Neunzehnuhrfünfzehn an Tag drei von Rock im Revier war wieder einmal so eine Uhrzeit wo Entscheidungen getroffen werden mussten, denn zeitglich starteten Judas Priest, Turbonegro und die Mad Caddies. Da die Big Stage aber etwas hinterher hinkte ging es für uns zuerst auf die kleine Bühne zu den Mad Caddies von der wir uns dann zurückarbeiteten. Natürlich haben wir für Euch alles mitgemacht.
Die Ska-Rock-Punker Mad Caddies versammelten zwar nur eine kleine Fangemeinde vor ihrer Indoorbühne, es gab aber keinen der still stand. Hier wurde getanzt und gegroovt. Richtig gute Stimmung und eine tolle Abwechslung zu dem hardrocklastigem Restprogramm des Festivals.
Auch Turbonegro sind bunter als die meisten der anderen vertretenen Acts. Die Norweger machten mit ihrem Metal-Punk-Rock gut betrieb vor der Boom Stage.
Insgesamt waren aber wieder nicht soviele Besucher da, auch bei den Co-Headlinern Judas Priest -immerhin ein Wacken Headliner 2015- war die Arena nur knapp zur Hälfte gefüllt. Die Show hat ordentlich durchgehauen, die Briten bieten alles, was zu einer richtigen Heavy Metal Show gehört – inklusive „mit der Chopper auf der Bühne“.
KISS, Headliner des Tages lieferten zum Festivalabschluß eine Show, „die ihr nie vergessen werdet„. So das Versprechen zumindest für die, „die noch nie eine KISS Show gesehen haben„. Bezeichnend und symphatisch, dass die New Yorker Altrocker das genauso sehen, denn KISS spielen -gefühlt- seit hundert Jahren die gleiche Show. Selbst wenn einige Variationen doch mal gut täten: langweilig wird es auch für Stammzuschauer nicht, denn es ist einfach einfach eine gute Rockshow, die alles hat was es braucht.
Hier knallt und zischt es ab Song Nummer eins, MakeUp und Hardrock-Gestus, ein bißchen Blut, eine Flugnummer, reichlich Konfetti, klirrende Gitarren, harten Bass, Schlagwerk und zerstörte Gitarre zum Schluß.
Was gab es noch am Festivalsonntag Auf Schalke? Über Airbourne hat sich der fotografierende Festivalhopper Ralf besonders gefreut.
Dieses Highlight wollen wir nicht unerwähnt lassen: Five Finger Death Punch US-Metal. FFDP-Fanshirts waren auf dem Gelände mindestens so stark vertreten wie die des Headliners KISS inklusive aller herumlaufenden KISS-Gesichtsbemalungen. Daher gibt’s hier noch ein paar Bilder für die Fans der „Kung-Fu‘-Metaller.
Eine Absage gab es am letzten Tag des Festivals: Dr. Living Dead. Eine mehr als stichhaltige Begründung gab’s dazu: am Tag vorher Rockavaria in München riss die Achillessehne von Frontmann Dr.Ape. Das Konzert spielte er dennoch zu Ende, das am Folgetag musste dann aber ausfallen.
Ein kurzes Fazit packen wir hier noch drunter: Es kam leider nur selten echte Festivalstimmung auf, was wir vor allem an zwei Punkten festmachen. Erstens: Durch das fast alle drei Tage geschlossene Dach und die Hall-Akustik der Arena hatte man ein ständiges Indoorgefühl. Nur die mittelgroße Bühne, die Boomstage bot eine gewohnte Atmosphäre, dort war es aber meistens viel zu leer – doof für Bands & Fans. Zweitens: Es gab nicht ein Festivalgelände, sondern drei. Beim Wechsel zwischen den Bühnen verließ man zwangsläufig das eine Gelände und musste in das neue wieder frisch einchecken inklusive aller Taschen und Personenkontrollen – verbreitet beim Bühnenhopping schlechte Laune. Genauso wie die Tatsache durch einen Zaun getrennt zwei Meter neben den Kontroll-Securities vor der Boomstage zu stehen, aber noch 800m Umweg zurücklegen zu müssen um hinzukommen. Als dritten Grund, den wir aber nicht allzusehr hervorheben wollen, könnte man noch die Campingplatz-Festivalgelände-Entfernung in die ‚wenig Festivalfeeling‘-Kategorie hinzupacken: 15-20min Fahrstrecke mit dem Bus. Positiv: Es waren immer ausreichend Shuttles vorhanden.
Positiv war das doch recht starke LineUp und im Umkehrschluß die wenigen Besucher an Tag zwei und drei, so dass man auch als Spätankommer ansich keinerlei Probleme hatte sogar bei Muse und KISS in den vorderen Bereich und die ersten Reihen zu kommen. Auch das Dach lässt sich ob des schlechten Wetters ins positive Umdeuten – aber sagen wir es doch wie es ist: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.
Für einen ersten Versuch, eine Festivalpremiere war es ok. Auch wenn Securitys und ‚Stewards‘ oft nicht vollends informiert waren und manchesmal nicht weiter wussten, so gab es ausserdem hier und da noch „Infoleute“, die wirklich in fast allen Belangen weiterhelfen konnten – das haben wir getestet. Wir sind gespannt ob und wie die bisher geplante zweite Ausgabe über die Bühne gehen wird und ob die in die Fragebögen diktierten Wünsche und Nöte der Besucher auch auf offene Ohren stoßen werden.
Hier gehts zu unseren weiteren Berichten von Rock Im Revier, Samstag: „RiR Samstag: Muse verkürzt, Limp Bizkit voll & Aprilwetter“ und „Eisbrecher treten uns in den Arsch – Rock im Revier„. Hier geht’s zu unseren Berichten vom Freitag “Rock im Revier – oder das lange Warten auf Metallica” und “Easy-like-Sunday-Morning ohne die Nothing else matters -Feuerzeuge“.
Bildergalerien: RiR Freitag und RiR Samstag, RiR Sonntag folgt.
Fotos KISS: Carsten Rusch Medienproduktion.
1. Juni 2015 um 20:44
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1. Juni 2015 um 20:48
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1. Juni 2015 um 20:49
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