Hier der ausführliche Bericht vom Highfield 2015: Text Sarah „Olli“ Olberg, Fotos Christian Gredig
Mein erstes Highfield. Es sollte ein Abenteuer werden, es wurde ein persönliches Desaster. Das allerdings hat absolut gar nichts mit dem Festival zu tun, im Gegenteil: Die Highfield-Mitarbeiter sind netter, hilfsbereiter und strukturierter als ich es auf irgendeinem anderen Festival bisher erlebt habe, der Aufbau des Platzes ist angenehm, da weder zu weitläufig noch zu gedrängt, das Line-Up dieses Jahr hatte definitiv einiges zu bieten und sowohl das Wetter als auch die Stimmung waren fast ausnahmslos bombastisch. Alles in allem beste Vorraussetzungen für ein super Wochenende.
Aber fangen wir vorn an: Die Anreise am Donnerstag
Hier muss ich jetzt mal eine kurze persönliche Anekdote loswerden um deutlich zu machen, wie cool die Festivalmitarbeiter und –besucher tatsächlich sind. Nachdem ich nämlich bereits im Fernbus mein Portemonnaie verloren hatte – beziehungsweise wurde es vermutlich eher gestohlen – saß ich erst einmal sehr verzweifelt in Leipzig fest, da ich weder Geld für den Shuttlebus hatte, noch davon ausgehen konnte jemals aufs Festivalgelände zu kommen ohne meinen Ausweis – so ist das halt, wenn man für die Presse da ist.
Nach einigen klärenden Telefonaten machte ich mich dann doch auf den Weg und musste mir das Geld für den Shuttlebus wohl oder übel bei anderen Festivalbesuchern erschnorren. Kein schönes Gefühl, aber die Leute waren alle absolut nett, verständnisvoll und hilfsbereit – sowohl die Besucher als auch die Mitarbeiter mit denen ich telefoniert hatte. Später bei der Bändchenausgabe für die Presse bot eine junge Dame sogar an mir 10 Euro zu schenken, weil sie solches Mitleid mit mir hatte. Mit so viel Nettigkeit war ich glatt überfordert und wusste gar nicht wie mir geschah. Trotzdem lehnte ich dankend ab, da ich davon ausging mir am nächsten Tag Geld bei Christian, der die wundervollen Fotos gemacht hat, leihen zu können.
Ich bekam also doch noch mein Festivalbändchen, womit ich kaum noch gerechnet hatte und war total hin und weg von all der Freundlichkeit die die Leute hier versprühten. Gute Laune und Hilfsbereitschaft kennt man ja durchaus von Festivalbesuchern, aber das auch sämtliche Mitarbeiter – vom Menschen am Telefon bis zum Security-Kerl – dermaßen cool drauf waren, das war absolut neu für mich. Tatsächlich hob dies meine Stimmung auch stark an, bis ich dann feststellte, dass mein Zelt kaputt und in meiner Tasche Nuss-Nougat-Creme ausgelaufen war. Was für ein mieser Start…
Hitze pur: Der Freitag
Bereits um halb acht war es so warm, dass man es nicht mehr in den Zelten aushielt – aber zum Glück gibt es ja den Störmthaler See! Ab 10 Uhr durfte man sich hier abkühlen und daher konnte man auch schon früh Menschenmassen die zeitig angereist waren gen Wasser pilgern sehen. Noch nie war ich auf einem Festival mit einem See. Und schon gar nicht auf einem Festival, bei dem man Banana-Boat fahren konnte. Genial! Gerade bei diesem typischen August-Wetter und wenn die erste Band ohnehin erst um 16 Uhr spielt.
Um 16 Uhr ging es dann los mit Adam Angst. Scheinbar eine gute Wahl zur Festivaleröffnung, denn bereits jetzt war der Platz vor der Bühne gut gefüllt mit wild feiernden Menschen. Ich für meinen Teil war nicht nur angetan von der mir bis dahin vollkommen unbekannten Band, sondern auch begeistert vom durchaus brauchbaren Sound. Auf mittelgroßen Festivals wie dem Highfield klappt das meiner Erfahrung nach tatsächlich meist besser als auf den ganz großen – welcher Wacken-Gänger war nicht schon mal genervt, weil man mal wieder nur Double-Base aber keine Gitarre hören konnte?
