Vergangenes Wochenende fand in einem 135-Seelen-Dorf namens Stroga ein zweitägiges Festival der elektronischen Musik statt. Rund 70 Acts brachten ihre Platten, Laptops, Effektgeräte, Instrumente und DJ-Controller mit, um die 1.000 Besuchern mit Sounds wie beispielsweise Tech House, Drum’n’Bass, Techno und Minimal zu verwöhnen. Vom 12. bis 14. Juli 2013 hieß es in dem kleinen Ort zwischen Riesa und Dresden wieder: Willkommen beim Stroga Festival 2013!
Von dem gesamten Wochenende kann ich in diesem Artikel nicht berichten, da ich „nur“ am Samstag vor Ort war. Ich war nicht nur als Besucher in Stroga, sondern auch als Artist [Hannes Heisster]. Meine Spielzeit war zwar erst am Abend, aber ich wollte den ganzen Tag beim Festival verbringen, um mehrere Eindrücke zu gewinnen. Halb 12 ging es am Samstag in Berlin los mit dem Regionalexpress. 2 1/2 Stunden und einmal Umsteigen später kamen wir (zu zweit) in Zabeltitz am Bahnhof an. Es gab dort zwar eine Bushaltestelle, aber leider fahren die Busse nur werktags. Hmm, und nun? Taxis gibt es im nähren Umfeld keine (nächste Taxizentrale ist in Großenhain, 10 km entfernt = einige Kosten für den Anfahrtsweg). Stroga ist von Zabeltitz 2 km entfernt, könnte man laufen, aber entlang der Landstraße gab es so gut wie keinen Weg, dem man bequem zu Fuß laufen könnte. Okay, dann auf die Oldschool-Weise: per Anhalter. Ein junger Autofahrer nahm uns freundlicherweise mit seinem Golf mit, lag eh auf dem Weg für ihn. Gegen 14:15 Uhr kamen wird dann beim Festivalgelände an.
Am frühen Nachmittag war noch nicht viel los. Das Programm startete um 15:00 Uhr mit einem Quiz. Besucher konnten Preise abstauben, indem sie Fragen rundum das Stroga Festival richtig beantworteten. Das ganze fand auf bzw. vor der Electronica Stage statt. 16:30 Uhr ging es an selber Stelle weiter mit einem Poetry Slam. Sechs Autoren bzw. Poeten aus Dresden und Leipzig lasen zum ersten Poetry Slam in Stroga eigene Texte vor. Mit dabei waren: Moritz 7, Udo Tiffert, Linn Penelope Micklitz, Max Rademann, Roman Israel und Morné Mirastelle. Jeder der sechs Autoren präsentierte in zwei Runden seine Texte und am Ende wurde per Applaus der Sieger gkürt. Gewonnen hat die junge Leipzigerin Linn Penelope Micklitz. Alles in allem war das ein gelungenes Nachmittagsprogramm bei strahlender Sonne.
Ab 18:00 Uhr erklangen von allen Bühnen (Main Stage, Electronica Stage, Techno Stage und Drums Dubs And Bass Stage) die ersten Sounds dieses Abends. Um diese Uhrzeit waren noch nicht so viele Besucher da, nach und nach füllte sich das Areal. Auf dem Gelände waren mehrere Food-Stände, eine Hauptbar, eine Cocktail-Bar und ein Merchandise-Stand untergebracht. Die Getränke- und Essenspreise waren völlig in Ordung, das Angebot wurde von den Festivalgängern dankend angenommen. Wir sahen viele Leute mit einem Stroga-T-Shirt herumlaufen (die gab es in verschiedenen Motiven). Im Eingangsbereich gab es eine Chill-Out Zone, wo einige Sofas und Sessel standen. Wer ein bisschen Ruhe suchte, konnte sie dort finden. Wir gingen dann auch mal in Richtung Campingplatz. Der war nicht weit vom Gelände entfernt und bot zusätzlich einen weiteren Food-Stand und einen Eiswagen. Beim Camping war der Sleepless-Floor untergebracht. Dort konnten alle Besucher, die nicht genug von der Musik bekommen konnten, rund um die Uhr tanzen.
Um 21 Uhr hieß es dann für mich ab auf die Mainstage! Ich spielte ein 90-minütiges Set mit Deephouse, Minimal und Tech House-Sounds. Nach und nach kamen immer mehr Leute und gegen 22 Uhr war der Bereich vor der Stage gut gefüllt. Die Festivalgänger tanzten ausgelassen und hatten, wie ich auch, viel Spaß. Der Sound war klasse, die PA sehr druckvoll und hochwertig. [hier geht es zu einem kleinen Video von meinem Auftritt]. Nicht nur der Sound war hervorragend, sondern vor allem auch die Lichtperformance. Den Lightjockeys gebührt größter Respekt! Was die Jungs da auf die Beine gestellt haben war einfach klasse. Zahlreiche verschiedenen Animationen, Farbspiele, Einblendungen des DJ-Namens und und und. Um 22:30 Uhr war ich dann fertig mit meinem DJ-Mix. Kurz runterfahren, Bierchen auf die Hand und weiter im Programm. Besonders freuten wir uns auf den Auftritt von Umami. Vor den Auftritt des Berliner Duos noch ein kleines Pläuschchen gehalten; die beiden waren ganz entspannt und cool drauf. Eigentlich waren sie für 0:00 Uhr angekündigt, aber es gab eine kleine Verzögerung (wahrscheinlich kleine technische Probleme). Gegen 0:30 Uhr ging es dann aber los mit dem Umami-Liveset auf der Mainstage. Die beiden spielten einen schönen tanzbaren Sound (Tech House, Swing House, Electro). Vor der Bühne war es rappelvoll, die Leute tanzten fleißig mit. Nach dem Umami-Auftritt folgte ein Live-Set von dem französischen DJ/Produzent N’to. Auch das nahmen die Leute an und so tanzten sie bei guter Stimmung weiter. Zur Abwechslung haben wir dann auch mal bei den anderen Floors hineingeschaut, im Drums Dubs And Bass Floor ging es ordentlich zur Sache. Jedoch war die Anlage meiner Meinung nach zu derbe eingestellt. Da flogen einem fast schon die Ohren weg, so laut war es dort. Die Mukke war cool, aber eben zu laut. Gegen 3:00 Uhr sind wir dann zur Electronica Stage gegangen, wo gerade Better Than Gold aus Dresden spielten. Die 3er-Kombo (E-Drums, Keys und MC) lieferten da eine feine Live-Show mit Jungle, Drum’n’Bass und Dub-Sounds ab, war sehr unterhaltsam.
AM Sonntagmorgen fuhr unser Zug nach Berlin. Alles in allem war es ein gelungener Ausflug, als Artist und als Besucher. Die drei Hauptveranstalter Marc, Mario und Matthias haben erneut bewiesen, dass man mit viel Mühe und Spaß ein kleines Festival mit namhaften Künstlern auf die Beine stellen kann. Das Gelände war sehr schön gestaltet, viele Details, Malereien, Sitzmöglichkeiten, Lichteffekte und vieles mehr. Wenn ihr Lust bekommen habt auf das Stroga Festival, dann seid nächstes Jahr dabei. für Infos könnt ihr gerne regelmäßig unter stroga-festival.de schauen. Zum Stroga Festival 2014 halten wir euch auf dem Laufenden.
3. März 2014 um 11:59
[…] Im letzten Jahr war einer unserer Festivalhopper vor Ort und konnte somit viele Eindrücke vom Stroga Festival 2013 sammeln. In diesem Jahr gibt es wieder 4 Stages (Main, Electronica, Drum&Bass und Techno), auf […]