Das Open Flair und die Pommesgabeln des Teufels – Nothing Else Matters.

News am 19. August 2016 von Yoda

Open-Flair-2016-121Das Open Flair Festival verzaubert immer wieder aufs Neue – auch Stammgäste wie uns. Denn der großartige Mix aus Rockfestival, Kleinkunst, Poetry-Slam, Walking Acts und Familienfest – und das mitten in der Stadt – ist und bleibt abwechslungsreich. Selbst wenn Die Fantastischen Vier hier bereits zum „hundertsten Mal“ auftreten. Aber auch ein Hauch von Metallica lag in Eschwege am Wochenende in der Luft, doch dazu später mehr. Wir berichten vom Open Flair Samstag 2016.

Open-Flair-2016-Die-Fantastischen-Vier-335Man kennt sich und pflegt Traditionen. 1995 traten die Väter des deutschen HipHop hier in Eschwege vermutlich erstmals auf. Gefeiert wird so eine Verbindung zwischen Künstler und Publikum jedes Mal aufs Neue – und jedes Mal noch etwas heftiger als beim vorherigen Mal. Als gutes Beispiel dienen hier auch die Monsters Of Liedermaching – die auch schonmal auf einen Nachmittag den Platz vor der Hauptbühe genauso füllen wie der Headliner Open-Flair-2016-Die-Fantastischen-Vier-353am Abend. Dieses Mal bespielten die Monsters die schöne Seebühne bereits am Donnerstagabend. Aber zurück zu den Fantas: Voller Energie rotzten sie dieses Mal erneut eine Liveshow heraus, die ihr inzwischen doch etwas fortgeschritteneres Älter kaum vermuten ließe. Neben ihren neuesten Hits kam dieses Mal aber auch ihre allererste große Nummer nocheinmal als Liveversion auf die Bühne: „Die da“ gabs während der Zugabe.

„Die Zehn machen wir noch voll … Mega Open Flair Festival“, so Die Fantastischen Vier am letzten Samstag in Eschwege.

Die Fantastischen Vier, die letzten Male in Eschwege: „Open Flair & die Fantas: beim fünften Mal platzte das Kondom„, „Crowdsurfen mit Smudo“ (2011), „Open Flair – die Highlights aus Pilztown„(2008).

Open-Flair-2016-Michael-Krebs-200Ein weiteres Highlight am Samstag waren „Michael Krebs & die Pommesgabeln des Teufels„. Direkt vor den Fanta4, aber im Kleinkunstzelt. Michael, Schwabe, studierter Jazzpianist, Wahl-Berliner und Wahl-Kabarettist, der bisher ansich nur allein mit seinem Flügel auf Tour war, hat sich inzwischen eine kleine Band angeschafft. „Praktikanten“ nennt er seine Mitstreiter. Er habe sich von McKinsey beraten lassen und setze nun auf Outsourcing. Open-Flair-2016-Michael-Krebs-175„Michael, was macht Deine linke Hand während des Konzerts?“ – „Die spielt Bass“. Das ginge auch günstiger hieß es – und so kam es zu Praktikant Nummer eins, der steht am E-Bass. Als Gegenleistung dafür, dass er kein Geld bekäme, durfte er seinerseits einen Praktikanten einstellen – der sitzt nun am Schlagzeug. Damit wehte dieses Jahr auch eine Prise vom größten Metalfestival der Welt nach Eschwege, denn in Wacken lernte Michael Krebs seine neuen Mitstreiter kennen.

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Open-Flair-2016-Michael-Krebs-222Daher auch die „Pommesgabel des Teufels“ – das weltweite Metalzeichen als Name für seine Band. Jenes ist übrigens vom Aussterben bedroht. Der sogenannte Flüsterfuchs steht dem Metal als natürlicher Feind entgegen. Was genau es damit auf sich hat, könnt ihr aber selbst während eines Michael Krebs Konzerts erfragen – demnächst auch in Eurer Nähe – mit seinem neuen Album „An mir liegt’s nicht„, das am 07.10.2016 erscheinen wird, ist er im Oktober auf Tour quer durch Deutschland.

