Am Mittwoch morgen öffnete das 26. Wacken Open Air die Tore und die Besucher strömten in Massen auf das Gelände. Leider strömte auch der Regen und verwandelte das gesamte Gelände kurzerhand in ein Wattenmeer-ähnliches Matschfeld, was für einiges Chaos vor Ort sorgte. Die Autos hatten große Probleme überhaupt auf das Gelände zu kommen, so dass die Festivalleitung einen Anreisestopp empfahl.
Die bereits angereisten Besucher waren durch den anhaltenden Regen sehr schnell durchnässt und durchgefroren. Da man in den Pfützen teilweise knietief eingesunken ist, waren trockene Füße auch eher eine Glückssache.
Wer sich aufwärmen wollte, kam zum gemeinsamen Gruppenkuscheln in die Zeltbühne. Dort luden Europe zum Headbangen und viele folgten der Einladung. Sogar so viele das es teilweise kaum möglich war überhaupt war das Zelt zu betreten. Doch hier wurde man schnell aufgewärmt und das Publikum feierte auch ordentlich mit. Und das obwohl zu bezweifeln ist das viele mehr als einen Song der Band kannten. Doch als dann endlich The Final Countdown gespielt wurde sang das ganze Zelt mit und das Wetter war für einen Moment vergessen.
Am Donnerstag besserte sich das Wetter dann zum Glück ein wenig, der Dauerregen hörte auf und wurde durch vereinzelte Regenschauer abgelöst. Der Matsch trocknete dadurch aber noch lange nicht weg, wodurch die Massen, die sich langsam schlürfend zu Bühnen bewegte teils stark an einen Zombie Walk erinnerten.
Dennoch startete das Festival nun voll durch und bot den ansonsten Hard Rock verwöhnten Publikum reichlich abwechslung. U.D.O. begann mit ungewöhlicher unterstützung vom Orchester der Bundeswehr. Überaschenderweise passten sich die Metalsongs von U.D.O. sehr gut an die klassische Unterstützung an, dennoch wären vielen Headbangern ein Auftritt ohne Orchester lieber gewesen.
Besser machten es da die Mittelalterrocker von In Extremo, sie feiern aktuell ihr 20 jähriges Bühnenjubiläum und spielten dabei viele Songs die eher den älteren Fans der Band ein Begriff sind und die sie teilweise schon lange nicht mehr live präsentierten. Ein Kuchen durfte zu so einem jubilum natürlich auch nicht fehlen. Dieser wurde kurzerhand dem Publikum überreicht der ihn sofort gierig verschlang.
Viele Besucher verließen anschließend das Gelände und im vergleichzur Vorband blieben nur wenige übrig um Rob Zombie zu begrüßen. Dieser konnte auch nicht so viele Fans begeistern, dennoch feierten die eingefleischte Fans ordentlich ab.
Nach seinem Auftritt blieben die beiden Hauptbühnen für fast eine Stunde leer, denn es wurde für Savatage und das Trans Siberian Orchestra aufgebaut. Das Set begann mit einem klassischen Savatage Auftritt doch nach einigen Songs wurde die zweite Bühne hell erleuchtet und das Trans Siberien Orchestra spielte auf. Ab jetzt wurden beide Bühnen gleichzeitig bespielt, dies mit Backgrounddsängerinnen, Tänzerinnen und einer beeindruckenden Video und Lichtshow, die Wacken in diesem Maße noch nicht erlebt hatte.
Viele Fans hätten wohl einen eher tyischen Savatageauftritt bevorzugt denn das erst brechend volle Gelände leerte sich Verlauf des Auftritts zusehends. Dennoch muss man sagen, dass die Verbindung mit dem Trans Siberiean Orchestra zeigt das Klassik und Metal näher zusammenstehen als so machner denkt. Die Verbindung funktioniert hier auch besser als bei den meisten Klassik Best Of’s die seit Metallicas berühmten MTV Unplugged Album erschienen sind.
Das Konzert endete mit einem Feuerwerk und die Fans hoffen nun auf besseres Wetter an den nächsten beiden Tagen und hoffentlich vielen weiteren tollen Konzerten.
5. August 2015 um 10:36
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