Letztes Wochenende (28.-29. März 2014) fand die Premiere des neuen Indoor-Festivals für Musik und Kultur direkt an der Weser statt. Festivalhopper Kari & Schlegi sind im hohen Norden an Bord gesprungen und haben die musikalisch literarische Fahrt aufgenommen.
Den Festivalauftakt am Freitag Abend mit Django 3000 verpassten wir leider, weil wir noch mit der BSVB Richtung Bremer Überseestadt unterwegs waren. Pünktlich zu Schwarz auf Weiß erreichten wir aber das kleine beschauliche Gelände direkt an der Weser. Die Jungs verbreiteten dann gleich gute Stimmung im Pier2 und rockten für „kein Bock auf Nazis“ mit ihren gestreiften Outfits.
Nebenan am Fluss hatte das Fahrgastschiff MS Oceana festgemacht und lud zu Literaturlesungen aufs Oberdeck ein. Der erste Act an Board, Frauke Wilhelm, sorgte gleich für volles Haus und Gedränge.
Derweil betraten Bela B. mit Peta Dewlin & Smokestack Lightning die Bühne im Pier2 mit ihrem Alternative Country. Das ganze wirkte zwar ein bisschen lahm, aber laut eigener Aussage von Bela „läuft’s wie geschmiert!“. Auch das Publikum war mit der Performance dann doch halbwegs zufrieden.
Besser sollte es aber noch beim letzten Act des Abends werden: Triggerfinger. Die drei oberstylischen Belgier präsentierten Rock pur und gingen dabei zusammen mit den Gästen ordentlich nach vorne.
Allerdings konnten wir dem Schauspiel nicht lange beiwohnen, weil zeitgleich We Invented Paris aufs Unterdeck der Oceana einluden. Hier sollten wir einem unvergesslich lässigem Konzert in intimer Wohnzimmer-Atmosphäre beiwohnen. Vor ca. 50 Leuten performten die vier Schweizer sehr intensiv und inspirierend frisch. Zur Tanzunterstützung gabs Luftballons und zum Abschluss ne kleine Acoustic Session mit Bexx’s-Kasten als Cajon-Ersatz. Wir waren schwer begeistert und können die Kapelle und das Live-Erlebnis mit WIP nur jedem empfehlen!
Der Samstag bot feinstes Kaiserwetter um vor dem Pier2 in der Sonne chillen zu können. Überhaupt gab es auf überschaubarem Raum alles wichtige. Kaffee mit Muffins gratis, Snacks wie Curry-Rockwurst, leckere Burger/Falaffel und natürlich auch das etwas teure Hemelinger Bier in zahlreichen Getränkeständen. Das Nordlicht war nicht ausverkauft und so war alles ganz entspannt und ohne langes Schlangestehen.
Das Literaturprogramm am Freitag war uns noch eine Spur zu ernst und anspruchsvoll für Kopf bei gleichzeitigem Musikerlebnis. Das änderte sich am Samstag mit Andy Strauß auf der Oceanca im Schlafanzug. Herrlich lustige Geschichten und eine starke Impro von der Liebesbeziehung eines Hafenkrams mit einem Leuchtturm :).
Unter Deck performte später John Allen und war sehr erstaunt, das in Bremen Singer/Songwriter doch so viel Publikum anziehen können. Insgesamt war das beengte Underdeck ohne richtige Bühne etwas knapp bemessen und meist randvoll bei den späteren Liveacts wie Grillmaster Flash oder Tusq.
Im Pier2 traten anschließend Gloria auf und präsentierten ohne Umschweife ihre zehn Album-Songs inklusive eines Depeche-Mode-Covers und eines Songs, ders leider nicht auf die LP geschafft hat. Sänger Klaas freute sich über den Besuch seiner Oma, die in der Loge ihrem Enkel und seinen teils melancholisch popigen Songs zuhörte.
Danach übernahm Olli Schulz mit neuer Live-Band (u.a. Gisbert zu Knyphausen am Bass) das Ruder mit Mini-Pyro-Show und präsentierte viele ältere, einige aktuelle der letzten Platte und einen neuen Song des vielleicht noch in diesem Jahr erscheinenden Albums. Er und Kapelle waren sichtlich gut drauf und verbreiteten freudige Gesichter unter den Gästen.
Der Headliner des Abends sowie des Festivals betrat anschließend die Bühne: Flo Mega & The Ruffcats. Sie waren wirklich sehr bemüht und ließen ein wahres Feuerwerk an Funk’n’Soul ab, aber so richtig wollte der Funke leider nich komplett aufs Publikum überspringen, welches müde und mittlerweile schon sichtlich dezimiert war. So endete das Festival leider etwas schlaff mit wenig Begeisterung für den Bremer Lokalmatadoren Flo Mega, der zudem von seiner zurückliegenden Tour auch etwas ausgelaugt schien.
Insgesamt bot das Nordlicht eine top location in der Verbindung von Halle und Schiff. Wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung nächstes Jahr mit ähnlich gutem LineUp und noch etwas mehr Gästen, wir kommen gerne wieder mit an Bord ;).
Hier gibts noch weitere Impressionen in Farbe vom Nordlicht Festival 2014:
1. April 2014 um 10:23
Ich fand das Festival auch sehr gelungen. Es war schön übersichtlich und die Auswahl der Bands war auch sehr abwechslungsreich. Ich fand’s nur schade, dass es Samstag keine Falafel-Burger mehr gab.
11. April 2014 um 12:06
[…] unterwegs – zusammen mit der Band Smokestack Lightnin’ und Sängerin Peta Devlin (laut ersten Eindrücken beim Nordlicht Festival ist das aber eher gemütliche […]
6. Dezember 2014 um 16:36
[…] 2 wird beim Nordlicht Festival am 17. & 18. April 2015 eingeläutet. Nach der gelungenen Premiere dieses Jahr werden auch nächsten Frühling wieder zahlreiche Musiker aus den Bereichen Indie, […]