Während Adam Angst noch auf der Blue Stage abrockten begann bereits auf der Green Stage das Set von John Coffey. Ein sehr interessantes Auftrittsprinzip hat das Highfield da: Grundlegend spielen die Gruppen abwechselnd auf beiden Bühnen, aber trotzdem überschneiden sich Ende und Anfang jedes Mal. Das spart Zeit, weil man auf keiner Bühne übermäßig lange Pausen hat, und man kann tatsächlich von allem etwas mitnehmen – vor allem, weil das Highfield so schön kompakt aufgebaut ist und man wie in einem U an dessen Enden die Bühnen stehen hin und her pendeln kann. Einziger Schönheitsfehler: Bei Ansagen und ruhigeren Liedern kommt es vor, dass man in den hinteren Reihen mehr von der Nebenbühne hört als man möchte.
Um 17 Uhr betraten dann Feine Sahne Fischfilet die Blue Stage und wurden von ihren mitgebrachten Fans und anderen Partywütigen hart gefeiert. Nach einigen Songs entschied ich mich aber dafür auch der Band auf der Green Stage eine Chance zu geben und schlenderte hinüber zu Bilderbuch, von denen ich noch nie gehört hatte. Ich war sehr begeistert, genau wie die Menge vor der Bühne. In Punkto Publikumsmagnet würde ich hier zu einem klaren unentschieden tendieren.
Als dann SDP die Blue Stage stürmten war das Infield bereits deutlich gefüllter und die Menschenmenge feierte ohne Ende. Verständlich, denn das Berliner Duo weiß definitiv wie man das Publikum zum toben bringt. Manchmal an diesem Wochenende wunderte ich mich, ob es eigentlich immer die gleichen Partywütigen sind die vorn in den ersten Reihen feiern als gäbe es kein Morgen mehr, oder ob tatsächlich jede Band ihre eigene kleine Fangemeinschaft dabei hat. Nunja, vermutlich eine Mischung aus beidem.
Am Abend ging es dann zunächst weiter mit einem Auftritt von Madsen, die live ja eigentlich immer Spaß machen. Zumindest musikalisch, denn die Show drum herum ist irgendwie sowieso immer die gleiche. Einmal tauschen Sänger Sebastian Madsen und Schlagzeuger Sascha Madsen für ein halbes Lied die Rollen, dann wird Keyboarderin Lisa Nicklisch noch mal groß extra angekündigt und vor „Nachtbaden“ kommt eine Anspielung auf den See nebenan – gut, letzteres funktioniert tatsächlich nur hier. Aber irgendwie wirkt der ganze Ablauf halt genauso wie die letzten Male, die ich Madsen live erleben durfte.
Trotzdem scheinen die Jungs (und später auch das Mädel) enormen Spaß auf der Bühne zu haben und dieser Spaßfaktor überträgt sich auch jedes Mal wieder aufs Publikum. Vermutlich machen sie deswegen immer das Gleiche – es funktioniert ja schließlich. Und wenn man dann noch zwischendurch „I was made for loving you“ covert, hat man ohnehin gewonnen. Fazit: Geht noch besser, aber ist schon verdammt gut.
Im Anschluss daran folgte auf derselben Stage das Set von The Kooks, das sie souverän und professionell darboten, wie man es von einer Band dieser Größenordnung erwartet. Ein bisschen schade fand ich, dass trotz eigentlich guter Stimmung der Funken hier irgendwie nicht überspringen wollte. Vielleicht lag es unter anderem an Frontman Luke Pritchard, der zwar durchaus brav „Danke“ und Standardfloskeln wie „Hello Highfield“ und „We’re The Kooks“ sagte, aber ansonsten halt scheinbar nicht so richtig viel von Interaktionen mit dem Publikum hält – wie im übrigen auch der Rest der Band. Hätte ich die Kooks hier das erste Mal gesehen, hätte ich es auf einen schlechten Tag geschoben, aber ich habe es noch nie anders erlebt. Naja, so hat halt jeder seinen eigenen Stil. Die Fans scheint es nicht weiter zu stören, mitgesungen wurde trotzdem lautstark.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nach diesem Tag und der vorigen Nacht mit der höllischen Anreise so gerädert war, dass ich mir weder Clueso noch Marteria angesehen habe. Aus mehreren Gesprächen mit anderen Festivalbesuchern konnte ich entnehmen, dass dies wohl ein Fehler und Marteria das Highlight des Festivals gewesen sein soll. Näheres dazu möchte Christian aber noch mit euch teilen:
Clueso war für mich eigentlich eher einer dieser Acts, die man eben mitnimmt, wenn sie auf einem Festival gerade da sind. Seine radiotauglichen Popballaden wie „Keinen Zentimeter“ oder „Chicago“ überzeugten mich nicht besonders. Allerdings war Clueso früher ja nur Rapper, und als Act direkt vor Marteria durfte man auf mehr als Pop spekulieren. Zu Recht – das eineinhalbstündige Set war wild gemischt, es gab klassischen Rap mit Gast-Acts, Hip-Hop, die bekannten Popsongs und sogar ein bisschen Reggae. Das alles untermalt von einer extrem hochwertigen Lightshow und riesiger Videoleinwand, wie ich sie selten gesehen habe – wunderschön, glamourös und doch dezent genug, um den Sänger im Vordergrund zu lassen. Im Publikum schien es allerdings mehr Fans zu geben, die entweder den „alten“ oder den „neuen“ Clueso mögen, es waren zwar stets viele glückliche Menschen da, aber es wanderten auch viele ab oder kamen neu dazu.
