topping. Danach gleich weiter zu Einar Stray und seinem ein bisschen zusammengeschrumpften Orchester in die Kirche. Hier bekam man mit Klavier, Geige, Cello und ganz viel harmonischem Gesang den vollen Klang dieser alten Gemäuer zu spüren und konnte seinen Kopf ganz weit aus der Welt gleiten lassen. Mit dem Kopf wieder aus den Wolken, zurück auf dem Marktplatz, wurden von Sometree ein paar härtere Töne auf der sanften Seite des Musikspektrums angeschlagen. Der Tag fand sein Ende auf der Burg mit LIIMA und einem leckeren Holunderschnaps nach Storkower Art.
Nach einem langsam gestarteten Samstag, an dem erst einmal am Storkower See Erfrischung getankt wurde, konnte mit Me and My Drummer auf der Burg auch wieder das fast eingeschlafene und sonnengebadete Tanzbein geschwungen werden, trotz der leider etwas schlecht gelaunten Frontfrau.
Weil danach der restliche Körper auch Beschäftigung suchte, ging es nach der Gulasch-Kanone in den Storchenpark zum Spiel mit Federball und Frisbee. Dabei konnte der Höhsten Eisenbahn aus der nahen Burg gelauscht werden. Ein bisschen bummeln durch die Stadt und dann weiter zu Zoot Woman und den Körper ausschütteln.
Tele im Saal war voll (leider inklusive Einlassstop), also wieder weiter zu Fenster auf den Markt. Mit Kaffee, Chili-Fries und gute Laune in den Ohren ein letztes Mal auf die Burg zu Mermonte die, Siebenköpfig an allerhand musikalischen Spielzeug, noch die letzten Gäste Richtung Nacht verabschiedeten.
Achja, der Kuchen. Den gab es als köstlichen Start von den Storkower Teigvirtuosen auf dem Markt und schaffte gleich ein Heimatgefühl, wie bei Großmuttern zum Kaffeekranz.
Am Sonntag gaben sich noch ein paar Musiker/inne die Ehre und zum Abschluss Heinz Strunk, der aus seinem Buch las. Leider spät am Sonntagnachmittag, so dass der Drang in den See zu springen größer war, 33 Grad im Schatten sei Dank.
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