Das diesjährige Line Up des Rock im Park versprach uns ja mehr ein „Hip-Pop im Park“ als ein vernünftiges Rock-Wochenende.
Zumindest waren das die Kritiken, die schon Wochen vor dem eigentlichen Festivalauftakt im Netz kursierten.
Wie der erste Tag beim Rock im Park 2013 war, erfahrt ihr nun im folgenden Festivalbericht von Saskia.
Schade eigentlich, denn die Veranstalter von Rock im Park und Rock am Ring betonen doch jedes Jahr aufs Neue, dass sie für jeden Musikgeschmack etwas dabei haben wollen…
Aber erst einmal: Guten Morgen liebe Parkrocker!
Zugegeben, der diesjährige Bandmix ist schon ungewöhnlich: Cro, The Prodigy, Fritz Kalkbrenner, Seeed, Blumentopf, Moonbootica, Casper, Volbeat und Korn, um nur mal ein paar zu nennen. Aber lassen wir uns doch einfach überraschen und vielleicht davon überzeugen, dass auch ein Hip Hop Act ganz gut die Bühne rocken kann!
Immerhin spielte ja schon gestern das Wetter mit. Alle hatten brav ihre Tellerchen leer gegessen und so konnte die Sonne den ganzen Tag vom blauen Himmel lachen. Das war großartig, so konnte man am ersten Parktag einfach auf den Festivalwiesen liegen, chillen und Musik hören. Oder man konnte mit Papa Roach, Leslie Clio, Jake Bugg und Biffy Clyro bereits am Nachmittag ordentlich feiern.
Gegen 18 Uhr ging es dann auf dem Festivalgelände richtig los. Die Plätze vor den Stages füllten sich. Viele warteten auf ihren Headliner des Abends: Volbeat. Seit 2009 sind die Dänen jedes Jahr mit von der Partie und begeistern immer mehr mit ihrem einzigartigen „Elvis-Metal“.
Gleichzeitig spielten Hurts ihren Synthie-Pop auf der Alternastage. Wie gewohnt kamen die Briten im schicken Zwirn (weißes Hemd, schwarze Weste, schwarzes Sakko). Der Auftritt war nett, der Sonnenuntergang netter und die Tänzerinnen auf der Bühne eher fragwürdig. Aber das sind wir ja schon von den Musikvideos von Hurts gewohnt. Viele Besucherinnen ließen sich dazu hinreißen, den auf der Bühne dargebotenen Tanzstil nachzuahmen, was für die anderen Zuschauer wie ein kleines Schauspiel nebenbei wirkte.
In der Umbaupause traf ich die „Spicegirls“. Fünf Männer in originalgetreuer Maskerade: Blondine in rosa (Emma), „Sporty Spice“ in Jogginghose, knallengem Top und langen Haaren (Mel C), Rothaarige im Union Jack Kleidchen (Geri), Schwarzhaarige im Abendkleid (Victoria Beckham) und eine Dame im Tigerdress mit Afrofrisur (Mel B). Die Herren hatten sichtlich Spaß mit den Parkrockern Quatsch zu machen, zu posen, zu tanzen, sich zu zeigen und sich mit dem ein oder anderen fotografieren zu lassen. Ich fand euch klasse!
The Killers waren dann auch noch dran und sie starteten grandios mit ihrem Hit Mr. Brideside aus dem 2004er Album Hot Fuss. Der Rest glich dann eher einem lauen Sommerabend: relativ mild und unspektakulär. Auch die Licht- und Lasershow änderte daran nicht viel – schade, von der Indie Rock Band hab ich mir ein bisschen mehr erwartet.
Um halb elf riefen uns dann The Prodigy zu sich und wir erlebten unser Parkwunder. Die Meister des Elektro-Alternativ-Punk Sounds gründeten sich bereits Anfang der 90er Jahre und sie sind kein bisschen alt. Es gab kein Halten mehr, The Prodigy brachten uns zum Ausrasten! Wir sprangen und tanzten eineinhalb Stunden durchweg. Die Tracks Firestarter, Omen & Voodoo People versetzten uns in exzessive Stimmung. Der Auftritt war wohl der beste des gesamten Tages.
Auf der Clubstage waren zum Schluss dann Bosse und Selig dran. Bosse gab sein Bestes in der prall gefüllten Nürnberg Arena. Seine Lieder Schönste Zeit und 3 Millionen konnten alle mitträllern. Zum Schluss wurde dann ausgiebig zu Ich bin froh das du da bist gesprungen. Gut gemacht, Axel Bosse. Selig war zwar sehr rockig, aber die meisten traten dann doch lieber den Rückweg ins Zelt an um bessere Partys zu feiern, was ich gut verstehen konnte. Sorry Selig!
Heute sind dann die nationalen Künstler dran: Kraftklub, Sportfreunde Stiller, Casper, Seeed, aber auch Green Day wird ein Besuchermagnet sein.
Das Wetter ist zumindest auch heute wieder schön und wir freuen uns auf Euch!
Keep on rocking!
Alle Bilder © Lucien Streit
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