Marteria schließlich lieferte eine sehr ähnliche Show wie schon beim Kosmonaut-Festival. Große Hits wie „Endboss“ oder „O.M.G.“ direkt am Anfang, extra Showeinlagen für seine Backgroundsängerinnen und zwischendurch der Wechsel zu Marsimoto, der mich auch hier wieder verscheuchte. Um Marteria live anzusehen, muss man nicht nur seine Musik mögen, sondern auch sein riesiges Ego. Gleich zweimal brach er Songs wieder ab, um das Publikum zur Sau zu machen, weil sie nicht genug feierten – durchaus kein Element, was bei jeder seiner Shows vorkommt. Ebenso der Auftritt seines Tourfotografen, der Marteria von der Bühne schubste, einen eher lausigen Rap performte und dann von Securitys von der Bühne geräumt wurde – alles offensichtlich arrangiert, aber witzig, wenn man weiß, dass die beiden schon lange beste Kumpels sind. Und solche Insider-Aktionen sind ja auch irgendwie typisch für die Hip-Hop-Szene. Mehr dazu im Folgenden von Olli.
Noch mehr Sonne und eine Menge Hip-Hop: Der Samstag
Was an diesem Tag sehr auffällig war: Die Blue Stage war fast durchgängig mit Hip Hop bespielt, die Green Stage eher rockig, aber das Publikum schien Hip-Hop-lastiger zu sein als man erwartet hatte. Zumindest aus Perspektive des Publikums wirkte es vor der kleineren Blue Stage den ganzen Tag über voller als vor der größeren Green Stage. Die Stimmung war trotzdem bei beiden super. Spätestens als ZSK ihrem Lichttechniker ein Bier per Crowdsurfing-Boot schickten, war die tobende Menge vor der Green Stage mindestens genauso laut wie die vor der Nachbarbühne, wenn sie das nicht ohnehin schon war. Denn die Jungs wissen wie man live für Stimmung sorgt.
Währenddessen gaben sich auf der wie gesagt etwas kleineren Blue Stage die Hip-Hop-Acts gegenseitig die Klinke in die Hand. Also im übertragenen Sinne – eine Klinke hatte glaube ich keiner dabei.
Erstes Highlight des Tages waren (zumindest für mich) hier die 257ers, die mit ihrem riesigen neon-grünen und pinken Klettergerüst die komplette Bühne ausfüllten und gefühlt genauso viel quatschten wie sie tatsächlich spielten. Das allerdings macht gar nichts, denn die Herren sind echt witzig und wissen einfach wie man eine richtig gute Show macht. Spätestens bei „Baby du riechst“ konnte auch wirklich jeder mitsingen und die Stimmung schoss durch die nicht vorhandene Decke.
