Den ersten ganz großen Knall bei Rock am Ring gab es am Donnerstagabend von Iron Maiden. Zuvor heizten die endlich durch die Wolken brechenden Sonnenstrahlen, sowie The Offspring und Pennywise richtig ein. Falling in Reverse eröffneten das letzte Rock am Ring am Nürburgring. Unser Donnerstag begann aber bereits ausserhalb des Festivalgeländes mit City Light Thief und Kmpfsprt.
Die beiden letztgenannten spielten bereits am frühen Nachmittag auf der Bühne des Biersponsors vor den Toren des Festivals, auf der sogenannten Beck’s Stage. Einen kurzen Clip zu unserer kleinen Fragerunde mit David vom Kmpfsprt gibt es demnächst.
Auf dem Festivalgelände war der Platz vor der Centerstage von Anfang an ganz gut gefüllt – kein Wunder, denn Alterna– und Clubstage blieben zum Auftakt ganz leer. Brechend voll war der Platz denn schon zu The Offspring und natürlich auch zum Headliner des Abends.
Darüber, wieviele Menschen den Weg zum Festival fanden, gab es unterschiedliche Angaben. Offiziellen Angaben zufolge kommen 82.500 Besucher zu dieser letzten Rock am Ring Ausgabe am Nürburgring – nicht ausverkauft, aber wohl fast. Iron Maidens Frontmann Bruce Dickinson hatte entweder abgerundet oder eine andere Information bekommen: beim Auftritt sprach er in gebrochenem Deutsch von „80.000 Personen„.
Feuer, wechselnde Bühnenbilder, Videos, im Intro gab’s brechende Eisberge – da hat man sich ins Zeug gelegt, die Menge feierte mit. Bemerkenswert ausserdem: Schlagzeuger Nicko McBrain hatte Geburtstag. Deshalb bekam er von Bruce einen hässlichen Geburtstagshut geschenkt, aus Plüsch und mit Plüschkerzen obendrauf. Geschmackssicher kam der nun 62-Jährige zuvor in Bademantel auf die Bühne. Als er diesen ablegte, kam eine bunte Bermudashorts und ein blaues, ärmelloses Hemd zum Vorschein. Die Tarnung hinter dem blauen Schlagzeug war damit perfekt. Wem bei dieser energetischen Show nicht warm wurde, der hat irgendetwas falsch gemacht.
Nach Iron Maiden sollte der vieldiskutierte „Special Act“ kommen. Dass man keinen Hochkaräter wie Die Toten Hosen oder The Rolling Stones bringt war klar, denn die hätte man angesichts des nicht komplett ausverkauften Festivals vorher noch angekündigt. David Hasselhoff, Beatsteaks, Motörhead, Cro, Helene Fischer, Chase & Status und einige andere waren noch in Gerüchteküche vertreten. Bevor es dann losging verdeckte ein weißes Tuch die Bühne. Für alle die, die vorn rechts standen war aber schon der Buchstabe „O“ zu erkennen, links ein „C“ – und siehe da, Cro wurde der Special Act.
„Ich will 90.000 so laut schreien hoeren wie es geht…„, rief der Rapper nach dem ersten Song von der Bühne herunter. Es sei ein ganz besonderer Tag für ihn, nicht nur wegen Rock am Ring, sondern „weil heute auch mein neues Album rauskommt“. Gute Promotion dafür war dieser Auftritt allemal. Seinen Song „Du“ legte er dann für Rock am Ring auch extra in einer Rockversion auf. „Heute werde ich in meinem Leben nicht vergessen“.
Was dann nach Cro folgte, sollte sich überraschender Weise zum persönlichen musikalischen Höhepunkt des Autors dieses Artikels entwickeln: „I have to tell you, I am a spooner“ – es folgte das rhytmische Klimpern zwei aufeinander schlagender Löffel, verwendet als Schlaginstrument für den nächsten Song. Auf der Bühne standen vier Sänger und Sängerinnen, die sich immer wieder abwechseln oder in den Backgroundgesang ausgetauscht wurden. Rudimental haben abgeräumt an diesem Abend – immer noch vor 40-50.000 Besuchern, wie der Programmverantwortliche André Lieberberg zu Protokoll gab.
Die Briten starteten so richtig durch und boten ein derart breites Spektrum an Musikalität, die an diesem Festival ansonsten wohl kaum zu finden war. Los ging es zunächst mit Trompete und Saxophon – und es folgte die abwechslungsreichste Wiederauferstehung des Drumm’n’Bass mit Jungle und Dubstep-Anteilen, die man sich nur vorstellen kann. Trommeln, Bläser, Schlagwerk, Klaviertöne, DJ, klarer Gesang, Rap, Männer- und Frauenstimmen, auch schöne Solomomente gab es oder etwa ein Duett mit Stimme und E-Gitarre oder A-cappella-Gesang mit den vier Stimmen. Auch das Publikum leistete geschlossen textsichere a-cappella Passagen! Im Kern besteht das Musikkollektiv Rudimental übrigens nur aus vier Mitgliedern, hier am Ring konnte man knapp ein Dutzend Musiker auf der Bühne zählen.
Den Abschluß am Donnerstag gab es dann mit Klangkarussell. Anders als angekündigt starteten die Österreicher erst 03:05 Uhr und damit 25 Minuten später als angekündigt. Auch dadurch leerte sich der hintere Teil des Platzes zusehends. 30-40.000 sollen es nach Angaben des Veranstalters aber dann doch noch gewesen sein, die den angesagten Elektro– / Danceact frenetisch feierten, der nach der facettenreichen Performance von Rudimental auf uns aber etwas blass wirkte. Am ersten Tag hatten die dagebliebenen Fans noch reichlich Energie den Auftakt von Rock am Ring 2014 mit Klangkarussells dicken Beats und fetten Bässen bis in die Morgenstunden zu feiern. Hier gibt es weitere Bilder vom RAR Donnerstag, hier zur Galerie.
Am Rock am Ring Samstag fand vor Ort eine Pressekonferenz statt, hier geht es zu den Rock am Ring Berichten von Freitag, Samstag und Sonntag.
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