So war „Rock den Fels“ 2016 – das zweite RockFels auf der Loreley

News am 21. Juni 2016 von Florian

DOROY1299Am 10. Juni 2016 ging die 2. Auflage des neuen Festivals auf der Loreley an den Start – das RockFels Festival 2016. Hoch über dem schönen Rhein versammelten sich an 2 Tagen Metalheads und Bands der Rock und Metalszene. Und das bei einem top Wetter.

Im Vergleich zu den letzten Tagen und Wochen hatte Petrus wohl sehr gute Laune. Oder das Line-up hatte ihm einfach gepasst. Man weiß es nicht…

Rockfels-Banner-2016Beim Einchecken am Festival wurde allerdings schon deutlich, dass sich die Kunde vom RockFels möglicherweise noch nicht allzu weit herumgesprochen hat. Denn die Campingfläche war vielleicht gerade einmal zur Hälfte belegt und von langen Warteschlangen fehlte ebenfalls jede Spur. Letzteres störte uns natürlich überhaupt nicht und beim Anblick der traumhaften Kulisse stieg die Vorfreude auf zwei unvergessliche Tage.

Pünktlich um 13 Uhr erfolgte der Einlass und wer von euch unseren letzten Bericht oder die Festivalpage verfolgt hatte, wusste genau wer das Festival eröffnen sollte. Denn auf der Loreley am „RockFels Festival“ machen der Osterhase und der Weihnachtsmann Urlaub. Und somit wurde das 2-Tage-Spektakel vom Weihnachtsmann in voller Montur bei gefühlten 30° C eröffnet. Und dieser hatte auch gleich den ersten Act im Gepäck. „TXL Band“, Deutschrock Musik vom Feinsten ballerte aus den Boxen am Fels. Sie heizten der noch recht übersichtlichen Fanschar ordentlich ein. Mit Songs wie „Rock den Fels“ oder „Alkohol“ brachten sie die Felsrocker in Stimmung. Recht auffällig war, dass die Band vor ihrer Deutschrocklaufbahn einen ganz anderen Musikstiel verfolgte. Die Jungs der „TXL Band“ hatten in der Vergangenheit eine ACDC Coverband, was sich auch in einigen Posen deutlich widerspiegelte.

Leider war schon nach 30 Minuten Schluss. Doch langweilig sollte es definitiv nicht werden. Nach kurzer Umbauphase wurde das Backdrop von „Leaves´Eyes“ gehisst. Die deutsch-norwegische Band zählt durchaus zu den bekannten Gesichtern in der Metalszene. Mit ihrem neuen Album „King of Kings“ im Gepäck zogen sie immer mehr Fans vor die Bühne. Und die Band fühlte sich sichtlich wohl. Immer wieder ging es vor an den Steg in Richtung Fans. Sie gaben wirklich ihr Bestes. Der Publikumsbereich füllte sich zwar weiter und weiter, doch waren die Besucherzahlen noch weit von dem entfernt, was wir üblicherweise von Festivals mit ähnlich fettem Line-up kennen.

In einer fast komplett neuen Besetzung betraten „Rage“ am Freitag Nachmittag die Bühne. Ausgetauscht wurden Gitarrist und Schlagzeuger. Das letzte verbleibende Gründungsmitglied Peavy – Peter Wagner und seine neue Mannen (Marcos Rodriguez – Gitarre und Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos – Drums) versohlten zum ersten Mal an diesem Tag den Fans mit harten Riffs und eingängigen Metalsongs im Death und Power-Metal Stil die Hinterteile. Neues und auch Altes wurde zum Besten gegeben. Die Fans sangen textsicher mit und feierten die 3er Formation. Ebenso wurde durch „Rage“ die Bühne so langsam aber sicher für die Headliner vorbereitet.

Doch wir schauten uns dann erst einmal auf dem Infield Gelände um, was denn sonst noch so geboten war. Zwar war in Sachen Fress- und Merch-Ständen für die Besucherzahlen wohl ausreichend geboten, im Vergleich zu anderen Festivals, die schon einige Jahre mehr auf dem Buckel haben, ist auf diesem Gebiet aber noch etwas Luft nach oben. Wir sind uns aber sicher, dass das junge Veranstalterteam bei den Folge-Events noch einiges auf die Beine stellen wird.