Apropros gute Stimmung: Die war übrigens auch beim darauf folgenden Act noch da, was mir persönlich unbegreiflich ist. Prinz Pi gab sich die Ehre und wurde von den Massen gefeiert. So voll war es vor der Blue Stage sonst höchstens noch zu den Co-Headlinern am späten Abend. Warum die Leute diesen Auftritt so feierten, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Ich fand es einfach nur furchtbar langweilig, muss wohl Geschmackssache sein. Ich hab mich durchaus auch erkundigt was die Leute dazu bewegt, sich das komplette Set anzugucken – scheinbar hat der Mann „gute Texte“. Ich jedenfalls bin relativ zügig rüber zur Green Stage gezogen und habe mir lieber The Gaslight Anthem angesehen. Die leider auch nicht ganz auf der Höhe ihrer Künste zu sein schienen und die Lieder teilweise gefühlt in Slowmotion gespielt haben. Klang aber trotzdem gut. Musik zum „Abfeiern“ machen die ja ohnehin nicht so wirklich.
Anders als die Dropkick Murphys, die als folgender Act die Green Stage betraten und das Publikum mitrissen wie eh und je. Kaum eine Band wird so sehr gefeiert, zumindest ist das mein Eindruck. Der Platz vor der großen Bühne war voll und die Menschen tanzten und sprangen und klatschten und sangen. Es war ein riesiges Spektakel.
Das Spektakel hätte auch noch weitergehen können mit dem Headliner des Abends: The Offspring. Das gut vorgeheizte Publikum war ausgelassen und fröhlich, bis die Band plötzlich nach nur etwa 60 Minuten Spielzeit die Bühne verließ. Was war da los? Hatten die Herren keine Lust mehr, oder das Highfield da einfach schlecht geplant? Immerhin hatten die Headliner erst um Mitternacht angefangen – vielleicht durften sie also nicht länger? Was auch immer die Gründe für das vorzeitige Ende waren: Es war ein ernüchternder Schlag und für mich persönlich, die sich auf diese Band ganz besonders gefreut hatte, und sicherlich auch für viele andere ein mehr als trauriges Ende eines ansonsten gelungenen Tages.
Ach ja, nicht zu vergessen: Zwischenzeitlich wagte ich natürlich auch im Laufe des Abends noch den ein oder anderen Blick rüber auf die Blue Stage wo zunächst Alligatoah hart gefeiert wurde und als letzter Act des Abends KIZ den Platz füllten. Und den Platz füllen meine ich in diesem Fall wörtlich: Ich habe keine andere Gruppe auf der Blue Stage gesehen, bei der es so voll war wie bei KIZ. Auch wenn die hintere Hälfte des Publikums nur da stand, während die vordere Hälfte feierte, es war trotzdem ein bemerkenswerter Anblick und ich hätte das Ganze zu gern mal aus der Perspektive der Berliner Jungs gesehen.
Ein verregnetes Finale: Der Sonntag
Keine Ahnung ob es am einsetzenden Regen, am Zeitaufwand für Zeltabbau oder an der doch langsam bei den Besuchern durchsickernden Müdigkeit lag, aber das Infield füllte sich an diesem Tag doch deutlich langsamer als an den vorausgegangenen Tagen. Zwar wurden auch bei den ersten Bands zunehmend wachsende Publikumstrauben gesichtet, aber so richtig in Fahrt kam die Sache wohl erst bei den Donots. Diese konnten ihr ohnehin schon sehr cooles Set nämlich noch durch den vermutlich weltweit einzigen Circlepit, der von einem überdimensionalen Penis angeführt wurde, aufwarten. Das soll denen erstmal jemand nachmachen!
Gefreut hatte ich mich auch auf The Wombats, die am frühen Abend spielten und auch für tanzende Damen bis in die hintersten Reihen sorgten. Vielleicht hätte ich mich im Vorfeld noch mal mit der Band beschäftigen sollen, kannte ich doch bis dahin nur das Debutalbum, das leider mit den aktuelleren Werken irgendwie gar nicht mehr so viel zu tun hat. Die meiner Meinung nach viel zu schwermütigen und elektronisch klingenden Keyboardsounds, die die ursprüngliche Fluffigkeit der Gitarren in älteren Songs wie „Let’s dance to Joy Division“ oder „Bridget Jones“ ersetzt hatten, versetzten mir regelrecht einen Schock. Offensichtlich war ich aber die einzige, die das so sah.
Zumindest kam ich somit nicht in das Dilemma, mich zwischen den Wombats und Flogging Molly entscheiden zu müssen und verließ die Masse der zu den „neuen Wombats“ rumhoppsenden Mädels, um mir die irisch klingenden US-Amerikaner anzusehen. Das war eine gute Entscheidung, denn Flogging Molly sind live einfach Klasse und brauchen gar keine Aktionen wie Riesenpenis-Circlepits, um ihr Publikum zu begeistern. Es macht einfach Spaß diesem wilden Gemisch aus neu- und altmodischen Instrumenten, die auf so geniale Weise zusammengesetzt sind, zu lauschen und diesen Menschen auf der Bühne zuzusehen, weil sie einfach mit so viel Begeisterung dabei sind, dass man gar nicht anders kann als selbst begeistert zu sein.
