Was für eine phantastische Woche!
Die vielen positiven Eindrücke vom Rototom Sunsplash 2013 wirken noch immer nach und zaubern uns, beim Gedanken an vielen schönen Tage, ein Lächeln in Gesicht. Die 20. Ausgabe des Sunsplash fand letztes Jahr unter dem Motto „20th love edition“ vom 17. – 24. August an der schönen spanischen Mittelmeerküste statt.
Vom 16.-23. August 2014 findet die kommende Ausgabe, das 21.Rototom Sunssplash statt!
Wir, das sind für die Berichterstattung Nadine und Matze, machten uns am Freitag Abend mit dem Auto in voller Vorfreude auf eine Woche Reggae Festival auf den Weg nach Benicassim an die Costa del Azahar. Nach einer endlos scheinenden Fahrt und mehreren Staus kamen wir endlich am Sonntag Morgen kurz vor Sonnenaufgang auf dem Campingplatz an. Dadurch verpassten wir den ersten Festivaltag und das Rototom Sunsplash ging für uns erst am Sonntag richtig los.
Bei einem Festival in unmittelbarer Strandnähe muss man den Festivalbesuch natürlich auch mit einem Badeurlaub und ausgiebigem Sonnenbad verbinden. Hinzu kommt, dass es direkt am Strand mit dem Rototom Sunbeach und dem Harmonybeach zwei Areale des Festivals gibt die zum Tanzen und Feiern oder einfach zum Entspannen am Strand einladen. Das Wetter war auch in diesem Jahr wie von Benicassim nicht anders gewohnt, sehr warm und größtenteils sonnig.
Nachdem uns schon der Dancehall am Strand in Konzert- und Tanzstimmung versetzt hatte, machten wir uns am Abend auf den Weg zu den ersten Konzerten. Headliner des Abends auf der Hauptbühne war für mich zweifelsohne Protoje, der wohl zur Zeit meist gehypteste Reggae-Newcomer Jamaikas. Er knüpft mit seinen Songs an alte Traditionen des Reggae mit anspruchsvollen und verantwortungsvollen Texten an und wurde unter anderem durch seinen Song „Rasta Love“ in Zusammenarbeit mit Ky-Mani Marley bekannt.
Am dritten Festivalabend standen die Jamaikaner Israel Vibration auf der Hauptbühne. Eine Band die den Roots Reggae maßgeblich prägte und das Publikum mit Ihren eingängigen Songs in ihren Bann zog. Der vierte Festivaltag stand mit Swan Fyahbwoy und Mr. Vegas voll im Zeichen des Dancehall. Fyahbwoy stand in einem der Vorjahre schon einmal auf der Lion Stage und gehört zu einem der erfolgreichsten spanischen Dancehall Artitst und das Konzert von Mr. Vegas war mit seinen unzähligen Hits aus den letzten 15 Jahren wie ein Zeitreise durch die Entwicklung des Dancehall. Nach den beiden Konzerten die das Publikum anheizten und zum tanzen animierten, stand mit Groundation aus Kalifornien eine Band als Headliner des Abends auf der Bühne, die eher einschläfernd wirkten. Ein wenig glücklicher hätte man aus meiner Sicht die Reihenfolge der Acts auf der Mainstage wählen können.
Um so besser war der darauffolgende Festivaltag an dem Cécile und Alborosie auf der Hauptbühne standen. Zu Alborosie muss man wohl kaum noch etwas sagen. Er ist seit vielen Jahren einer der häufigsten Gäste auf dem Rototom Sunsplash, schafft es immer wieder ein riesen Publikum vor der Bühne zu versammeln und stand in diesem Jahr mit dem Shengen Clan auf der Bühne. Ein Highlight an diesem Abend war ohne Zweifel Cecile mit ihrer Band. Dafür sorgte das sympatische Auftreten von Cecile selbst als auch die Band, die mit dem Drum´n´Bass Song „Gold Dust“ von DJ Fresh und Cecile als „Special Request“ ihr Können unter Beweis stellten.
Leider konnten wir aufgrund von Terminen und der weiten Anreise nicht bis zum letzten Festivaltag bleiben und verpassten das meist erwartete und einzige Konzert von Damian Marley in Europa. Damit war mein persönliches Highlight des diesjährigen Rototom Sunsplash unbestritten das Konzert von Busy Signal. Bereits im Jahre 2010 stand er auf der Mainstage des Rototom und bewies, dass er aktuell einer der vielversprechendsten Dancehall-Acts ist. Auch in diesem Jahr lieferte er eine mitreisende Show, bei der spätestens ab dem Song „Watch out for this“ von Busy Signal und Major Lazer die Menge nicht mehr zu halten war.