Zurück vor der Bühne sah man schon das Backdrop von einer Band, die sich im Metalbereich definitiv einen Namen erspielt haben. Uns waren die Jungs schon vom Holy Ground in Wacken bekannt – die Rede ist von Sonata Arctica, die unter diesem Namen nun schon seit 1999 die Bühnen der Welt rocken. Mit ihrem mitreißenden bombastischen Power Metal gehören sie zu den erfolgreichsten finnischen Metalbands und so gaben sie auch am Rockfels ihr Bestes und powerten eine knappe Stunde durch.

Wer schon einmal ein Konzert an der Loreley Freilichtbühne besucht hat weiß, dass es kein gewöhnliches Infield ist. Da man auf Steinstufen steht, hat man eigentlich von jedem Platz perfekten Blick auf die Bühne. Und diese Stufen waren beim nächsten Act dann auch endlich einmal ordentlich mit Fans gefüllt, denn keine Geringere als die einzig wahre Metal Queen gab sich nun die Ehre: Doro Pesch mit ihren Jungs Nick, Luca, Johnny D und Bas Maas. Das bedeutete über eine Stunde Metal Power vom Feinsten.

„Burning the Witches“, „Revenge“, „Für immer“ oder „All we are“ – keine ihrer Hymnen fehlte in ihrem Programm und Doro zeigte sich Fan-nah wie immer. Nach über 30 Jahren im Business hat sich die Queen of Metal ihre Bodenständigkeit und Sympathie immer bewahrt und das dankte ihr das Publikum mit lautstarken Zugabe-Rufen. Obwohl es kein Headliner-Auftritt war, gehörte der Gig definitiv zu den Höhepunkten des ersten Festivaltages.

Auf die nächste Band „Eluveitie“ hatten wir uns schon richtig gefreut, doch muss man leider sagen, dass wir bitter enttäuscht wurden – und da waren wir wohl auch nicht die Einzigen. Was viele nicht wussten: die Band spielt offenbar seit Kurzem in neuer Besetzung und so wurde u. a. der Gesang von Anna Murphy, der früheren Sängerin, von vielen schmerzlich vermisst.

Doch nach Sonnenuntergang kam mit dem Headliner des ersten Abends dann die Entschädigung und gemeinsam mit „Subway to Sally“ tauchten wir ab ins „Schwarze Meer“. Das Programm bestand überwiegend aus Klassikern wie „Eisblumen“, „Kleid aus Rosen“, „Henkersbraut“ oder „Veitstanz“ und natürlich wurde auch nicht an gigantischer Lightshow und Flames gespart, was den ersten Tag gebührend abrundete.

Und wir waren schon gespannt, was das Festival an Tag 2 noch so alles an Überraschungen für uns bereit hielt.

Die erste folgte gleich zu Beginn des zweiten Festivaltages. Nach „Plan A“, den Gewinnern eines Coverband Wettbewerbs von einem regionalen Radiosender, sollte die Band „Mustasch“ spielen. Doch dazu kam es leider nicht. Nachdem die Jungs aus der Coverbandszene eine ordentliche Show auf die Bühne gelegt hatten, wurde uns von Seiten der Veranstalter mitgeteilt, dass die Musiker von „Mustasch“ dank Flugausfall und sonstigen Verspätungen noch nicht am Gelände eingetroffen seien. Allerdings sollte auch kein Leerlauf für die Festivalbesucher entstehen und somit hatte sich „TXL-Band“ kurzerhand bereit erklärt, auch am 2. Festivaltag noch einmal die Bühne zu betreten, um die Wartezeit zu überbrücken. Als ihr letzter Song ertönte, war zumindest die „Mustasch“-Band nun an der Loreley eingetroffen, der Sänger der Band steckte noch immer irgendwo am Flughafen fest. Doch die übrigen Bandmitglieder ließen es sich nicht nehmen, für die Fans noch einen Mustasch Song zu spielen – und da der ohne Gesang nur halb so schön geworden wäre, bekam TXL-Sänger Halid den Songtext inkl. Mikro in die Hand gedrückt und sprang nochmals als Ersatzmann ein – respektable Leistung trotz völliger Improvisation, muss man neidlos anerkennen!

