Alle Farben im Interview zum Festivalsommer

News am 27. August 2014 von Claudia

melt-2014-alle-Farben-interviewWir haben Frans von Alle Farben beim Melt! Festival vor ein paar Wochen getroffen. Nun ist der Festivalsommer zwar schon fast vorbei, aber trotzdem wollen wir euch das Gespräch mit ihm nicht vorenthalten. Er hat uns erzählt, wie sich seine Karriere in den letzten Jahr gewandelt hat und was für die Zukunft geplant ist. Beim Melt! war er übrigens das erste Mal.

Festivalhopper: Bist du aufgeregt hier zu spielen?

Alle Farben: Nein, eigentlich nicht. Gerade für die Zeit und den Floor, da ist dann alles schon etwas entspannter. Besser als für eine halbe Stunde auf der Mainstage rumzuhampeln. Wir spielen ein Set für drei Stunden.

Beim Melt! trafen wir außerdem Milky Chance zum Interview und auch William Fitzsimmons stand uns Rede und Antwort. Hier geht’s zu unserem Melt! Rückblick 2014 und hier zu weiteren Festivalhopper Interviews.

Festivalhopper: Hast du für heute irgendwas besonderes geplant?

Alle Farben: Aufgrund der Zeit, weil ich zum Sonnenaufgang spiele, werde ich auf jeden Fall ein bisschen was Anderes spielen. Es wird ein bisschen was Ruhigeres und ein mehr Verträumtes, nicht ganz so prime-time Geballer.

Festivalhopper: Und wirst du auch viel aus deinem Album spielen?

Alle Farben: Drei Hits auf jeden Fall, vielleicht wird es auch noch ein Viertes. Ich habe mir dazu selber Edits von manchen Tracks des Albums gemacht, die sind natürlich etwas clubtauglicher. Das Album ist generell nicht so sehr clubtauglich. Und ich spiele dann eben Clubversionen.

IMAG4532Festivalhopper: Wie planst du das so in Zukunft zu machen? Willst du mehr mit anderen Künstlern zusammenarbeiten und live spielen?

Alle Farben: Ja, ich lege auf und habe dann noch meine Musiker dabei. Also ich hab einen Sänger auf jeden Fall öfters dabei und auch mal Einen mit Trompete usw.

Ich werde testweise dieses Jahr das erste Mal richtig live spielen und zwar beim Dockville Festival und dort dann die beiden Sänger dabei haben. Und ich werde dort kompakt ein paar Lieder vom Album spielen.

Aber für die Zukunft ist eigentlich geplant das oft so zu machen – live spielen, aber auch normal auflegen. So hab ich Beides und das möchte ich auch behalten. Ich möchte ab und zu live spielen und jetzt mal gucken, wie es das erste Mal ist. Die Vorbereitungen sind schon im Gange. Es ist doch mehr Arbeit als erwartet.

Festivalhopper: Tourst du diesen Sommer noch auf vielen Festivals? Auf was freust du dich noch besonders?

Melt festival 2014 AtmoAlle Farben: Ich bin morgen auf dem Tomorrowland. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das mein Festival ist, aber ich bin gespannt da mal spielen zu dürfen. Dann bin ich auf der Nature One, Sonne Monde und Sterne und dann noch viele kleine Festivals. Eigentlich nur in Europa.

Festivalhopper: Legst du deinen Fokus gerade eher auf Deutschland oder schon mehr auf Europa?

Alle Farben: Europa. Ich war z.B. letzten Donnerstag auch in Amerika und habe da getourt.

Festivalhopper: Wo warst du da?

Alle Farben: In L.A. und New York. Einmal ’ne Bootsparty und einmal ’nen Club.

Festivalhopper: Und hast du auch Bock das mehr weltweit zu machen?

Alle Farben: Ja. So lange man das in einem Tourrahmen macht, geht das alles. Ich glaube, ich könnte mir das nicht vorstellen immer nur rum zu reisen, denn ich hab jetzt immer noch ’nen Jet leg. Das ist nicht so einfach. Ich könnte mir aber vorstellen in Zukunft dann öfters weiter raus zu gehen. Also im Dezember z.B. bin ich in Australien für ’ne Tour, da haben die ja Sommer. Und danach geht’s kurz in Urlaub für 3 Wochen und dann geht es auf eine Südostasientour.

melt-2014-atmo-sa-05Festivalhopper: Also kommst du jetzt groß rum. Wie war dein Weg in den letzten Jahren? Von den kleinen Clubs und jetzt um die Welt?

