Der Wecker klingelt. Eigentlich viel zu früh. Langsam schärfen sich meine Sinne. Was ist denn das? Lautes Geprassel. Och nö. Regen, Regen, Regen. Zum Glück sind wir nicht auf dem Zeltplatz beim Wave Gotik Treffen 2013 und können im Trockenen frühstücken und uns fertig machen.
Es wird beratschlagt, ob wir vielleicht einige Veranstaltungen sausen lassen, aber dank verschiedener Wetterseiten entscheiden wir uns, darauf zu hoffen, dass es gegen Nachmittag trocken wird. Etwas länger und in Ruhe umgezogen – beim Verlassen des Hotels regnet es nicht mehr. Alles richtig gemacht. Wunderbar.
Unsere Männer beim Steampunkpicknick abgesetzt, ab zum Volkspalast Kuppelhalle. Das ist zwar mein viertes WGT, doch dort war ich bisher noch nicht. Einlass sollte um 13:30 Uhr sein, wir waren fünf Minuten vorher angekommen. Die Menge war überschaubar und sammelte sich nach kurzer Zeit im Volkspalast vor den Vorhängen. Wir hörten den Soundcheck und warteten. Und warteten. Und warteten. Der Beginn war jedenfalls nicht um 14:00 Uhr.
Neben uns plauderte jemand aus dem Nähkästchen: Das Konzert sollte eigentlich um 16:00 Uhr statt finden. Allerdings war das dem Wolf zu spät – er müsse ja seinen Flieger noch bekommen. Tja, und wer kam dann nicht zu Potte? Der Soundcheck zog sich – um 14:45 Uhr betrat er dann endlich die Bühne. Das Konzert war akustisch – nur er und eine Geigerin. Es war speziell. Wie der Künstler es auch ist. Zwischendrin stimmte er andauernd seine Instrumente neu und nach knapp einer Stunde war es dann auch vorbei. Naja. Immerhin war ich jetzt in der Kuppelhalle, die eine wirkliche schöne Location ist.
Verspätet zurück zum Steampunkpicknick, was eher ein großes Fotoshooting denn Picknick war. Mehr Fotografen, weniger Steampunker, was bestimmt auch dem Wetter zuzuschreiben war. Trotzdem Spaß gehabt und die Muffins vernichtet.
Das Wetter wurde besser, die Sonne zeigte sich vereinzelt und das Heidnische Dorf war unser nächstes Ziel. Um 18:30 Uhr sollte Coppelius spielen und bis dahin haben wir uns mit Stöbern, Ausruhen und Nahrungsaufnahme die Zeit vertrieben. Der Wein schmeckte wie jedes Jahr großartig. Die Zylinderdichte stieg – ein untrügliches Zeichen für Coppelius! Der Weg zur Bühne war da schon etwas anstrengender.
Durch glücklichen Zufall fanden wir noch einen Tisch mit Bank, die etwas Platz in der engen Menge geboten haben. Zwischenzeitlich war das Gedränge enorm. Coppelius gaben wieder alles. Die Aussage des Butlers, man könne sein Geld auf die Bühne werfen, wenn man zu viel hätte, endete darin, dass er mit Kleingeld beworfen wurde. Er änderte seine Aufforderung dann in den Wunsch nach Scheinen, Münzen wären schädlich für die Instrumente.
Letzte Instanz spielten danach. Unsere eroberte Bank gaben wir nicht her und hörten uns auch von dort das Konzert an. Es war nicht so voll wie bei Coppelius – jedenfalls war das mein Eindruck. Vielleicht waren viele auch schon gestern bei der Instanz. Sie legten gut los und die Menge stimmte von Anfang an mit ein.
In der Agra spielten danach Leather Strip. Die Halle war richtig voll. Und sie waren richtig laut. Aber bei einer Band wie dieser muss das wohl so sein. Vor der Bühne bildete sich ein Kreis in dem gepogt wurden und der Rest der Halle tanzte.
Das Copyright der Fotos liegt bei Frank ‘fRanKon’ Diehn.
24. Mai 2013 um 11:02
Entschuldige bitte, aber das, was du als Steampunkpicknick bezeichnest, ist eigentlich das „Natron und Soda“-Forums-CT, das wir seit wirklich sehr vielen Jahren dort samstags um 15 Uhr abhalten (schön zu sehen an den Nuslern auf deinen Fotos) – und das seit Kurzem verwässert wird, weil die Steampunker sich leider unsere Zeit und unseren Ort als Treffpunkt ausgesucht haben. Es wäre schön, wenn sie sich in Zukunft woanders treffen könnten. Der Park dort hat ja genug Bäume und der Tag ist lang.