Nachdem wegen Unwetterwarnung einige Großveranstaltungen in der Region am Samstag bereits abgesagt wurden, kamen einige Besucher bereits mit einem leicht unwohlen Gefühl zum Sabaton Open Air bzw. dem „Noch ein Bier Fest“ am Samstag, den 25. Juli 2015.
Die Tore wurden dann auch erst mit großer Verspätung geöffnet doch letztendlich konnte die Veranstaltung wie geplant stattfinden.
Beim Bloodbound Soundcheck pfiff der Wind dann auch nochmal stark ins Micro aber schließlich stand die Band auf der Bühne und heizten das bis dahin erst halb voll besetzte Amphitheater ordentlich an. Besonders im vorderen Bereich sorgte der Power Metal der sechs Schweden für viel Stimmung und eine Menge Bewegung. Diese war bei der Nässe und dem Sturm auch die beste Art sich warm zu halten.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen die ex-Sabaton Mitglieder von Civil War auf die Bühne. Ihnen fiel es etwas schwerer, das Publikum voll mit zu reißen, da ihr eher Traditionell beeinflusster Power Metal nicht jeden sofort überzeugen konnte. Doch im Verlauf ihres Auftritts begeisterten sie immer mehr Leute, so das es gegen Ende vor der Bühne immer voller wurde.
Nun war es an der Zeit für etwas musikalische Abwechslung, Korpiklaani luden mit gepflegten Folk Metal zum Tanz. Die Finnen sind bekannt für ihre Feierlaune und passten damit hervorragend in diesen Abend. Doch leider haben sie etwas von der berüchtigten, manchmal zu guten Feierlaune an diesem Abend zu Hause gelassen. Die Band spielte souverän und routiniert ihr Set runter, ohne einen aber voll mitzureißen. Schön wären auch ein paar schnellere Songs gewesen und Lieder von den ersten Alben fehlten leider völlig.
Als danach Powerwolf die Bühne (wir haben keine Bilder, denn Fotografieren war wohl wegen wetterbedingt unvollständigem Bühnenbild nicht erlaubt) betraten war das Amphitheater auch endlich bis in die letzten Reihen gefüllt und mit sichtlich guter Laune startete die Band ihren Heavy Metal Gottesdienst. Das Publikum wurde dabei stark mit einbezogen und hatte offensichtlich großen Spaß dabei. Sogar der Himmel hellte sich deutlich auf und der eiskalte Regen ließ endlich etwas nach. Was natürlich weiter zur guten Stimmung vor und auf der Bühne beisteuerte.
Dann kam endlich der Moment auf den alle an diesem Abend gewartet hatten. Mit The Final Countdown kündigten sich die Gastgeber an und als Sabaton die Bühne betraten hielt es wirklich keinen mehr auf seinem Platz.
Das Bühnenbild wurde dabei durch einen Panzer abgerundet auf dem das Schlagzeug gestellt wurde und die Band feuerte alle großen Hits ihrer Karriere ab. Ghost Division, Primo Victoria, Carolus Rex und viele weitere Songs sorgten für allerbeste Stimmung bei allen angereisten. Zwar wurden manche Ansagen sehr in die Länge gezogen aber dafür nahmen sich die Schweden für ihren Auftritt insgesamt extra viel Zeit.
Als Special durfte sich der Sabaton Fanclub Deutschland einen Song aus dem Repertoire der Band aussuchen, der dann an diesem Abend gespielt werden sollte. Da sich der Fanclub den Song Wolfpack vom ersten Album Primo Victoria wünschte, holte sich die Band zur Unterstützung, den ehemaligen Keyboarder Daniel Mÿhr mit auf die Bühne. Dieser erschien nur in einer Hotpants bekleidet woraufhin das Publikum „Ausziehen, Ausziehen“ Rufe skandierte. Manche haben dies wohl später noch bereut als nach dem Song tatsächlich die Hotpants im Publikum landete.
Anschließend brauchte nicht nur die Band „noch ein Bier“, um sich den Anblick aus dem Gedächtnis zu spülen. Davon gab es übrigens auch reichlich und so wundert es nicht, das zum Abschluss der Song „Gott mit uns“ in „noch ein Bier“ umgedichtet wurde.
So endete ein insgesamt doch sehr gelungener Abend. Auch wenn das Wetter anfangs vielen zusetzte hat es wohl keiner bereut, dort gewesen zu sein.
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