Sommerloch für Besucherzahlen – „Introducing“ Fest in Bonn

News am 19. August 2013 von awi

Still Parade 2Das Mini-Festival „Introducing“ wird von der Musikzeitschrift Intro veranstaltet und ganz dem Namen nach sind vor allem neue, junge Bands dabei, die sich jeweils vorstellen. Für den August mit zwei Terminen (in Berlin und in Bonn) waren es drei Bands, die sich in auf dem „Kunst! Rasen“ beim zweiten Konzert in der ehemaligen Hauptstadt präsentierten.

Festivalhopper Aaron berichtet vom Introducing Festival am 15. August 2013 in Bonn.

Der „Kunst! Rasen“ ist eine sehr nette Location, das einzige was nervte: Ein Scheinwerfer des Bierstandes, der schräg neben der Bühne stand und immer im Augenwinkel rüber leuchtete. Wenn auf der Bühne die Lichter aus Effektgründen beispielsweise für einen ruhigen Song gedimmt wurden, störte das die Atmosphäre schon.

Still ParadeDer Eintritt für diese Reihe ist prinzipiell gratis, man muss sich nur in die Gästeliste online einschreiben, um hineinzukommen. Ob man wirklich draufsteht, wurde allerdings in Bonn nicht wirklich kontrolliert. Später zeigte sich warum: Es kamen offenbar deutlich weniger Gäste als erwartet. So wenig, dass ein Organisator nach der ersten Band auf die Bühne kommt und die Anwesenden motivieren will, doch noch per SMS anderen Leuten Bescheid zu sagen. Verständlich, denn für den ganzen Aufwand erschienen für die erste Band „Still Parade“ knapp 100 Menschen, die etwas verloren in dem Zelt, in der die Bühne stand, wirkten.

Die vier Musiker, die momentan nach Anfängen als „Deep Sea Diver“ einen Neuanfang  mit Umbenennung und neuen Songs versuchen, bedankten sich dennoch höflich für den Applaus. Ein bunter Mix aus Studierenden, die Semesterferien haben, ältere, neugierigen Ehepaaren und auch Kindern + Eltern hörten reverb-geschwängerte Songs, die etwas atmosphärisches vermittelten und einen guten Einstieg darstellten. Die Kommentare des Sängers halten sich angesichts der Situation ziemlich in Grenzen und beschränken sich im Großen und Ganzen auf kurzes Bedanken.

BeaconNach kurzer Umbaupause machte dann das New Yorker Duo „Beacon“ weiter. Ebenfalls viel Reverb, aber dieses Mal mehr elektronische Klänge schallten durch das Zelt. Bei den Beats zeigte sich die ganze Wucht der Anlage, die sehr passend für die basslastigen Sound, aber angesichts der Zuschauerzahl etwas überdimensioniert wirkte – aber Spaß machte.

Zwischen den Beats erlaubte sich der Sänger auch ein paar Sekunden Stille, die an Nicolas Jaar oder James Blake erinnerten. Die Zuschauer ließen interessanterweise die Stille auf sich wirken, es gab kein Dazwischenrufen oder vergleichbares, und so wurde die etwas melancholische Stimmung erhalten. Ähnlich wie Blake beherrscht auch Sänger Thomas Mullarney seine Stimme sehr sauber, auch, wenn gerade mal kein Synthie dabei ist.

Als letzte Band schlug „To Kill A King eine eher poppig-rockigere Richtung ein. Mittlerweile hatten sich das Zelt etwas gefüllt, so dass die Band aus London auf ca. 200 Menschen schauen konnte. Sänger Ralph Pelleymounte nahm dies allerdings mit Humor und kommentierte es breit grinsend als ungewohnte Situation:To Kill A King Normalerweise spielen wir in zu kleinen Clubs, in denen zu viele Menschen sind….

Überhaupt war der Sänger dieses Quintetts deutlich redefreudiger und seine offensichtliche Spielfreude machte ihn ziemlich sympathisch – wodurch die Zuschauer etwas Fahrt aufnahmen, mitklatschten und die Kommentare des Sängers auch mal bejubelten. Fast kindlich amüsiert kam der Sänger schließlich beinahe aus dem Konzept, als vorne ein Mädchen Seifenblasen über die Bühne fliegen ließ. Aber auch der Wein-trinkende und barfüßige Gitarrist schien Spaß zu haben und bemühte sich, das Publikum im vorderen Bereich etwas zu animieren. Nach dem Gig standen die Musiker noch am Merch Stand zum kleinen Gespräch und verkauften fleißig ihr Debütalbum, das offiziell erst im Oktober erscheint.

To Kill A King 2Insgesamt bleibt der Eindruck einer schlecht beworbenen, aber sehr angenehmen Veranstaltung. Die kleine Besucherzahl hatte schon fast was familiäres. Durchaus dafür gedacht, mal hinzugehen, ohne alle Bands zu kennen, sondern fast eher wenn man keine einzige Band kennt.

Die nächsten Tourtermine für Introducing (siehe Webseite) stehen auch schon fest – als Bands dieses Mal dabei sind TemplesRuen Brothers und Charity Children.

24.09.2013 Köln, Gebäude 9
25.09.2013 Frankfurt, Zoom
26.09.2013 München, Ampere
27.09.2013 Berlin, Lido
28.09.2013 Hamburg, Molotow @ Reeperbahn Festival (BITTE BEACHTEN: Bei der Show in Hamburg ist der Einlass nur mit einem gültigen Ticket für das Reeperbahn Festival möglich!)

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