Im Anschluss wurde es dann ganz planmäßig rosa auf der Bühne und zwar wohin das Auge blickte. Das kann im Metal nur eines heißen: „J.B.O.“ was in the house! Und schon donnerte „Bolle“ von der Bühne, während das Publikum lauthals mitgröhlte und zahlenmäßig schon jetzt so stark vertreten war, wie am Vorabend beim Headliner. Das bereitete der Band sichtlich Spaß und somit wurden wir mit 50 Minuten erlesenem Blödsinn inkl. Zugabe belohnt. Seit diesem Auftritt wissen wir nun auch, dass man die Aufmerksamkeit der Band am einfachsten mit auffälligem Songtext-Zettel in der ersten Reihe für „Ein guter Tag zum Sterben“ auf sich zieht. Somit sorgte der offenbar nicht ganz textsichere Herr namens Harry (schöne Grüße an dieser Stelle) noch für einige Lacher.

Was dann folgte, war eigentlich nur noch eine Mega Metal Party. „D.A.D“ – „Disneyland After Dark“, „Ensiferum“ und „Unisonic“ fegten nur so über die Bühne, legten nacheinander eine super Show nach der anderen hin und die Fans pressten sich an die Gitter in der ersten Reihe. Und es waren treue Fans, denn sie sangen lautstark und textsicher bei ihren Lieblingsbands mit.

Was anscheinend voll im Trend liegt derzeit, ist es Bandmitglieder auszutauschen. Das mussten wir ja schon am Tag zuvor feststellen. Am Freitag waren es neue Gesichter bei „Rage“, gleich 3 neue Gesichter bei „Eluveitie“ und eine neue „Frau Schmitt“ bei „Subway to Sally“. Doch nicht alle Neubesetzungen scheinen bei den Fans anzukommen. Und heute ging das „Bäumchen wechsle Dich“ gerade so weiter. „Ensiferum“ hatten eine neue weibliche Unterstützung am Akkordeon. Wobei dieses neue Gesicht eine deutlich positive Veränderung war. Doch während die Bands ihre Sets spielten, war das alles vollkommen egal – gefeiert wurde so oder so.

Im Anschluss an „Unisonic“ wurde es nicht nur langsam Abend, sondern mit einem Mal auch sehr winterlich über St. Goarshausen. Die Gentlemen von „Eisbrecher“ standen in den Startlöchern, also die Vorboten zum Samstags-Headliner – und die Show hatte sich auf jeden Fall gewaschen. Nachdem zum Einstieg schon einiges an Eisbrecher-Dollars von der Bühne geballert wurde, ließ man es dann passend zur „Eiszeit“ an der schönen Loreley auch noch schneien – mitten im Juni. Somit war der Auftritt von Alexx W. und seinen Jungs optisch wie akustisch ein klares Highlight.

Mit dieser Überleitung hätte für die Headliner Show von „Avantasia“, die viele gespannt erwartet hatten, eigentlich nichts mehr schiefgehen können, nur Petrus ließ auf einmal den Miesepeter raushängen und öffnete die Himmelsschleusen, sodass Tobias Sammet dann im Regen die Bühne betreten musste. Das hatten wir uns eigentlich nicht unter einem feucht-fröhlichen Abend vorgestellt, aber echte Metalheads lassen sich von ein bisschen Wasser natürlich nicht die Stimmung versauen. Und so feuerte uns „Avantasia“ nochmal ein absolutes Feuerwerk an Songs und Bühnenshow um die Ohren, was das schlechte Wetter vergessen machte – ein fulminanter und würdiger Abschluss für die 2. Auflage des Rockfels Festivals an der schönen Loreley.

Im Großen und Ganzen ist dieses schnuckelige Festival wirklich zu empfehlen und im nächsten Jahr soll sogar auf 3 Festivaltage erweitert werden. Der Termin ist auf den 15. – 17. Juni 2017 festgesetzt und es gibt sogar schon zwei bestätigte Bands: man darf sich auf „Krokus“ und „Blind Guardian“ freuen.

Über weitere News halten wir euch natürlich auf dem Laufenden und erste Infos zu Frühbuchertickets findet ihr bereits unter www.adticket.de. Also bis zum nächsten Jahr, bei „Rock den Fels“!

Live/Konzertfotos und Text : Florian Kolb und Sabine Dreher

 

Ein Kommentar zu “So war „Rock den Fels“ 2016 – das zweite RockFels auf der Loreley”

  1. Nummer 1: “Rock den Fels” – Das “RockFels Festival” geht in die 4. Runde sagt:

    […] Als Rückschau können wir Euch die zweite Festivalausgabe anbieten: “So war “Rock den Fels” 2016 – das zweite RockFels auf der Loreley“. […]

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