Ein begeisterndes Finale lieferten dann als letzter Headliner auch die Broilers. Als einzige Gruppe hatten sie sogar einen extra Vorhang, um auch einen absolut pompösen Auftritt hinlegen zu können. Die Lieder – perfekt zum Mitgröhlen und daher perfekt für einen betrunkenen Festivalabschluss – wummerten über den gefüllten Platz und selbstverständlich gab es zum glorreichen Abschluss auch ein bisschen Pyrotechnik. Aber das wichtigste: Auch die Broilers sind immer wieder mit einer solchen Begeisterung für ihre Sache dabei, dass man einfach Spaß daran haben muss. Definitiv ein würdiger Abschluss.
Ein paar allgemeine Gedanken
Es fällt auf, dass große Teile des Line Ups deutschsprachige Bands sind und so ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass – vielleicht auch mit Blick auf die Location – ein Thema immer wieder auftauchte: Pegida. Wie ein roter Faden zog sich der Unmut über Rassisten, Ausländerfeindlichkeit und „besorgte Bürger“ durch jedes Set, keiner ließ es sich nehmen ein klares Statement abzugeben. Das ist gut und das freut mich. Hoffentlich nimmt sich der ein oder andere Festivalbesucher Aussagen wie „uns hier zustimmen und im Ernstfall nichts machen ist genauso scheiße“ (in abgewandelter Form von mehr als einem Act erwähnt) zu Herzen und steht tatsächlich auch für seine Überzeugungen ein.
Was ich sehr schade finde ist die Tatsache, dass im gesamten Line Up viel zu wenige Frauen vertreten waren. Es ist kein neues Phänomen, dass die Musikwelt in erster Linie von Herren dominiert wird. Aber wenn wir in unserem Land über Frauenquoten in Führungspositionen diskutieren, sollten wir auch vor Frauenquoten in Festival-Line-Ups nicht halt machen. Lisa Nicklisch bei Madsen, Charlotte Cooper bei den Subways, Bridget Regan bei Flogging Molly, Ines Maybaum bei den Broilers und irgendwo ein paar Background-Sängerinnen sind bei einem derart riesigen Line Up einfach nicht genug. Wo ist die Frauen-Power? Keine einzige Frontfrau, kein einziger weiblicher Name im Line-Up – kein gutes Beispiel und keine schöne Aussicht für junge Musikerinnen. Wir haben 2015, so langsam wird es Zeit, dass die Gleichberechtigung auch in der Musikszene ankommt.
So. Das war eine kleine Abschlusskritik an ein ansonsten super gelungenes Festival. Ich kann nur noch mal betonen: Die Mitarbeiter und Securitys sind einfach Spitze gewesen und hatten selbst nach Stunden in der prallen Sonne noch beste Laune. Hut ab davor!
Achja, fast vergessen: Natürlich hab ich mich auch durch das für ein Festival untypisch große vegane Essensangebot probiert. Geschmacklich begeistert bin ich nicht, aber zumindest ist das Angebot da und das allein find ich schon ein Lob wert! Danke auch dafür.
Und auch die Tatsache, dass sowohl Toiletten mit Spülung, als auch Duschen vollkommen kostenfrei nutzbar waren, ist ein richtig dickes Lob wert. Kostenlose Duschen hatte ich noch auf keinem Festival und die Dame die mich darauf hingewiesen hat schien ähnlich begeistert davon zu sein wie ich. Absolute Spitzenklasse!
Im Großen und Ganzen: Das Highfield 2015 war Klasse und wäre bei meiner Anreise nicht alles schief gegangen, was hätte schief gehen können, wäre es DAS Wochenende des Jahres gewesen. Ich wette für die meisten Besucher war es das, zumindest hab ich von keinem Gesprächpartner großartige Kritik vernommen.
Überlegt mal – keiner hat was zu meckern? Entweder ich hab mit den falschen Leuten geredet, oder das Highfield ist echt einmalig gut. Auf zum Highfield 2016!
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