Der Samstag bei Rock im Park 2016 startete heiß und sonnig, was bedeutet, dass wir in sommerlicher Kleidung auf das Festivalgelände gingen. Während bei Rock am Ring die Fans sehnsüchtig auf das Musikprogramm warten mussten, ging in Nürnberg alles seinen gewohnten Gang (und nur mit kleinen Gewitter-Unterbrechungen).
Den Bericht vom Festivalstart am Freitag könnt ihr hier nachlesen.
Bei Disturbed, der Band die wir uns zu erst auf der Zeppelin Stage anschauten, war auch das Publikum schon gut aufgeheizt. Viele warten vor dem ersten Wellenbrecher vergebens darauf, dass sie noch näher an die Alternative-Metal Band aus den USA kommen. Die Securitys, die hier übrigens sehr nett sind, lassen niemanden mehr rein, aber viele geben die Hoffnung nicht auf und verbringen fast das ganze Konzert über in der wartenden Menge. Dennoch sind auch hier alle Parkrocker ausgelassen und feiern ihre Band, die richtig Gas gibt.
Ruhiger wird es bei dem „Coversong The Sounds of Silence“. Dieser Moment war wirklich außergewöhnlich für Rock im Park, welches dieses Jahr Metallastiger war, als die Jahre zuvor. Dieser Moment der Stille, in dem man auch den Chorgesang des Publikums als Stille wahrgenommen hat, tat hier jedem gut. Gänsehaut hatten hier bestimmt auch die Hartgesottensten. Danach gab es wieder volles Brett auf die Ohren. Spätestens bei dem Klassiker „down with the sickness“ war es vorbei mit der Schmusestimmung.
Auf dem Spielplan stand nun Tenacious D, die nach der Umbauphase ebenfalls auf der Zeppelin Stage auftraten. Man merkte, dass die meisten hier schon richtig heiß auf die komödiantische Band um die zwei Schauspieler Kyle Gass und Jack Black waren. Die Fans hatten Bock auf’s Rumblödeln, was sie selbst auch sehr gut können. Ob es auch ohne Alkohol geht, so rumzualbern wie es einige Festivalbesuchern in komischen Outfits tun, lassen wir mal dahin gestellt.
Hauptsache man kann hier mal abschalten und herzhaft lachen, dazu muss man nur den passenden Humor haben. Als die Band die Bühne betritt, rasten die Leute total aus, Partystimmung pur! Die Comedy-Rocker geben zum größten Teil die Songs aus der Musical-Komödie „Tenacious D“ zum Besten. Bei diesem Auftritt wurden die Lachmuskeln ziemlich beansprucht, was auch gut so war, denn schon bald sah es gar nicht mehr so heiter aus.
Zunächst ging es für uns auf der Park Stage weiter. „Was war hier los?“, dachte sich wohl so mancher Parkrocker, als Sänger Matthew Healy von The 1975 die Bühne betritt. Junge Mädels, die teilweise von Papa begleitet wurden, fingen so laut an zu kreischen, als gäb’s kein Morgen mehr. Wer seine Ohrstöpsel vergessen hat, konnte nur hoffen, dass die Ohren dies aushalten. Auch ich fragte mich, was passiert ist, denn ich hatte die Band und das Publikum der britischen Indie-Rock-Band aus Manchester anders in Erinnerung. Matthew Healy hatte heute was von Micheal Jackson, was sein Outfit (weiße Schlaghose, weißes Sacko) und seine Bewegungen angeht. Vor einigen Jahren kam die Band noch etwas alternativer rüber als heute. Aber die Musik ist immer noch gut tanzbar und sorgt für gute Stimmung, die anfängt zu kippen, als es donnerte und der Starkregen einsetzte.
Das Konzert wurde für eine halbe Stunde unterbrochen und die meisten suchten Schutz unter Bierbuden. Dort hat sich aber keiner vom Gewitter einschüchtern lassen, auch wenn man die Bilder von Rock am Ring im Kopf hatte und eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe in Nürnberg bestand. Unter den umfunktionierten Regenbuden wurde gesungen und gelacht, bis der Regen weniger wurde und man zurück zur Zeppelin Stage waten konnte.
Warten musste man hier eine halbe Stunde bis der Headliner des Tages auf der Bühne Stand: Volbeat (Foto von Rock am Ring einen Tag zuvor)! Wer nicht auf den Starkregen vorbereitet war und keine Regenjacke dabei hatte, musste sich jetzt trocken rocken oder in den ersten Reihen wieder schwitzen. Die vier Rocker aus Dänemark brauchen nicht lange um das Publikum zum Schlammtanzen zu animieren. Die melodischen Songs Rock ’n‘ Roll / Metal Songs laden die Fans auch zum fleißigen mitsingen ein. Hier war der Sound und die Bühnenshow inklusive Pyro-Show mehr als zufriedenstellend. Wer danach immer noch fit war, konnte zu elektronischer Musik von Major Lazer an der Parkbühne tanzen oder sich noch die Bands Shinedown und One Ok Rock in der Alternarena ansehen. Wir machten uns aber auf den Weg zu unserem Wohnmobil und ließen den Tag bei einem kleinen Umtrunk bei den Nachbarn Revue passieren, bis wir müde aber zufrieden in unsere Betten fielen und nicht wie sonst auf die kaputte Luftmatratze im Zelt.
13. Dezember 2016 um 14:26
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