Alle Farben: Relativ gleitend. Jetzt geht er nochmals ein bisschen steiler. Das hat sich ja sehr lange entwickelt. Ich trete schon seit zehn Jahren auf. Erst war es nur Berlin. Also erst waren es nur Bars und Privatparties. Dann Clubs in Berlin. Dann auch mal die ersten Open Airs. Dann ging es weiter in Brandenburg. Dann das erste Mal Schweiz. Und dann ging es so langsam los. Es hat halt viel Zeit gedauert und jetzt, der Durchbruch jetzt ist natürlich nochmals ein anderer, aber es hat sich relativ langsam entwickelt.

Festivalhopper: Also konntest du dich auch immer mehr daran gewöhnen, oder?

Alle Farben: Jetzt gerade hat es sich nochmal sehr verändert. Die weiten Strecken sind nochmal anders. Ich glaube daran muss ich mich auch erst noch gewöhnen.

Festivalhopper: Und was hast du vorher gemacht?

Alle Farben: Ich habe als Konditor gearbeitet. Und wollte eigentlich mal Kunst studieren. Das hat aber nicht geklappt.

Festivalhopper: Nochmals zu Festivals. Welche Unterschiede zwischen Festivals und Clubs gibt es für dich für, wenn du dich vorbereitest.

Alle Farben: Ganz Große. Der Unterschied von den Leuten her. Bei Festivals sind die Leute meistens viel besser drauf. Die Stimmung ist viel besser. Und konkret auch die Kommunikation mit dem Publikum läuft anders.  Bei so Festivals wie das Melt! Festival und das Dockville – das sind ja so Festivals bei denen man eher Bands hat. Und das Publikum ist auch Bandspublikum, d.h. die sind eh schon darauf aus mitzumachen. Das heißt, wenn ich dann mal meine Arme schwenke, dann machen alle mit. Und wenn ich das im Club mache, dann gucken mich die Leute blöde an. Und das ist ein großer Unterschied. Die Leute sind halt wie im Urlaub. Es sind alle viel entspannter und gut drauf. Man hat auch ein besseres Erlebnis. Im Club ist es meistens so, ok die Leute gucken auf die Uhr und dann ist wieder Montag. Und hier bricht der Morgen an und dann wird der Sonnenaufgang gefeiert. Das ist ein großer Unterschied. Ich könnte nur noch auf Festivals auftreten.

Festivalhopper: Und gehst du persönlich auch gern auf Festivals?

Melt 2014 AtmoAlle Farben: Früher bin ich sehr viel auf Festivals gegangen. Mein Favorit war die Fusion. Ich war 10 Jahre lang auf der Fusion.

Festivalhopper: Hast du auch so eine typische Festivaltradition?

Alle Farben: Sich verkleiden. Ich hatte da auch schon diverse Kostüme. Den Ziekusdirektor, den Matrosen. Dann bin ich als Dirk Diggler einmal auf ein Festival gegangen. Knapp bekleidet. Siebziger Jahre halt. Mit Afro. Im Moment geh ich selten auf Festivals. Aber ich spiele dauernd. Dieses Wochenende sind es drei, nächstes Wochenende sind es 5.

Festivalhopper: Du trittst ja auch immer erst recht spät auf, so 3/4 Uhr. Wie verbummelst du deine Zeit bis dahin?

Alle-Farben-Synesthesia-I-Think-In-ColursAlle Farben: Schlafen. Aber es kommt immer drauf an. Wenn es Partys sind, auf die ich Bock habe, dann geh ich auch schon hin. Aber wenn es jetzt irgendwie ein Abend ist und schon der dritte in Folge, dann geh ich vielleicht lieber erst kurz vorher.

Ich spiele in letzter Zeit auch ein bisschen früher. Das hat sich etwas verändert. Einfach dadurch, dass ich so viel unterwegs bin. Ist mir lieber, als immer erst so spät zu spielen. Heute ist es wieder sehr spät. 4 bis 7 Uhr! Aber Sonnenaufgänge find ich eigentlich am geilsten. Sonnenaufgang ist ja einfach ein schönes Erlebnis.

Festivalhopper: Finde ich auch! Danke für das nette Gespräch!

2 Kommentare zu “Alle Farben im Interview zum Festivalsommer”

  1. Nummer 1: Juicy Beats 2015 mit Fettes Brot und Alle Farben sagt:

    […] Jahr hatte er  bewiesen, auch mit seinen Live-Shows mitreißend sein zu können – wir trafen Alle Farben zum Interview beim Melt!. Zuvor wurden  bereits die Bands SDP und 257ers […]

  2. Nummer 2: Melt! LineUp 2015 komplett sagt:

    […] So wird heute Darwin Deez für die Bühne im Intro Zelt bestätigt, Alle Farben (siehe hierzu auch Alle Farben im Interview zum Festivalsommer) und Pool werden auf der Gemini Stage zu sehen sein. Tove Lo und The Districts nehmen die Mainstage […]

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