Der Frühsommer ist auf dem Zeppelinfeld bei Rock im Park 2013 eingezogen: 27 Grad und blanker Sonnenschein. Deswegen war das Samstagsmotto auch: liegen, schlafen, ausruhen und sonnenbaden. Viele haben durch den langen Winter den Umgang mit Sonnencreme verlernt und so sind heute morgen einige nicht nur mit einem Kater aufgewacht, sondern auch mit einem bösen Sonnenbrand.
Hier kommt Rock im Park-Bericht Nummer II.
Liebe Parkrocker, nächstes Jahr unbedingt wieder die Sonnenmilch einpacken, fleißig eincremen oder cremen lassen! Die braucht ihr auch, denn die Gerüchteküche brodelt – es wäre möglich, dass Rock im Park/Rock am Ring 2014 satte vier Tage stattfinden könnten (6. bis 9. Juni). Allerdings sind diese Pläne noch nicht ganz in Sack und Tüten.
Kraftklub stand ab 17 Uhr auf der Centerstage. Die fünf Chemnitzer waren überwältigt von der Masse an Leuten. Der Kopf der Band Felix Brummer äußerte: „Vor zwei Jahren spielten wir noch auf der Clubstage da drüben und keiner wollte uns sehen. Und jetzt stehen hier so viele. Wir sind total nervös.“ Sie spielten ihre Songs aus dem Album „Mit K“ mit so viel Power, dass es uns regelrecht angesteckt hat. Überall wurde mitgegrölt und getanzt. Felix teilte uns dann noch „wichtige moralische Werte, wie nicht rauchen, nicht trinken und keine Drogen“ mit, um dann fünf Damen aufzufordern obenrum blank zu ziehen. Die waren schnell gefunden und Kraftklub war mit der Leistung zufrieden. „Tittenshow nachmittags um fünf aufm RIP – wie geil!“ brüllte es dann auch noch hinter mir. Und irgendwie gehören die nackten Brüste zu einem Rockfestival dazu wie Bier und Dosenravioli. Der Bandleader machte sich ebenfalls obenrum frei und los ging es mit dem Stagediving. Bei dem Lied „Wenn du mich küsst“ gab es noch einen Gastauftritt von Rapper Casper. Alles in allem: saucoole Performance von Kraftklub!
Gleich nach Kraftklub, wir waren ja noch warm getanzt, waren die Sportfreunde Stiller auf der Bühne. Wer die Sporties kennt, der weiß, was er von ihnen erwarten kann. Sie stimmten wie gewohnt ihre leisen Indie-Rock-Töne aus München an und vom Ausrasten waren wir plötzlich weit entfernt. Die Highlights des Auftrittes waren die neuen Songs aus ihrem kürzlich erschienenen Album „New York, Rio, Rosenheim“. Wir haben euch auch schon mal begeisterter erlebt oder war Kraftklub einfach nicht mehr zu toppen?!
Der Auftritt von In this Moment auf der Clubstage wurde kurzfristig abgesagt. So kam es zu unfreiwilligen Wartezeiten für die Festivalbesucher. Was die Band Escape The Fate mit ihrer Musik aber schnell zum Vergessen brachte.
„Bühne frei für Casper“ hieß es dann kurz vor acht. Casper der ja aufgrund seiner eher emotionalen Texte von seinen Kollegen oft als „Emo-Rapper“ bezeichnet wird, machte Stimmung und animierte sein Publikum zum Mitmachen. So durften wir zum Beispiel alle beiden Mittelfinger in die Höhe strecken, böse Flüche in den Himmel schicken und die Green Day Anhänger als „Bääh“ bezeichnen. Casper gab sein Album „XOXO“ und „Hin zur Sonne“ zum Besten.
Halb neun kam dann endlich der Headliner des zweiten Tages: Green Day. Viele Festivalbesucher haben den ganzen Tag darauf gewartet. Und Green Day ließ sich nicht lumpen: sie spielten zweieinhalb Stunden lang ein sagenhaftes Konzert, das keine Wünsche offen ließ.
Beim zweiten Lied durfte sogar ein vor Freude völlig fassungsloser Fan auf die Bühne und gemeinsam mit Billie Joe Armstrong singen. Die ganze Zeit machten Green Day Volldampf. Billie Joe wirbelte, hüpfte, zappelte, sprang über die Bühne und sie spielten fast alle bekannten und beliebten Songs. Das war einfach ein gigantischer Auftritt!!!
„Wir sind Seeed und das ist unser Gebiet“ schallte es dann von der Alternastage und es war klar was jetzt kommt: Die elfköpfigen Berliner Dancehall-Könige Seeed. Auch wenn Green Day nebenan spielte, war der Platz vor der Alternastage rappelvoll. Die Stimmung war ausgelassen, die Herren shakten ihre Körper und die Ladies wackelten mit ihren Popos. Peter Fox, der ja jetzt wieder Pierre heißt und ein Teil des Seeed Ensembles ist, gab dennoch seine Solo-Kracher „Schwarz zu blau“ und „Schüttel dein Speck“ mit seiner bass-wummernden Band zum Besten.
Aber wir durften uns auch über ältere Tracks wie „Dickes B“, „Waterpumpee“ und „Aufstehn!“ freuen. Seeed probierte mit uns einem Harlemshake: alle Jacken aus und dann über den Kopf rumwirbeln, natürlich zur typischen Harlemshake-Musik. Der gesamte Platz machte mit, das war einfach mega und selbst Seeed waren begeistert!
Heute folgt dann Tag drei und ich möchte eigentlich nur noch in 30 Sekunden zum Mars fliegen. Von Jared Leto erwarte ich einen unvergesslichen Abschluss von Rock im Park 2013. Aber auch Cro und Limp Bizkit versprechen einen tollen Auftritt. Das Wetter ist ja gerade auch schon wieder schön, hoffentlich bleibt das auch so! Ich freue mich auf Euch!
Keep on rocking, Eure Saskia
Alle Bilder © Lucien Streit
12. Juni 2013 um 16:49
[…] zurückgeworfenen Schuh auf der Bühne wieder. “Ihr seid brutaler als die gestern” (als Kraftklub bei Rock im Park spielten) attestierte er anschließend den Festivalbesuchern. Auch Kraftklub konnten ihr Glück über diesen […]