Michael-Krebs-Tour-2016

Open-Flair-2016-Michael-Krebs-282Während der Show des aus Neu-Kupfer stammenden Musikers, kam es auch zu dem Gänsehautmoment des gesamten Festivalwochenendes. Stichwort „Unplugged mit E-Gitarre„. Die drei Musiker verließen ihre Plätze und nahmen zusammen vorn in der Mitte auf drei Barhockern platz. Gut, zwei Barhocker und eine aus mehreren vollen Bierkästen zusammengebaute dritte Sitzgelegenheit für den Bassisten. Gespielt wurde dann „Raus aus Neu-Kupfer“ als wirklich wahnsinnig gut gelungenes Cover von „Nothing else matters„. Scheinbar völlig ohne Mühe gelang eine Performance, die selbst James Hetfield höchstpersönlich zu Tränen rühren dürfte.

Open-Flair-2016-Michael-Krebs-237Michael Krebs und seine teuflischen Pommesgabeln begeisterten das gesamte Open Flair Kleinkunstzelt mit Rock n Roll Kabarett vom Feinsten. Er wolle in Zukunft auf der großen Bühne spielen, so wie heute Die Fantastischen Vier. Daher auch das Upgrade vom Solokünstler zur Band – also liebe Festivalveranstalter, aufgemerkt, da rollt eine neue Headlinerhoffnung auf Euch zu!

Open-Flair-2016-Bosse-041Zeitiger am Abend bespielte Bosse die große Bühne. Bemerkenswert, welch große Energie der Mann zum Festival mitbrachte – und das trotz Viertelmarathons (aufgrund von Verlaufens) am Nachmittag. Auf das Open Flair haben sie sich besonders gefreut, so die Aussage. Das Bad in der Menge genoß er dann auch sichtlich.

„Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn – Open Flair…1000 Dank!“, Bosse

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Open-Flair-2016-Jaya-the-Cat-417Bevor die schrillen Jungs von J.B.O. -übrigens auch Stammgast in Wacken- den Abschluß des Tages und damit den finalen Act auf der Seebühne gaben, gab es mit Jaya The Cat auf der Freibühne nocheinmal richtig gute Musik. Ein bisschen so als ob man Bob Marley für eine Rockband engagiert hat – so klingen Jaya The Cat. Rockattitüde mit Bier im Anschlag oder Whisky am Mikrofonständer inklusive. Diese Kurzbeschreibung wird der Open-Flair-2016-Jaya-the-Cat-424inzwischen in Amsterdam ansässigen Band -die Gründungsmitglieder sind aus den USA dorthin ausgewandert- aber freilich nicht gerecht. Selbst bezeichnen sie ihre Musik als Punk-Reggae. Das Wort „Ska“ darf bei der Beschreibung dieser Combo aber auch nicht fehlen. Auch der Hinweis auf die Livequalitäten und eine unbedingte Konzertempfehlung wollen wir hier aussprechen!

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Open-Flair-2016-074Das war unser Blick auf den Open Flair Samstag. Kurz gönnen wir Euch noch ein Zitat der Überraschungs-Eröffnungsband des Festivals: „Die ????? sagen Danke liebes Flair! Was für ein Start…“ – denn keine geringeren als die Donots eröffneten das Open Flair 2016! Auch Freitagsheadliner Sum 41 zeigte sich begeistert: „Thanks Open Flair Festival for an epic show!“

Wir bedanken uns ebenfalls und freuen uns riesig aufs Open Flair 2017, das übrigens mit Rekordvorverkauf bereits von sich reden machte.

Von der Festivaleröffnung mit dem Überraschungsact Donots alias Die ????? bis zum Festivalabschluss mit den legendären Limp Bizkit feierten 20.000 Besucher ein buntes, bebendes, Funken sprühendes und friedliches Open Flair. Die tolle Stimmung im Publikum, unter den rund 1300 ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie annähernd 500 Sicherheits- und Rettungskräften war wieder einmal phänomenal. Wir bedanken uns bei allen Künstlern, Crews, Helfern, Medienpartnern, Sponsoren und ganz besonders bei dem besten Festivalpublikum der Welt! Das 32. Open Flair wird uns allen in allerbester Erinnerung bleiben. Es war uns ein Fest, eine große Freude, ein faszinierendes Spektakel!, so die Veranstalter in ihrer Mitteilung nach der Festivalausgabe 2016.

Ein Kommentar zu “Das Open Flair und die Pommesgabeln des Teufels – Nothing Else Matters.”

  1. Nummer 1: So abwechslungsreich war das Erfurter Liedermacherfestival 2017! sagt:

    […] Lest auch unsere letzten Artikel übers Erfurter Liedermacher Festival oder über Michael Krebs: “Erfurter Liedermacherfestival startet!” oder “Das Open Flair und die Pommesgabeln des Teufels – Nothing Else Matters.“. […]

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