Am selben Abend spielten im Showcase Club die Band Mellow Mood aus Italien. Sie sind aktuell eine der bekanntesten europäischen Reggaebands und stellten sich auch auf dem Rototom als absoluter Publikumsmagnet heraus. Da in dem kleinen Bereich des Showcase Club kaum Platz für die unzähligen Besucher war, hätten Mellow Mood auch ganz gut auf die Mainstage gepasst.
Auch wenn wir den letzten Festivaltag verpasst haben, blieb uns zum Glück noch ein weiterer Tag bevor wir abreisen mussten. An diesem letzten Abend stand mit John Hold eine weiteres Reggae-Urgestein auf der Bühne. Viele werden ihn für seine Klassiker „Tide is high“ und „Police in Helicopter“ kennen, die natürlich auch bei seinem Auftritt nicht fehlten.
Wie auch im Vorjahr wurde die Dub Station wieder vom französischen Sound System Blackboard Jungle und ihrer riesigen Anlage unterstützt, die zur Zeit wohl eine der mächtigsten Europas ist. Auf dieser sorgten unter anderem Vibronics, Raggattack, Legal Shot Soundsystem, Jacin und Thunda Clap für drückende Bässe. Im vierten Jahr in Folge waren auch wieder Iration Steppas dabei und gehören damit zu einer festen Größe in der Dubstation des Rototom Sunsplash. Wer sie schon einmal Live erlebt hat, weiß um die Entertainerqualitäten von Mark Iration und wie er die Massiv unterhalten und in seinen Bann zu ziehen kann. Während Zion Train im letzten Jahr noch mit Band auf der Mainstage standen, beehrten sie das Rototom in diesem Jahr als Dj-Set und mit Jahtari war auch ein deutsches Soundsystem zu Gast. Ein persönliches Highlight in der Dubstation waren für mich in diesem Jahr O.B.F. aus Frankreich, die ein weiteres Mal auf dem Rototom zu Gast waren.
Auch wenn die Dubstation im letzten Jahr erheblich vergrößert wurde und damit der zweitgrößte Bereich auf dem Rototom Sunsplash ist, war das Areal dennoch jede Nacht bis in die Morgenstunden brechend voll. Die Dubstation hat sich offensichtlich neben den allabendlichen Headlinern auf der Mainstage zum größten und beliebtesten Bereich des Rototom entwickelt und war auch für mich ein Pflichtprogramm nachdem die Konzerte auf der Hauptbühne vorüber waren.
Neben den unzähligen Konzerten und dem unbeschreiblichem Flair auf dem Rototom, sticht vor allem die im allgemeinen sehr gute Organisation hervor. So gibt es immer genügend Duschmöglichkeiten, ausreichend große Sanitätsbereiche, Shuttlebusse zu den Stränden, Waschmachinen, kleine Supermärkte für das Nötigsten auf dem Campingplätzen und Küchenzelte in denen man sich sein Essen kochen kann. Die Küchenzelte hätten allerdings etwas größer ausfallen können. Bei der Menge an Besuchern, die jedes Jahr auf das Rototom Sunsplash kommen, fielen diese definitiv zu klein aus. Zumal diese mit mehreren Ceranfeldern sehr komfortabel ausgestattet sind und den ein oder anderen Festivalbesucher dazu verleiteten ganze Sonntagsmenüs zuzubereiten die etwas länger dauern. Das führte dazu dass wir zu Beginn das ein oder andere Konzert verpassten und zum Schluss gar nicht mehr kochten.
Dies war aber nur ein klitzekleiner „Kritikpunkt“ an einem Festival mit unvergesslich schönen Festivaltagen, mit viel guter Musik und einer besonderen Atmosphäre. Wir freuen uns schon jetzt auf die einundzwanzigste Ausgabe des größten Reggae-Festivals Europas.
16. Juli 2014 um 09:25
[…] von Morgen sind und in einem der Folgejahre auf der Mainstage auftreten. So spielten hier im vergangenem Jahr Mellow Mood, die in diesem Jahr für die Main-Stage bestätigt wurden. Die italienische Reggae Band […]